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Emigration emigrieren · Emigrant

Politik & Gesellschaft

Kurz gefasst

Emigration ist vereinzelt bereits im 16. Jahrhundert in deutschsprachigen Quellen nachweisbar. Es ist auf lateinisch ēmigrātio Auswanderung zurückzuführen und trägt seit den frühesten Bezeugungen die entsprechende Bedeutung. Zunächst vor allem auf religiöse Auswanderung bezogen, treten spätestens im 19. Jahrhundert politische und wirtschaftliche Bedeutungsaspekte dazu. Ebenfalls im 19. Jahrhundert entstehen die neuen Bedeutungen Gemeinschaft der Emigrierten sowie Zustand des Lebens in einem anderen als dem Herkunftsland, Exil. Zum Wortfeld um Emigration gehören das Verb emigrieren auswandern sowie das Substantiv Emigrant Auswanderer. Beide sind seit dem 17. Jahrhundert nachweisbar.

Wortgeschichte

Entlehnung und frühe Bezeugungen

Das Substantiv Emigration ist im Deutschen vereinzelt bereits im 16. Jahrhundert belegt (1557, 1635). Es ist auf lateinisch ēmigrātio Auswanderung zurückzuführen (vgl. 2DWB VII, 1250 sowie Pfeifer unter EmigrationDWDS, s. auch ThLL 5, 487).

Die Lesart Auswanderung

Seit den frühesten Bezeugungen trägt Emigration entsprechend der lateinischen Herkunft die Bedeutung Auswanderung (1557). Diese Lesart ist bis in die Gegenwart stabil (1794, 1815, 1844b, 1884, 1921, 1960a, 2023). Zunächst begegnet Emigration vielfach – allerdings nicht ausschließlich (1775) – in Bezug auf Auswanderungen aus religiösen Gründen (1714b, 1724, 1796). Im 18. Jahrhundert entstehen entsprechend semantische Berührungspunkte zum Substantiv TransmigrationWGd in der Bedeutung Zwangsumsiedelung, Vertreibung, insb. der Protestanten im Österreich des 18. Jahrhunderts. Spätestens ab der Wende zum 19. Jahrhundert begegnet Emigration auch in Bezug auf politische Kontexte daneben (1797b, 1844a, 1912). Dazu ist seit den 1840er Jahren die Kollokation politische Emigration belegt (1841, 1872, 1930). Nicht zuletzt kann Emigration ökonomische Motivationen implizieren (1874, 1902a).

Emigration wird darüber hinaus in der Bedeutung Auswanderung zum Bestimmungswort in Zusammensetzungen wie Emigrationsfrage (1848), Emigrationsstrom (1867) oder Emigrationspolitik (1994b; vgl. auch 2DFWB unter Emigrant. Schließlich ist mit innere Emigration seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine feste Wortverbindung belegt, die im Gegensatz zur faktischen Auswanderung in ein anderes Land die Abkehr von der Außenwelt, insbesondere von den politischen Gegebenheiten innerhalb des eigenen Landes, und den Rückzug in die Innerlichkeit bezeichnet (1926, 1987c). Vor diesem Hintergrund begegnet selten die Kollokation äußere Emigration, die stärker als Emigration den Gegensatz zur inneren Emigration betont (1983).

Neue Bedeutungen ab dem 19. Jahrhundert

Ab dem 19. Jahrhundert treten zwei neue Bedeutungen für Emigration neben Auswanderung: Zum einen wird das Substantiv metonymisch auf die Gemeinschaft der Emigrierten selbst übertragen (1840, 1940). Diese Lesart begegnet häufig in Wortverbindungen wie polnische Emigration (1994a) oder ungarische Emigration (1850b), wobei die vorangestellte Länderbezeichnung das Herkunftsland der Emigranten adressiert. Zum anderen kann Emigration – wiederum per Metonymie – nicht nur die Auswanderung selbst, sondern auch den sich anschließenden Zustand des Lebens in einem anderen als dem Herkunftsland bezeichnen (1931, 1960b, 1993). Es ist damit zu einem Synonym für Exil geworden (vgl. 2DWB 7, 1250). Dazu ist die Kollokation Zeit der Emigration belegt (1903, 1987b, 1999).

Emigrieren und Emigrant. Wörter der Wortfamilie

Mit emigrieren und Emigrant gehören ein Verb und eine Personenbezeichnung zur Wortfamilie. Das Verb emigrieren zu lateinisch ēmigrāre auswandern (ē aus und migrāre wandern, vgl. Pfeifer unter emigrierenDWDS) ist im Deutschen in der Bedeutung ausziehen, auswandern seit dem 17. Jahrhundert belegt (1634, 1797a, 1831, 1871, 1913, 1973, 2011; s. auch die entsprechenden Buchungen in 2DWB 7, 1251 sowie 2DFWB unter Emigrant). Das Verb ist damit – und das ist ungewöhnlich – jünger als das Substantiv Emigration, von dem es eigentlich abzuleiten wäre.

Ebenfalls seit dem 17. Jahrhundert ist Emigrant in Quellen nachweisbar: Es trägt seither die Bedeutung Auswanderer (1652, 1714a, 1790, 1803, 1850a, 1902b, 1960c, 1987a, 2010; s. auch 2DWB 7, 1251 sowie 2DFWB unter Emigrant). Das 2DFWB verweist darauf, dass die Personenbezeichnung zunächst auf die Protestanten in Salzburg, ab 1789 vor allem auf den französischen Adel, ab 1933 auf die vor dem Nationalsozialismus Fliehenden bezogen wird (2DFWB unter Emigrant; vgl. mit ähnlichem Befund auch Pfeifer unter EmigrantDWDS).

Literatur

2DFWB Deutsches Fremdwörterbuch. Begonnen von Hans Schulz, fortgeführt von Otto Basler. 2. Aufl., völlig neu erarbeitet im Institut für Deutsche Sprache von Gerhard Strauß u. a. Bd. 1 ff. Berlin/New York 1995 ff. (owid.de)

2DWB Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung. Hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (vormals Deutsche Akademie der Wissenschaften) und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Bd. 1–9. Stuttgart 1983–2018. (woerterbuchnetz.de)

Pfeifer Pfeifer, Wolfgang u. a.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache. (dwds.de)

ThLL Thesaurus linguae Latinae. Editus iussu et auctoritate consilii ab academiis societatibusque diversarum nationum electi. Vol. I ff., 1900 ff. (Leipzig bis 1999, München/Leipzig bis 2006; Berlin/New York ab 2007). (badw.de)

Belegauswahl

Dies ist die aller elfte vnd erste emigration der alten Schwaben in Sachssen/ Teutoniam/ in die Warg zu Brandenburg/ vnd an die Odera/ Elben/Sprehe vnd Salah gewest […].

Brotuff, Ernst: Chronica Vnd Antiquitates des alten Keiserlichen Stiffts, der Römischen Burg, Colonia vnd Stadt Marsburg, an der Salah in Obern Sachssen […]. Leipzig 1557, S. III. (books.google.de)

Daß die Cleriscy auß der Statt emigriert vnd außgezogen.

Göbel, Johann Conrad: Miracula Augustana oder Augspurgische Wunder […]. Augspurg 1634, S. 22. (books.google.de)

[…]Damit aber niemand vermeinen möchte / als wann hierdurch Geld oder Gut / vnd nit Gottes deß Allmächtigen Ehr vnd Lob allein / dann auch gedachter Vnserer Vnderthanen Seelen Seligkeit gesucht werde / So wollen Wir vns hiermit / vñ in Krafft dieses / in Kayserl. vnd Königlichen Gnaden gegen männiglich weiter erklärt haben / daß / wo fern sich einer oder der ander diesem Vnserm gnädigsten vnd endtlichen Wissen […](dessen Wir vns zwar keines wegs versehen) nicht gehorsamblich bequemen würde / dem / oder denselben die Emigration vnd Abzug ohne Abforderung eintziger Nachstewr bevor vnd frey stehẽ solle[…] / Gestalt wir dann auch hiermit zugelassen haben wollen / daß ein jedweder zu Bestell- vnd Versilberung seiner Güter / wie nit weniger Einmanung seiner im Königreich habendẽ Schulden darzu jnen dann schleunigst vnd auffs ehist müglich Rechtens verholffen werden solle) jemands auß seinen Befreundten / oder auch andere Catholische Personen zu vollmächtigen vnd zu hinderlassen befugt seyn solle.

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt a. M. 1635, S. 1152. (deutschestextarchiv.de)

[…]Jmmittels aber/ vnd weiln Er mit dieſen gedancken/ vnd Vorhaben vinbgangen/ vnd eben vmb dieſelbige zeit/ bey Jhrer Kay. May. Hertzog Frantz Julius zu Sachſen Lawenburg/ newe Friedenshandlungen geworben: vnd dieſe reſolution erlangt/ daß Jhrer Kay. May. nit zuwider/ die Friedens Tractation wider an die handt zunemmen/ vnd daß derohalben/ dem Churfuͤrſten zu Sachſen/ bevorſtehe/ Jhre Abgeordnete/ entweder an den Kayſerlichen Hoff/ mit Jhrer Kay. May. ſelbſten/ oder nacher Prag/ vnd mit dero Feldthaubtman zu tractiren/ abzuſchicken/ hat Er alſo balden zu Dreßden/ Wie auch bey denen Schwediſchen/ (da Er doch dergleichen General/ Friedens Tractation anzufangen/ einigen Gewalt niemahlen gehabt) mit hoͤchſter Verſchimpff: vnd Verkleinerung/ Jhrer Keyſ. Mey. dahin negotijrt/ daß mit deroſelbigen ſelbſten/ Sie nit tractirn ſolten/ mit offenem vorgeben/ daß der Kaͤyſ. May. nicht zutrawen/ ſeitemaln Sie gar zu Pfaͤffiſch/ von denen Jeſuitern/ vnd Spanniern regiert/ vnd was Sie zuſagten/ nicht halten wuͤrden/ noch koͤndten/ Solten vielmehrers mit Jhme tractiren/ als welcher die Macht/ vnd Waffen/ in ſeinen Haͤnden/ vnd entſchloſſen ſey/ mit denen ſelben/ einen Frieden/ deſſen Sie ſich zuerfrewen haben wurden/ einzugehen/ vnter dieſem aber/ nichts anders geſucht/ als wie Er/ vnter dem ſchein deß Fridens/ die vornemſten Capita/ von Jhrer Kay. May. Feinden/ zu ſich nacher Pilſen vermoͤgen/ ſeine gefaſte boͤſe Vorhaben/ mit Jhnen communiciren/ die voͤllige Coniunction/ beyder Theil Waffen/ wider Jhre Kay. May. vergleichen/ vnd volgends gar zu Werck richten moͤchte/ vnd Jhme darunter/ das voͤllige/ vnd abſolutum arbitrium Pacis et Belli aſſumiert, Wie dann vnter diſer zeit/ vnterſchiedliche/ von denen Emigranten/ auß dem Koͤnigreich Boͤheim/ vnter allerhand particular Fuͤrwandt/ deß gleichen/ Hertzog Frantz Albrecht zu Sachſen Lawenburg/ deme auch der Sachſiſche General Leutenandt Arnheim (darzu die Paß vnd Repas bereit vberſchickt geweſen) volgen ſollen/ vnter deim ſchein/ der Friedeshandlungen/ zu Pilſen ankommen […]/ vnd hat der Wilhelm Khinßky/ dieſe vertroͤſtung allbereit mit ſich gebracht/ wie daß der Schwediſche Cantzler Ochſenſtern/ neben andern Confoederirten, zu aller hilff/ vnd Befuͤrderung ſich erklaͤrt/ vnd offerirt hetten.

Wartmann, Sigismund Friedrich: De Statv Pertvrbato Germaniae et Franciae Vnpartheyischer wolmeynender Theologo-Politicorum Discvrssvvm, Vierter vnd letzter Theil. Frankfurt a. M. 1652, S. 134. (deutschestextarchiv.de)

Bürgermeister und Rath allhier gratuliren der Reichs-Versammlung zum neuen Jahre, und bitten sich derselben Intercession vor einige im Stifft Berchtolsgaden gefangene, und unter ihrem Schutz lebende Evangelische Emigranten aus.

Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig 1714, S. [1099]. (deutschestextarchiv.de)

Und schon genung, daß vor ietzo sowohl die Ausgeschafften, als die annoch in Euer Hochfürstlichen Gnaden Ertz-Bisthum zurück Gebliebene, sich zu der Augspurgischen Confession frey und öffentlich bekennet, dieselbe pure annehmen, darbey in allen und ieden Articulis verharren, und von der Zeit an, da ihnen ihre Evangelische Bücher genommen, und sie zu der Catholischen Religion gezwungen werden wollen, aus freyem Willen sich bey denen Römischen Catholischen Messen, Processionen und Andachten wohl schwerlich mehr eingefunden haben werden, wiewohl auch Euer Hochfürstliche Gnaden selbsten sowohl tacite in Aufferlegung der Emigration, als eines keiner Secte, sondern bloß und allein vor die im heiligen Römischen Reich zugelassenen Religionen im Instrumento Pacis bedungenen, obwohl flebilis Beneficii, und wiederum expresse in dem an Ihre Churfürstliche Durchläuchtigkeit zu Brandenburg, unterm dato den 12. Aprilis lauffenden Jahrs abgelassenen Antwort-Schreiben, dieselben vor der Augspurgischen Confession Anhangende halten und nennen, damit aber aller und ieder aus dem Westphälischen Oßnabrügischen Friedens-Schluß denen Augspurgischen Confessions-Verwandten competirenden Beneficiorum fähig achten;

Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig 1714, S. 206. (deutschestextarchiv.de)

Auch wird auf diese hie vorstehende Speciem facti noch ferner dienstlich angefragt, und a part zu respondiren gebeten, wann diese Person, wie man fast vermuthen oder besorgen muß, die Religion changiren und zur Catholischen sich wenden sollte, ob man sie nicht, in Krafft des Instrumenti Pacis, zur Emigration anzuhalten und zu weisen befugt sey, weil seine Vater-Stadt ein pur Evangelischer Ort ist […], und nur ein kleines Kloster, samt einem Teutschen Ordens Commenthur und etlichen wenigen frembden Catholischen Beambten, von Bürgern aber nur 4. alte Catholische Familien von 1624. her allda sich befinden, worzu doch vor fünff Jahren noch eine abtrünnige Familie ex plebe gekommen, und connivendo toleriret worden.

Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle 1724, S. 253. (deutschestextarchiv.de)

Alle gluͤckliche Revolutionen in der Oeconomie ſind durch Kriege, Emigrationen und Transplantationen entſtanden.

Möser, Justus: Patriotische Phantasien. Bd. 1. Erster Theil. Hrsg. v. Jenny von Voigts. Berlin 1775, S. 355. (deutschestextarchiv.de)

Auf der Donau kommen bereits eine Menge Emigranten hier an, welche ſich in den Ungariſchen Staaten anſiedeln wollen.

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, 30. April 1790, Nr. 69, S. [1]. (deutschestextarchiv.de)

Auch in dieſen großen Staͤdten ſind die Deutſchen unter allen Fremdlingen die nuͤtzlichſten; und wenn andere Laͤnder ſich durch Auswanderungen des uͤberfluͤßigſten Theils ihrer Bevoͤlkerung entledigen, ſo verliert Deutſchland gerade ſeine brauchbarſten Buͤrger. Dieſe unmerkliche Emigration macht zwar nicht ſo viel Aufſehn in der Zeitgeſchichte, als die beruͤhmte Vertreibung der franzoͤſiſchen Proteſtanten unter Ludwig dem Vierzehnten […]; aber ſie iſt gewiß nicht minder wichtig fuͤr die Laͤnder, welche ihre vortheilhaften und nachtheiligen Wirkungen treffen.

Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Zweiter Theil. Riga 1794, S. 46. (deutschestextarchiv.de)

Ich verſezte, daß es mit jenen geruͤhmten Vortheilen nur ſo und ſo ſtuͤnde; daß, deutſch zu ſprechen, auch jene Emigration fuͤr unſer Vaterland in mancher Ruͤckſicht eher ſchaͤdlich als nuͤtzlich geweſen ſey, und dieß wohl noch ſey. Allein auch zugegeben, aber noch lange nicht als Wahrheit eingeraͤumt, daß jene Hugenotten, welche nach dem Widerruf des Ediktes von Nantes nach Deutſchland gewandert ſind, fuͤr Deutſchland wirklich nuͤtzlich geweſen ſeyen, ſo waͤren doch jene Emigranten mit den jetzigen im geringſten nicht zu vergleichen.

Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Dritter Theil […]. Leipzig 1796, S. 38. (deutschestextarchiv.de)

Die uͤbrigen Lehrer waren meiſt alle Anhaͤnger der Royaliſten, lebten vorher von der Beſoldung des Hofes, ſangen alſo deſſen Lied nach der hergebrachten gelaͤufigen Melodie, und wurden eben darum entweder abgeſezt, oder emigrirten von ſelbſt.

Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Vierten Theils zweite Abtheilung […]. Leipzig, 1797, S. 59. (deutschestextarchiv.de)

Zur Zeit des Robespierre, als die ſtarken Emigrationen vorfielen, waren, wie man weiß, alle paſſirbare Plaͤtze auf den Graͤnzen des ganzen Landes mit ſtarken Wachen beſezt, und dieſe loͤßte man von Zeit zu Zeit, alle zwey, drey Monate ab.

Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Vierten Theils zweite Abtheilung […]. Leipzig 1797, S. 158. (deutschestextarchiv.de)

Die Pillnitzer Zusammenkunft mußte in Frankreich um so mehr Besorgnisse hervorbringen, da sich die Emigranten (Ausgewanderten) tausendweis am Rhein sammelten und sich dort in den Waffen übten.

Bornschein, Johann Ernst Daniel: Geschichte unsers Teutschen Vaterlandes von seinem Entstehen an bis auf unsere Zeiten. [Dritter Theil, [Schülerbd.]]; Dritter Theil, [Schülerbd.]. Lobenstein, 1803, S. 208. [DWDS] (gei.de)

Die Emigration des Adels fangt an.

Kohlrausch, Friedrich: Chronologischer Abriß der Weltgeschichte für den Jugend-Unterricht; Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Elberfeld, 1815, S. 40. [DWDS] (gei.de)

Als ihr Gegenſatz kann eine andere Gräfin betrachtet werden, eine Franzöſin von Geburt, die aber, von Kindheit an nach England emigrirt, längſt vollſtändig nationaliſirt wurde, und gewiß nicht zu ihrem Vortheil.

Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Vierter Theil. Stuttgart 1831, S. 409. (deutschestextarchiv.de)

Die Emigration zählt demnach nur noch 4292 Mitglieder […], welche auf folgende Weise unter die französische Gesellschaft vertheilt sind: Studirende der Medicin, der Pharmaceutik, des Rechts, der landwirthschaftlichen und Forstschulen, der schönen Künste 700; verschiedene Gewerbtreibende, in Fabriken angestellt 2000; in Frankreich Verheirathete 447; Greise, Frauen und Kinder, die ihre Güter behalten haben 153.

Allgemeine Zeitung, 14. Mai 1840, Nr. 135, S. 1077. (deutschestextarchiv.de)

Raepsaet wollte durch sein Beyspiel diese politische Emigration nicht fördern, verhielt sich also ruhig.

Gelehrte Anzeigen, 26. Feburar 1841, Nr. 41, Sp. 336. (books.google.de)

Bei dem Schein deö wärmenden Feuers las er darin von der Flucht Ludwig XVI., von seiner Verhaftung in Varennes und von dem Zunehmen der Emigration.

Die Grenzboten 3/1 (1844), S. 53. (deutschestextarchiv.de)

Die Emigration deutscher Literaten nach Paris nimmt immer mehr und mehr zu.

Die Grenzboten 3/1 (1844), S. 261. (deutschestextarchiv.de)

Die Emigrationsfrage ist in England noch immer an der Tagesordnung.

Neue Rheinische Zeitung, 20. 12. 1848, Nr. 173, S. 936. (deutschestextarchiv.de)

Wir fanden daselbst auch einige kürzlich aus Mähren ausgewanderte und daselbst aufgenommene Emigranten.

Nachrichten aus der Brüder-Gemeine 1850, S. 311. [DWDS]

In Paris ist eine Spaltung zwischen den Mitgliedern der ungarischen Emigration eingetreten, die mit einer gänzlichen Trennung enden zu wollen scheint.

Die Grenzboten 9/2/2 (1850), S. 632. (deutschestextarchiv.de)

Der Emigrationsstrom wurde nur von den englischen Kolonien nach den Vereinigten Staaten abgelenkt.

Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg 1867, S. 755. (deutschestextarchiv.de)

Er gehörte zu den allerheftigsten Legitimisten, emigrirte in der ersten Revolution mit den bourbonischen Prinzen und trat in östreichische Dienste.

Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 2. Zweiter Theil. Berlin 1871, S. 420. (deutschestextarchiv.de)

Die politische Emigration ist es gewesen, die zuerst die Kritik ausgeübt hat.

[N. N.]: Verhandlungen des Reichstages. Berlin, 1872, S. 323. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)

Die industrielle und commerzielle Auswanderung begann aus dem Oberlande später als aus fast allen andern Gegenden Bündens; sie datirt erst vom Beginne des gegenwärtigen Jahrhunderts und zwar waren es die Reformirten, welche diese Emigration eröffneten.

Jahrbuch des Schweizer Alpen-Clubs. Schweizer Alpen-Club, Zürich 1874, S. 109. [DWDS]

Mit der Flucht der Prinzen von Artois und Conde begann die Emigration des Adels.

Herbst, Wilhelm; Jäger, Oskar: Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen. Neuere Geschichte; 3; 9. Aufl. Wiesbaden, 1884, S. 108. [DWDS] (gei.de)

Die Völkerwanderung ist natürlich nur im weitesten Sinne des Wortes als Auswanderung Deutscher in Betracht zu ziehen, wenn auch das Grundmotiv derselben das gleiche war, welches .allen folgenden Perioden deutscher Emigration zu Grunde lag: der Wunsch nach Verbesserung der eigenen Lebens¬ und Erwerbsverhältnisse im Auslande.

Funke, Alfred: Deutsche Siedlung über See: ein Abriss ihrer Geschichte und ihr Gedeihen im Rio Grande do Sul. In: Funke, Alfred: Deutsche Siedlung über See. Halle (Saale), 1902. [DWDS]

Durch französische Emigranten, Leute, die ihres Glaubens wegen aus Frankreich ausgewiesen wurden, wurde die Fabrikation vor 200 Jahren nach Deutschland, insbesondere nach Magdeburg, Halberstadt und Erlangen verpflanzt.

Kuntz, O.; Wohlrabe, L.: Lesebuch für Mädchenfortbildungsschulen und ähnliche Anstalten. Halle a.S., 1902, S. 222. [DWDS] (gei.de)

Allerdings gab ihr einstiger Schüler, Louis Philipp, ihr ein Jahrgeld, aber weder er noch seine Schwester konnten vergesse», daß sie ihnen sowohl in den Zeiten der Emigration wie unter dem Kaiserreich die Treue schlecht gehalten hatte.

Die Grenzboten 62/4 (1903), S. 684. (deutschestextarchiv.de)

Mit Ausnahme der politischen Emigration während der achtundvierziger Epoche, die nicht nur Charaktere, sondern auch geistige Größen aus Deutschland nach Amerika brachte, und daher auch sofort deutsche Persönlichkeiten an führende Stellen des amerikanischen Lebens hob, waren es meist arme und ungebildete Menschen, oder gescheiterte Existenzen, die nach Amerika hinübergingen.

Rohrbach, Paul: Der deutsche Gedanke in der Welt. Düsseldorf [u. a.], 1912. [DWDS]

Roëll, Paul Richard Dagobert Hermann Freiherr von,

entſtammt einem altfranzöſiſch. Adelsgeſchlechte, welches 1550 der Religion wegen emigrierte, und wurde am 2. Febr. 1850 in Berlin geboren.

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig 1913, S. 23. (deutschestextarchiv.de)

Diese beiden Briefe – ohne besonders von der Ukraine zu sprechen – lenken die Aufmerksamkeit der zivilisierten Welt auf die Gefahr der Pogrome und auf die Gefahren, Schwierigkeiten und Leiden, die aus der Emigration der ostjüdischen Bevölkerung nach Westeuropa und Amerika resultieren.

J. P. Z.: Der Völkerbund und die Pogrome. In: Allgemeine Zeitung des Judentums, 7. 1. 1921, S. 5. [DWDS]

Das zweite Ungarn lebt zum Teil in der Verbannung, zum Teil im Lande selbst als „innere Emigration“, also im seelischen Exil des Grolls, in stiller Auflehnung gegen die Gewalten des Tages […].

Das Tage-Buch 7/2 (1926), S. 945.

Die politische Emigration des Vormärzes, die nach dem Jahre 1848 war ihrer Klassenzusammensetzung nach ja eine ganz andere als die von heute.

[N. N.]: Verhandlungen des Reichstages. Berlin, 1930, S. 3379. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)

Sechs Jahre in Emigration zu leben, heisst bitteres Brot essen.

Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 4. 3. 1931, S. 5. [DWDS]

Nachher hätten einzelne Mitglieder der tschechischen Emigration ihren Sitz nach Paris und später nach London verlegt.

N. N.: Außenpolitik. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 10, 6. 3. 1940, S. 4445. [DWDS]

Viele Faktoren haben zu diesem weltweiten Aufschwung der naturwissenschaftlichen, insbesondere der physikalischen Forschung geführt: das erwachende Interesse an der rationalen Naturerforschung, das ja auch in Europa erst rund dreihundert Jahre alt ist, die Notwendigkeit für eigene technisch-wirtschaftliche Expansion, Hoffnungen auf daraus resultierende soziale Aufwärtsentwicklung, Forderungen der militärischen Politik und last not least die zwar nicht beabsichtigten, aber höchst wirkungsvollen Folgen der Emigration von Wissenschaftlern aus politischen Gründen, aber auch das Verlangen, aus überalterten Verhältnissen in europäischen Ländern in ein unkon ventionelles wissenschaftliches Leben zu kommen.

Gerlach, Walther: Neue Wissenschaft – Physik und Chemie. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1960], S. 14658. [DWDS]

Meine Damen und Herren, ich habe viele Freunde gehabt, die vor der Frage standen, ob sie hier in der bösen Zeit ausharren sollten, und viele, die aus der Emigration zurückgekommen sind und sich überlegt hatten, ob sie wieder zu uns kommen können.

N. N.: Plenarprotokoll vom 18. 2. 1960. In: Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 03/103 vom 18. 2. 1960, S. 5586. [DWDS] (bundestag.de)

1933: 400000 Emigranten, davon ca. 350000 Juden, verlassen bis zum Kriegsausbruch Deutschland

N. N.: Zahl der Flüchtlinge 1906–1959. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 30, 23. 4. 1960, S. 8350. [DWDS]

1925 emigrierte er nach den Vereinigten Staaten und erwarb 1930 die amer. Staatsbürgerschaft.

Slonimsky, Nicolas: Achron (Familie). In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1973], S. 870. [DWDS]

Die politische Führungsschicht der zerstörten Republik wurde in innere und äußere Emigration gezwungen.

Kohl, Helmut: Mahnung und Verpflichtung des 30. Januar 1933. In: Rede von Helmut Kohl, 30. 1. 1983. [DWDS] (helmut-kohl.de)

An den Universitäten von Buffalo und Maryland sowie John Hopkins hatte ioh auoh als Zuhörer deutsche bzw, österreichische Emigranten und Amerikaner, die auf deutsche Geschichte spezialisiert waren.

Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin 1987, S. [895]. (deutschestextarchiv.de)

In der Zeit der Emigration, die bis 1925 dauerte, machte B. sich mit den Ideen und Methoden des Bauhauses bekannt, bediente sich der Ausdrucksmittel der Neuen Sachlichkeit.

N. N.: Lexikon der Kunst – B. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [zuerst 1987], S. 4128. [DWDS]

Einige blieben in Deutschland (etwa Käthe Kollwitz, Bernhard Kellermann, Erich Kästner oder Günther Weisenborn), wo sie mit Veröffentlichungsverbot belegt, verhaftet oder in eine innere Emigration gezwungen wurden.

Schebera, Jürgen: Nicht mehr „Unter fremden Himmeln“. In: NBI, 1987, Nr. 2, S. 94. [DWDS]

Das ist immer in der Emigration so, das hat es noch nie anders gegeben.

Das Literarische Quartett vom 21. Oktober 1993. [DWDS]

Sie informierten über die politischen Strömungen innerhalb der polnischen Emigration in England.

Der Spiegel, 20. 6. 1994. [DWDS]

Die USA lehnten es aber ah, das Embargo im Tausch fur eine veränderte Emigrationspolitik der Kubaner fallenzulassen.

Berliner Zeitung, 26. 8. 1994. [DWDS]

Hätte sich Serge Schmemann jedoch von etwa 1930 an, der Zeit der Emigration seiner Familie, zum Schreiben einer Parallelgeschichte durchgerungen, so wäre sein Buch sinnvoller geworden, komplexer, vor allem jedoch weniger dogmatisch.

Berliner Zeitung, 5. 6. 1999. [DWDS]

Zwei andere bedeutende Emigranten kehrten erst nach ihrem Tod zurück nach Berlin, nicht weit voneinander entfernt wurden sie in Friedenau beerdigt.

Wiederkehr – tot oder lebendig. In: Anke’s Berliner Zimmer (Blog), 2. 5. 2010. [DWDS] (wordpress.com)

1888 emigriert er nach Südafrika, läßt sich in Kapstadt nieder und arbeitet als Dekorateur.

Robert Tressell – ein Arbeiterdichter. In: Duftender Doppelpunkt (Blog), 31. 1. 2011. [DWDS] (literaturblog-duftender-doppelpunkt.at)

Um seinem Sohn die Emigration zu ermöglichen, verkaufte er vor 1934 seine Bibliothek.

Max Rothstein. In: Wikipedia: Die freie Enzyklopädie. 11. 9. 2023. [DWDS] (wikipedia.org)