Wortgeschichte
Abwanderung. Wortbildung zu abwandern und frühe Bezeugungen
Das Substantiv Abwanderung ist im Deutschen seit dem 17. Jahrhundert regelmäßig belegt (1684; vgl. daneben auch als isolierten Vorläufer den Beleg 1462). Es ist als Ableitung vom Verb abwandern anzusehen (vgl. 2DWB 1, 1209), das im Deutschen seinerseits seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar ist (1585, 1669) und seither fortwandern, weggehen
sowie wandernd absolvieren, eine Strecke wandernd zurücklegen
bedeutet (1780, 1812, 1893b; vgl. auch 2DWB 1, 1209). Daneben wird bereits das Verb früh in entsprechenden Wortverbindungen auch in bildlicher Verwendung für versterben
gebraucht (1585, 1854; vgl. auch 2DWB 1, 1209). Verwendungen in der Lesart Tod
sind auch für das zugehörige Substantiv nachweisbar (1747).
Vornehmlich ist das Substantiv bis ins 19. Jahrhundert jedoch in der Bedeutung Fortwanderung, Weggang
belegt (1737, 1788, 1817). Insgesamt bleibt es bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein selten bezeugt (vgl. die entsprechende Wortverlaufskurve des Google Ngram Viewers).
Landflucht, Leutenot und die Verbreitung des Wortes Abwanderung ab Ende des 19. Jahrhunderts
Weitere Verbreitung findet Abwanderung ab Ende des 19. Jahrhunderts und wohl vor dem Hintergrund der sozioökonomischen Veränderungen der Zeit. Jedenfalls begegnet das Wort nun vermehrt in Bezug auf die innerstaatliche Migration von Arbeitskräften (1897b, 1898, 1905), namentlich im Kontext der sogenannten Landflucht (1906, 1907a). Abwanderung trägt hier nun die Bedeutung Wegzug, Übersiedelung in eine andere Region innerhalb der Staatsgrenzen
.
Vor allem im direkten Vergleich zur Wortgeschichte des Antonyms ZuwanderungWGd, das seltener übertragen verwendet wird, fällt im Übrigen auf, dass das Wort spätestens ab Beginn des 20. Jahrhunderts häufig auch bildlich im Sinne eines als ungünstige wahrgenommenen Weggangs bzw. einer Verlagerung von etwas verwendet wird (1908, 1910a, 1920c, 1938a, 1973, 2015).
Abwanderung oder/als Auswanderung: Antonym und Synonym
In der im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert dominanten Lesart Übersiedelung in eine andere Region innerhalb der Staatsgrenzen
wird Abwanderung zunächst als Gegensatz zu AuswanderungWGd und EmigrationWGd begriffen, die beide die Migration in andere Länder bezeichnen (1893a). Daneben sind allerdings schon früh vereinzelte Belege nachweisbar, in denen landesübergreifende Migration adressiert wird (1710), und mindestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts begegnen auch Belege, in denen Abwanderung und Auswanderung synonym zu verstehen sind (1901, 1910b, 1920b). Insgesamt bleibt diese Lesart jedoch zu dieser Zeit selten – erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begegnet diese Lesart vermehrt.
Politische Verwendungen und Bedeutungsaspekte im 20. Jahrhundert
Im Verlauf des 20. Jahrhunderts trägt Abwanderung verschiedentlich politische Bedeutungsaspekte. Vereinzelt sind bereits im 19. Jahrhundert Verwendungen belegt, in denen Abwanderung im Grunde eine Vertreibung, Verbannung meint (1835). Im Sprachgebrauch des Nationalsozialismus wird Abwanderung dann auch euphemistisch für Vertreibung
verwendet (1934, 1938b, 1940).
Nach 1945 sind Verwendungen in Bezug auf Übersiedlungen zwischen den beiden deutschen Staaten am semantischen Übergang von der Lesart Übersiedelung in eine andere Region innerhalb der Staatsgrenzen
zu Auswanderung, Emigration
zu lokalisieren (1955b, 1956, 1961a, 1961b). Das mag möglicherweise auch politische Gründe gehabt haben, jedenfalls trägt Auswanderung immer den Bedeutungsaspekt ins Ausland
, wohingegen dies wie dargelegt bei Abwanderung nicht zwingend der Fall ist. Eine Abwanderung in den jeweils anderen Staat impliziert damit entsprechend nicht zwangsweise auch eine Wahrnehmung desselben als Ausland – und vermeidet damit letztlich zugleich eine implizite Anerkennung des je anderen Staates.
Abwanderung und Braindrain
Wenngleich vereinzelte Nachweise, in denen Abwanderung auf den Weggang von Fachkräften ins Ausland bezogen wird, bereits früh begegnen (1920a), finden Verwendungen in Bezug auf den Verlust hochqualifizierter Arbeitskräfte erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weitere Verbreitung (1966, 1970, 1991, 2002c). Zunächst begegnen diese Verwendungen in Bezug auf andere Länder (1969, 1981b), dann auch in Bezug auf das eigene Land (1998b, 2010).
In diesem Zusammenhang ist namentlich die Verbindung Abwanderung von Fachkräften (1984, 2002a) bedeutungsgleich zu Braindrain Auswanderung von Wissenschaftlern und anderen hoch qualifizierten Arbeitskräften ins Ausland, wodurch dem Abwanderungsland Arbeitskräfte verloren gehen
(1968, 1985a; siehe auch DWDS unter BraindrainDWDS). Bei Braindrain handelt es sich um eine Entlehnung aus dem Englischen (vgl. 2DFWB unter Brain-Drain), wo brain drain in den 1960ern aus brainengl. Gehirn
und drainengl. Abzug(-skanal), Entwässerung
gebildet wird und seither die Bedeutung the emigration of highly trained or qualified people, regarded as detrimental to a country’s economy or society
trägt (vgl. 3OED unter brain drain, n.). Im Deutschen ist das Wort seit den 1960er Jahren (1968) bezeugt. Zunächst wird es vielfach auf die sogenannten Entwicklungsländer bezogen (1981a, 1983, 1985b; vgl. auch 2DFWB unter Brain-Drain), dann auch auf die westlichen Länder (2000, 2001, 2008a). Es begegnet in den verschiedensten Schreibungen (1985b, 1998a, 2002b, 2007, 2008a).
Die Personenbezeichnung Abwanderer
Zu abwandern und Abwanderung ist seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert die Personenbezeichnung Abwanderer nachweisbar. Sie begegnet entsprechend zunächst in den Bedeutungen jemand, der in eine andere Region innerhalb der Staatsgrenzen übersiedelt
(1897a, 1907b, 1931), hier auch als Gegensatz zu Auswanderer (1928), sowie jemand, der auswandert, emigriert
(1924), hier dann synonym zu
AuswandererWGd
. Daneben stehen Verwendungen in übertragener Verwendung im Sinne von jemand oder etwas, der etwas verlässt
(1995, 1997).
Die Wortgeschichte von Abwanderer weist Parallelen zur Wortgeschichte von Abwanderung auf: So wird Abwanderer nach 1945 auf deutsch-deutsche Migranten bezogen (1950, 1955a), seltener begegnet es seit der Wende zum 21. Jahrhundert antonymisch zu ZuwandererWGd (1999, 2008b, 2010). Im Vergleich zu Zuwanderer steigt die Verwendungshäufigkeit von Abwanderer allerdings wesentlich weniger deutlich (vgl. die entsprechenden Wortverlaufskurven zu Abwanderer und Zuwanderer).
Literatur
2DFWB Deutsches Fremdwörterbuch. Begonnen von Hans Schulz, fortgeführt von Otto Basler. 2. Aufl., völlig neu erarbeitet im Institut für Deutsche Sprache von Gerhard Strauß u. a. Bd. 1 ff. Berlin/New York 1995 ff. (owid.de)
2DWB Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung. Hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (vormals Deutsche Akademie der Wissenschaften) und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Bd. 1–9. Stuttgart 1983–2018. (woerterbuchnetz.de)
DWDS DWDS. Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute. (dwds.de)
3OED Oxford English Dictionary. The Definite Record of the English Language. Kontinuierlich erweiterte digitale Ausgabe auf der Grundlage von: The Oxford English Dictionary. Second Edition, prepared by J. A. Simpson and E. S. C. Weiner, Oxford 1989, Bd. 1–20. (oed.com)
Belegauswahl
Rath zu Frankfurt: Brief an den Markgrafen Karl von Baden, 3. Februar 1462. Zitiert nach: Janssen, Johannes (Hrsg.): Reichskorrespondenz nebst andern verwandten Aktenstücken von 1376–1519. Zweiten Bandes Erste Abtheilung. Freiburg im Breisgau 1866, S. 204.Und nach dem die sachen geistlich, wir leyen und solicher Handlunge unwissende sin, auch besunder, als wir vom heilgen riche mit messen und merckten von alder loblich gefrijet und herkommen sin, daz von edeln, unedeln, kauffluden und andern abe und zu wanderunge von fremden und heymschen ubel zuvermijden ist, auch dem erwirdigen fursten und herren hern Adolff erwelten und bestedigiten zu Mencze etc. unserm gnedigen lieben herren und uwern gnaden soliche dinge wenig furstandes brengen mogen, als wir nit zwijfeln uwer gnade wol und fast wijder besynnen konne: so biden uwer furstliche gnade gelegenheit davon gediclich besynnen und uns mit solichen sachen gelegenheit davon ubersehen wulle und darinne so gnediclich und gunstlich erczeigen, als zu uwern furstlichen gnaden wir ein gancz getruen und zuversicht han und mit oitmudigen dinsten gerne verdienen wollen.
Leyser, Polycarp: Ein Christliche Predigt Gehalten zu Wittenberg in der Pfarrkirchen uber der Leich Des Edlen und ehrnvesten Johann von Czettritz und Newhauß auff Waldenburg […]. Wittenberg 1585, Bl. [B 4] v. (books.google.de)Also das die Türcken diesen Jesum nicht für den einigen Heiland annemen wollen/ sondern achten iren Mahomet/ sampt seinem Alcoran höher/ denn die offenbarte Warheit im Euangelio das machet auch/ das sie des rechten wegs zum leben verfehlen/ vnd zum Teufel in den ewigen tod/ aus diesem leben abwandern.
Ulrich, Anton: Herzog von Braunschweig-Lüneburg: Die durchleuchtige Syrerinn Aramena. Teil 2. Nürnberg 1670 [1669], S. 511–512.Nach Babel und Ninive / fårtigte er mit den beiden briefen postreuter ab: aber den dritten an den Hemor /stellete er dem Salma zu / welcher alsofort / ohne sich ferner in der stadt aufzuhalten / damit abwandern muste.
Limburger, Martin: Die betrübte Pegnesis, den Leben- Kunst- und Tugend-Wandel des seelig-edlen Floridans H. Sigm. von Birken […]. Nürnberg 1684, S. 67. (books.google.de)Dann/ weil sich damals eine Lehr-änderung in dem Königreich Böhmen ereignete/ wurde seinem lieben Vater/ wie vielen anderen/ die Abwanderung angesaget.
Alipius, a Sancto Bartholomaeo: Isaac, des Abrahams Sohn; Das ist: Die Lebens-Geschichte gemeldten Patriarchens […]. Saltzburg 1710, S. 610. (digitale-sammlungen.de)Omnes, alle/ dero Angesichter ob seiner Abwanderung in ein anderes land in dem Form eines angehauchten Spiegel-Glaß traureten […].
Gritsch, Johann Georg: Der Auserlesenen Sammlung des Heil. Römischen Reichs Grund-Gesetze, Friedens-Schlüsze, und Satzungen, Erster Theil […]. Regenspurg 1737, S. 111. (books.google.de)Attestat. Requista und Formul eines Handwercks- Attestat 715.5. solle von einem Gesellen/ dem in dem eingewanderten Orth Arbeit versprochen worden/ samt denen Abschrifften von seinen Geburths- und Lehrbrieff in dafige Meister-Lade zur Verwahrung geleget und bis zu seiner Abwanderung daselbst gelassen werden […].
Haan, P. Ignatio: Christliche Lehr-Gedancken über die Festtägliche Evangelia auf das gantze Jahr […]. Wienn/Augspurg 1747, S. 105. (books.google.de)Wie vielen ist die Zeit zu lang, daß dieser oder jener so lange leber, den sie schon längst gerne hätten tod gehabt, weil sie aus seiner Abwanderung grossen Gewinn, und Nutzen zu ziehen verhoffen?
Wezel, Johann Karl: Hermann und Ulrike. Leipzig 1980 [1780], S. 355.Sich in so höchst beschmutzter Gestalt in ein so schönes Haus zu wagen, dazu gehört viel: aber seinem Wunsche so nahe, sich über so mannigfaltige Unruhen und Besorgnisse kein Licht zu verschaffen und ganz unverrichteter Sache wieder abzuwandern, dazu gehörte noch mehr: er entschloß sich kurz und wagte sich die Treppe hinan.
N. N. (Hrsg.): Briefe buntschäkigten Innhalts den Zeitläuften gemäß. Geschrieben im Jahr 1784. und herausgegeben im Jahr 1788. Frankfurt/Leipzig 1788, S. 32. (books.google.de)Seit der Abwanderung der R. aus Gera war mir nicht so.
Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 1. Berlin 1812, S. 287. (deutschestextarchiv.de)Schon war er dreimal den Saal auf und abgewandert und hatte alle ſitzenden und unmaskirten Damen vergeblich gemuſtert, als ſich der Spanier zu ihm geſellte und ſagte: ſchoͤn, daß ſie doch noch gekommen ſind; Sie ſuchen vielleicht Ihren Freund?
Goutta, Wilhelm Gerhard (Hrsg.): Sammlung der sämmtlichen politischen und Justiz-Gesetzte, welche unter der Regierung Sr. Majestät, Kaisers Franz des I. in den sämmtlichen k. k. Erblanden erlassen worden sind, in chronologischer Ordnung. Zehnter Band. Gesetze vom 1. Jänner bis letzten December 1815. Wien 1817, S. 65. (books.google.de)Jedoch hat dieser ihm von dem Vorsteher ertheilte Aufenthaltsschein nicht die Wirkung, daß der Gesell während dieser Zeit die Annahme der Arbeit verweigern darf, sondern er muß jede in der Zwischenzeit vorkommende Arbeit annehmen, oder ist zur Abwanderung zu verhalten.
N. N.: Sammlung der Gesetze für das Erzherzogthum Oesterreich unter der Ens. Zwölfter Theil. Jahr 1830. Wien 1835, S. 3. (books.google.de)Die Überschreitung dieser Vorschriften wird […] nach Umständen mit Arrest oder mit Abwanderung von Wien gestraft werden.
Stichart, Franz Otto: Das Königreich Sachsen und seine Fürsten. Leipzig 1854, S. 77. [DWDS] (gei.de)„Zeit und Stunde ist vorhanden, daß ich aus diesem sterblichen zum unsterblichen Leben abwandere. Mein Abschied fällt ja unzeitig wegen des böhmischen Krieges; man muß aber dem göttlichen Willen, der nie anders als gut ist, Alles heimstellen. […]“
Die Grenzboten 52/4 (1893), S. 354. (deutschestextarchiv.de)Zweitens wandern die deutschen Arbeiter ab (Abwanderung, zum Unterschiede von der Auswanderung, ist jetzt der Fachausdruck für die Wanderung in eine andre Provinz des Vaterlandes), weil sie sich den verschlechterten Lebensbedingungen nicht fügen wollen oder können.
Die Grenzboten 52/4 (1893), S. 358. (deutschestextarchiv.de)Wie schon oft seit zwanzig Jahren, hat man auch auf der letzten Generalversammlung des Vereins für Sozialpolitik hervorheben zu müssen geglaubt, daß, wie nicht die schlechtesten, sondern die besten Arbeiter abwandern, so auch nicht die heruntergekommnen Bauern übers Meer fortziehn, sondern solche, die noch etwas haben.
Die Grenzboten 56/3 (1897), S. 396. (deutschestextarchiv.de)Soweit die Abwandrer nach dem Westen für den ostdeutschen Landwirt notwendige Arbeitskräfte sind, treten, wie bekannt, auf den Gütern polnischer wie deutscher*) Großgrundbesitzer, namentlich solcher Aktionäre von Zuckerfabriken, denen die Lohnansprüche hiesiger Arbeiter zu hoch sind, seit 1873, seit dem Niedergange der Landwirtschaft, an ihre Stelle Horden polnischer, sich vom Tier, wie treffend gesagt worden ist, nur durch die Gestalt unterscheidender Arbeiter aus Kongreßpolen und Galizien, die den ganzen Osten überschwemmen und noch weniger Ansprüche als unsre polnischen Arbeiter machen, dafür aber auch weniger tüchtig und leistungsfähig sind, Krankheiten, wie die echten Pocken, ins Land schleppen, bis in die Provinz Sachsen hinein, und durch ihr Verhalten fortgesetzt zu Klagen Anlaß geben.
Die Grenzboten 56/1 (1897), S. 419. (deutschestextarchiv.de)Die Klagen über die Nichtsnutzigkeit der jungen Arbeiter auf dem Lande sind ebenso allgemein und unsrer Erfahrung nach auch ebenso berechtigt wie die Klagen über den Mangel an Arbeitern und über ihre Abwanderung in die Städte und zur Industrie.
Verhandlungen des Reichstages. Berlin 1898, S. 877. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)Auch der Einwand, daß der Landbriefttäger im Osten des Reichs durch die billigeren Verhältnisse eine wesentlich bessere Stellung hat als der Landbriefttäger im Westen, und daß infolge dessen, wie der Herr Referent zu empfehlen schien, man sich darauf einlassen sollte, verschiedene Gehaltsskalen für die Landbriefttäger im Osten als für die im Westen einzurichten, läßt sich in keiner Weise als stichhaltig bezeichnen. Die Herren aus dem Osten werden auch gewiß nicht einem Vorschlage ihre Zustimmung geben wollen, welcher die Abwanderung aus dem Osten nach dem Westen des Reichs begünstigen würde.
Die Grenzboten 60/2 (1901), S. 547. (deutschestextarchiv.de)Freilich zogen die Landflüchtigen damals zu einem weit größern Teile ins Ausland als heute, und die starke Abwandrung, die erst begann, verursachte natürlich damals zunächst keinen so fühlbaren Arbeitermangel in der Landwirtschaft und so sichtbare Lücken in der Landbevölkerung wie jetzt, nachdem sie ein Menschenalter angedauert hat.
Wohlrabe, Wilhelm: Deutschland von heute. Teil III: Land und Stadt. Leipzig 1905, S. 88. [DWDS] (gei.de)Aber selbst dieser Massenzuzug kann die Lücken nicht ausfüllen, die die Abwanderung vom Lande nach den großen Städten und den Industriemittelpunkten gerissen hat.
Die Grenzboten 65/1 (1906), S. 403. (deutschestextarchiv.de)Ein wichtiges Mittel in diesem Kampfe wäre die Verhinderung oder wenigstens die Verminderung der Landflucht, der Abwanderung der Arbeitskräfte.
Mertens, Martin: Historisch-politisches ABC-Buch. Berlin 1907, S. 108. [DWDS] (gei.de)Leutenot, der gegenwärtig infolge der Abwanderung nach den Städten (Landflucht, s. d.) bes. im deutschen Osten herrschende Mangel an Landarbeitern.
Die Grenzboten 66/4 (1907), S. 137. (deutschestextarchiv.de)Also die noch nicht ganz verstädterten und körperliche Arbeit gewöhnten Abwandrer vom Lande.
Allgemeine Zeitung, 16. März 1908, Nr. 126, S. 4. (deutschestextarchiv.de)„In bezug auf die Fahrkartenſteuer habe ich ausgeführt, daß die heutige Geſtaltung der Steuer zweifellos einen ſehr ungünſtigen Einfluß auf den Verkehr ausgeübt hat, indem eine ſtarke Abwanderung von oben nach unten ſtattfindet. […](Hört! Hört! links.) Ich habe damit aber nicht ſagen wollen, daß eine Aenderung in dem Sinne ausgeführt werden ſoll, daß die unteren Klaſſen entlaſtet werden. Das iſt eine, wie ich hoffe, nicht bewußte Entſtellung meiner Angahen. Der Herr Vorredner hat gemeint, mindeſtens die Hälfte der Angeſtellten der Reichseiſenbahnen — vielleicht meinte er auch der preußiſchen Bahnen — ſeien Sozialdemokraten. Das beſtreite ich auf das allerentſchiedenſte. (Sehr richtig! rechts.) Wir werden uns durch die Agitation nicht abhalten laſſen, ganz konſequent und zielbewußt in der Förderung des Wohls der Arbeiter vorzugehen. (Beifall rechts.)“
Verhandlungen des Reichstages. Berlin 1910, S. 1644. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)Wir haben es also nicht nur zu tun mit einer Abwanderung der Hochöfen aus den alten Revieren nach der Wasserkante, sondern es zeigt sich bereits die Erscheinung, daß deutsche Hochöfenwerke ins Ausland auswandern.
Philipp, Hans: Leitfaden für den Geschichtsunterricht an höheren Mädchenschulen. Bd. 6: Von der französischen Revolution bis zur Jetztzeit. Bielefeld u. a. 1910, S. 96. [DWDS] (gei.de)Es haben in den Reaktionsjahren an 250 000 Menschen jährlich ihr deutsches Vaterland verlassen. Das Ziel dieser Abwanderung war vorzugsweise Nordamerika.
Die Grenzboten 79/3 (1920), S. 230. (deutschestextarchiv.de)Ein ungesunder Andrang zu diesem Studium, der deshalb zu allgemeinen Warnungen veranlaßte, wird unter den Chemikern ein Proletariat schaffen, ungeeignet fürs Ausland mangels Betriebsersahrungen; und wo dennoch wieder Abwanderung wirklicher Fachleute ins Ausland stattfindet, geschieht dies zum Schaden der deutschen Industrie. Denn darauf beruht ja zum großen Teil unser Fortschritt, daß wir den anderen stets ein Stück voraus sind, dessen wir durch Abwanderung unserer Chemiker ins Ausland verlustig gehen.
Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe), 9. 3. 1920, S. 2. [DWDS]Neben dieser natürlichen, mit dem Abmangel an Erzeugung zusammenhängenden Ursache der steigenden Kapitalnot treten die anderen Ursachen, wie Abwanderung ins Ausland, Hamsterung von Geld oder Waren oder ähnliches weit in den Hintergrund.
Allgemeine Zeitung, 6. Juni 1920, Nr. 22, S. 209. (deutschestextarchiv.de)Wenn demnach vielleicht bei der Demokratie Gewinn und Verluſt ſich die Wage halten müſſen — wir glauben nicht, daß es ganz der Fall ſein wird —, ſo iſt dagegen die Mehrheitsſozialdemokratie unzweifelhaft von einem ganz gewaltigen Rückgang ihrer Wählerſtimmen und Abgeordnetenmandate bedroht, denn wenn eine Abwanderung nach rechts nicht unwahrſcheinlich iſt, ſo iſt eine ſolche nach links ganz gewiß unvermeidlich.
Verhandlungen des Reichstages. Berlin 1924, S. 4384. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)Die Zahl der sonach von der Fürsorge nicht erfaßten Auswanderer wird vom Deutschen Generalkonsulat in Posen auf mindestens 200 000 geschätzt und diese Schätzung außer auf die angeführten allgemeinen Gründe unter anderem darauf gestützt, daß von der deutschen Bevölkerung der Stadt Posen, die ehemals 78 000 Seelen betrug, bis Ende Februar 1921 68 000 Personen abgewandert sind, während die Statistik des Fürsorgekommissars nur rund 39 000 Abwanderer annimmt. Die Gesamtzahl der Auswanderer aus den abgetretenen Ostgebieten wird vom Generalkonsulat in Posen auf rund 500 000 Menschen angenommen.
Verhandlungen des Reichstages. Berlin 1928, S. 91. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)Wieviel Personen in der gleichen Zeit aus Baden nach Württemberg, Bayern, Preußen usw. abgewandert sind, steht nicht fest; es ist aber zu vermuten, daß die Zahl der Abwanderer ein Vielfaches der Auswanderer nach überseeischen Ländern beträgt.
Verhandlungen des Reichstages. Berlin 1931, S. 1193. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)Solange wird die Entsiedelung des Ostens und des platten Landes anhalten, solange wird die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkte durch diese ländlichen Abwanderer wachsend verschärft.
Völkischer Beobachter (Berliner Ausgabe), 4. 3. 1934, S. 1. [DWDS]Polen weise mit rund 11 Prozent einen zu hohen Prozentsatz jüdischer Bevölkerung auf. Der größte Teil der Juden müsse zur Abwanderung gezwungen werden, wenn Polen sich zur Großmacht entwickeln wolle. Im Namen der deutschen Fraktion sprach Senator Utta, der nochmals die bekannte Klage über die Benachteiligung des deutschen Minderheitenschulwesens vorbrachte.
N. N.: Eisenbahn. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 8, 8. 1. 1938, S. 3375. [DWDS]Die Ursache dieser Schwierigkeiten liegt nach dem Ergebnis der bei der Interstate Commerce Commission (1275 J, 724 E) über Tariferhöhungen geführten Verhandlungen zum Teil in der Abwanderung des Verkehrs zu Auto und Flugzeug, im wesentlichen aber in der Steigerung der Betriebskosten.
N. N.: Innenpolitik, Parteien. Minderheiten. Judenfrage. Wehrmacht. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 8, 22. 2. 1938, S. 3438. [DWDS]Die Juden stünden einer gesunden und normalen Entwicklung des polnischen Volkes im Wege. Das Lager lehne demagogische Terrorakte gegen die Juden ab und erblicke die Lösung der Judenfrage in einer radikalen Verminderung der Zahl der Juden durch planmäßige Abwanderung. Eine Verschmelzung der Juden mit dem polnischen Volkskörper sei nicht das Ziel der polnischen Minderheitenpolitik.
N. N.: Außenpolitik. DEUTSCHLAND, UNGARN RUMÄNIEN. Minderheiten. SÜDOSTRAUMFRAGE. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 10, 30. 8. 1940, S. 4674 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1940]. [DWDS]Die Personen, die von diesem Optionsrecht Gebrauch machen, haben das ungarische Staatsgebiet innerhalb einer weiteren Frist von einem Jahr zu verlassen und werden von Rumänien übernommen. Sie können ihr bewegliches Vermögen frei mit sich führen, sie können ferner ihr unbewegliches Vermögen bis zu ihrer Abwanderung liquidieren und den Erlös gleichfalls frei mit sich nehmen: falls die Liquidierung nicht gelingt, sind sie von Ungarn zu entschädigen. Ungarn wird alle mit der Umsiedlung der Optanten zusammenhängenden Fragen in großzügiger und entgegenkommender Weise behandeln.
N. N.: Sozialpolitik. Finanzen. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 20, 27. 7. 1950, S. 2508 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1950]. [DWDS]Abwanderer aus Berlin und der Ostzone werden, abgesehen von einem Härteausgleich in besonderen Fällen, in das Gesetz nicht einbezogen.
N. N.: Bevölkerung. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 25, 24. 1. 1955, S. 4977. [DWDS]Zahl der Abwanderer aus der Bundesrepublik in die DDR
Die Behörden der DDR gaben bekannt, daß bis Ende 1954 etwa 100000 Deutsche aus der Bundesrepublik illegal nach der DDR abgewandert seien.
N. N.: Bevölkerung. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 25, 24. 1. 1955, S. 4977 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1955]. [DWDS]Staatssekretär Dr. Peter Paul Nahm erklärte laut UP, daß diese Zahl übertrieben sei, daß aber die Abwanderung aus der Bundesrepublik in die DDR tatsächlich zugenommen habe.
Eschenburg, Theodor: Staat und Gesellschaft in Deutschland, Stuttgart 1957 [1956], S. 348. [DWDS]Dabei handelt es sich im wesentlichen um Abwanderungen aus der SBZ und Ostberlin, denn die Bevölkerungszahl in Westberlin ist von 2,15 Millionen im Jahre 1950 auf 2,2 Millionen im Jahre 1955 gestiegen.
N. N.: Gespräche von Franz Josef Strauß in Washington. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 31, 15. 7. 1961, S. 9227 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1961]. [DWDS]Strauß erklärte, daß die Sowjets durch die Bedrohung Berlins einen doppelten Zweck verfolgten; sie wollten die Westmächte zwingen, das kommunistische Ostdeutschland anzuerkennen, um dadurch die Teilung Deutschlands zu fixieren; sie wollten ferner das ostdeutsche Regime konsolidieren, die Verbindungen zwischen Berlin und Westdeutschland abschneiden und der Abwanderung von Flüchtlingen aus Ostdeutschand ein Ende setzen.
N. N.: Hohe Zahl der Flüchtlinge aus der Sowjetzone; Maßnahmen gegen Menschenhandel und Grenzgänger; Protest der drei westlichen Kommandanten in Berlin. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 31, 4. 8. 1961, S. 9266 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1961]. [DWDS]Ulbricht bezeichnete die Abwanderung von Bürgern der DDR nach Westdeutschland als einen festen Bestandteil des Kalten Krieges, des Menschenhandels, der psychologischen Kriegführung und der Sabotage gegen die DDR.
N. N.: Aussprache im Deutschen Bundestag über die Wissenschaft- und Bildungspolitik; Annahme einer Entschließung. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 36, 10. 2. 1966, S. 12329 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1966]. [DWDS]Die Abwanderung deutscher Forscher ins Ausland müsse ein Ende haben.
N. N.: Humphrey über Beziehungen USA – Europa. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 38, 7. 6. 1968, S. 13969 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1968]. [DWDS]Ich glaube auch, daß die heute so viel erwähnte „technische Lücke“ – die ja in der Tat der Abwanderung von Intelligenz, dem sogenannten Brain Drain, unmittelbar verwandt ist und von den Westeuropäern als eine „amerikanische Herausforderung“ empfunden wird – von uns nicht nur als ein amerikanisch-westeuropäisches Problem angesehen werden sollte, sondern als ein weiteres Mittel zur Förderung eines friedlichen Engagements mit dem Osten.
N. N.: Übersicht über die XXIII. Session der UN-Vollversammlung. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 39, 6. 5. 1969, S. 14667. [DWDS][…]Vollversammlung nahm ferner folgende Resolutionen an: Resolution 2386 (XXIII), wonach das Thema: dauernde Souveränität über die natürlichen Ressourcen erst bei der nächsten Session behandelt werden soll; Resolution 2387 (XXIII), in der ein Bericht des UN-Generalsekretärs über die wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen der Abrüstung und die Nutzung der durch die Abrüstung freiwerdenden Ressourcen für friedliche Zwecke zur Kenntnis genommen wird; Resolution 2388 (XXIII), womit der Tätigkeitsbericht des Exekutivkomitees des UN-Instituts für Ausbildung und Forschung zur Kenntnis genommen und empfohlen wird, daß sich das Institut insbesondere mit dem Studium der internationalen Abwanderung von Berufstätigen aus Entwicklungsländern in entwickelte Länder und der Vorbereitung des 2. UN-Entwicklungsjahrzehnts befassen solle […].
N. N.: Budget für 1971 dem Nationalrat unterbreitet; Vereinbarung zwischen SPÖ und FPÖ über bedingte Zustimmung der FPÖ zum Budget. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 40, 20. 11. 1970, S. 15880 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1970]. [DWDS]Durch einen höheren Forschungsaufwand des Bundes müsse die Abwanderung hochqualifizierter Kräfte ins Ausland verhindert und durch soziale Ausgleichsmaßnahmen müsse die durch den wachsenden Wohlstand sich vergrößernde Kluft zwischen Arm und Reich überbrückt werden.
N. N.: Kabinettsumbildung. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 43, 30. 5. 1973, S. 17932 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1973]. [DWDS]Die immer stärkere Abwanderung des Kapitals in ausländische Hände machten den Kampf gegen die Inflation unmöglich.
G., W. C.: Brain Drain. In: Aktuelles Lexikon 1974–2000, München 2000 [1981], S. 180. [DWDS]Unter „brain drain“ (brain = Verstand, to drain = ableiten) ist die Wanderung von Akademikern und Fachkräften aus Ländern der Dritten Welt in die Industriestaaten zu verstehen. Indien ist das davon am stärksten betroffene Entwicklungsland.
N. N.: Konferenz über Wirtschaftshilfe an Simbabwe; Zusagen über 2 Mrd. $. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 51, 27. 3. 1981, S. 24410 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1981]. [DWDS]Die Industrie, die exportorientierte Landwirtschaft und der Bergbau hätten sich vom Bürgerkrieg rasch erholt und seien gesund, allenfalls könnten sie durch die Abwanderung weißer Ingenieure, Farmer und Facharbeiter nach Südafrika geschwächt werden.
Was + Wie, 1983, Nr. 11, S. 31. [DWDS]Ein besonders heimtückisches Mittel, die Entwicklungsländer auszubeuten, sie in tiefer Abhängigkeit und vielfach großer Rückständigkeit zu halten, ist der Abzug hochqualifizierter Kader, in den USA sinnigerweise „brain drain“, Gehirnabzug genannt.
N. N.: 22. DAC-Tagung. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 54, 18. 2. 1984, S. 27434 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1984]. [DWDS]Diese Ausbildung solle in den Ländern selbst stattfinden, um einer befürchteten Abwanderung von Fachkräften entgegenzuwirken.
N. N.: Berichtszeitraum September. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 55, 1. 10. 1985, S. 29215 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1985]. [DWDS]In Genf endet eine einwöchige Konferenz von UN-Experten über die Abwanderung von Fachkräften („Brain drain“).
N. N.: Berichtszeitraum September. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 55, 1. 10. 1985, S. 29215 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1985]. [DWDS]Die Konferenz, an der die Türkei als einziges OECD-Land teilnimmt, stellt fest, daß der Brain drain in wachsendem Ausmaß die Entwicklungsbemühungen der Dritten Welt unterminiere, und beschließt, auf den Folgekonferenzen 1986 und 1987 ein integriertes Programm zur Lösung der Wanderungsprobleme auszuarbeiten (ips).
N. N.: Ministerkonferenz in Peking. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 61, 19. 6. 1991, S. 35759 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1991]. [DWDS]Die ungerechte Weltwirtschaftsordnung führe in den Entwicklungsländern zu Kapitalabfluß, Abwanderung der Intelligenz und technisch-wissenschaftlicher Rückständigkeit; das mache sich auch beim Umweltschutz negativ bemerkbar.
Berliner Zeitung, 27. 4. 1995. [DWDS]Die Nachfolger des Abwanderers hocken derweil ungeduldig in den Startlöchern: Die Comedians der „RTL Samstag Nacht“ werden bereits ab 29. April auf den samstäglichen 23-Uhr-Termin vorrücken – wenn auch vorerst mit Wiederholungen.
Berliner Zeitung, 4. 8. 1997. [DWDS]Lufthansa dürfte nicht der letzte Abwanderer gewesen sein.
Berliner Zeitung, 9. 5. 1998. [DWDS]Die Revolution der 48er hatte einen intellektuellen brain drain von Ost nach West zur Folge.
Plenarprotokoll 14/3. In: 3. Sitzung des 14. Bundestages. [DWDS]Wir müssen den Trend zur Abwanderung unserer Grundlagenforscher stoppen und gleichzeitig die anwendungsorientierte Forschung nachhaltig fördern.
Berliner Zeitung, 18. 12. 1999. [DWDS]Die absolute Zahl der Zuwanderer aus der EU schwankte in den 90er-Jahren zwischen 160000 und 200000, wobei die größte Gruppe aus Italien stammte, gefolgt von Portugal, Frankreich und Griechenland. Die Zahl der Abwanderer stieg bis 1997 ebenfalls auf knapp 200000 an. Einen geringeren Anteil an der Migration hat der Nachzug von Familienangehörigen.
Berliner Zeitung, 21. 11. 2000. [DWDS]Mit all diesen Vorschlägen hofft Christoph Stölzl, sich besser auf dem internationalen Bildungsmarkt positionieren zu können, um dem faktischen „brain drain“, der Abwanderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vor allem in die USA, nicht ohnmächtig zuschauen zu müssen.
Berliner Zeitung, 26. 1. 2001. [DWDS]Solche Erfolgserlebnisse möchte Bulmahn dem Nachwuchs auch in Deutschland bescheren, um den „Brain Drain“, den Talentverlust an die USA aufzuhalten.
Berliner Zeitung, 23. 3. 2002. [DWDS]Damit soll die Abwanderung von Fachkräften in andere Industrieländer verhindert werden.
Rau, Johannes: Ansprache von Bundespräsident Johannes Rau beim Festakt zum 52. Hochschulverbandstag im Kurfürstlichen Schloss in Koblenz. 8. 4. 2002. [DWDS] (bundespraesident.de)Warum gibt es diesen brain-drain überhaupt und warum läuft er nicht umgekehrt oder wenigstens wechselseitig?
Berliner Zeitung, 7. 11. 2002. [DWDS]Die Abwanderung qualifizierter Kräfte ins Ausland, Brain Drain genannt, ist ein weltweites Phänomen, seit die Globalisierung zu einer Internationalisierung des Akademiker-Arbeitsmarktes geführt hat.
Köhler, Horst: Grußwort von Bundespräsident Horst Köhler beim Abendessen zu Ehren deutscher Nobelpreisträger. 18. 9. 2007. [DWDS] (bundespraesident.de)Der viel beschworene Braindrain ist umso weniger ausgeprägt, je mehr Wissenschaftler wieder nach Deutschland zurückkommen.
Die Ablehnung des EU-Vertrags. In: Zurpolitik (Blog), 17. 6. 2008. [DWDS] (zurpolitik.com)Ich glaube, Europa würde dann einen seiner größten Brain Drains erleben und elendiglich zugrunde gehen.
Merz, Hans-Rudolf: Rede von Bundesrat Hans-Rudolf Merz an der Jahresversammlung der Appenzellisch Gemeinnützigen Gesellschaft. 29. 11. 2008. [DWDS] (wbf.admin.ch)Der Wirtschaft entgehen mit diesen hochqualifizierten Abwanderern aber nicht nur Arbeitnehmer und Unternehmer, sondern auch zahlungskräftige Konsumenten.
Burkhalter, Didier: Rede von Bundesrat Didier Burkhalter anlässlich der 12. Arbeitstagung Nationale Gesundheitspolitik – Fokus auf den Nachwuchs für die Gesundheit von morgen. 11. 11. 2010. [DWDS] (wbf.admin.ch)Wenn z. B. Deutschland die Personalpolitik ändern würde, um die Abwanderung von qualifizierten Personen zu verhindern, würde uns das direkt treffen.
Schneider-Ammann, Johann: Rede von Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF. 6. 2. 2015. [DWDS] (wbf.admin.ch)Mein allererstes Ziel ist es, eine Abwanderung der Industrie und eine Schrumpfung des Tourismus zu verhindern.