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Migration Binnenmigration · Völkerwanderung

Politik & Gesellschaft

Kurz gefasst

Migration geht auf das lateinische Wort migrātiō Übersiedelung zurück. Es wird im Deutschen seit dem 16. Jahrhundert verwendet und bedeutet zunächst Übersiedlung, Siedlungsbewegung, seltener auch Seelenwanderung. Von Beginn an ist die Wortverbindung Migration der Völker nachweisbar. Hier ergeben sich Bedeutungsüberschneidungen zu Völkerwanderung in dessen allgemeiner Bedeutung Siedlungsbewegung von Völkern. Ab dem 18. Jahrhundert wird Migration auch in der Lesart Vertreibung aus einem Land verwendet. Weitere Verbreitung findet Migration in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nun wird es überwiegend auf den langfristigen Wohnortwechsel meist über Landesgrenzen hinweg bezogen. Seit den 1980er Jahren ist das Kompositum Binnenmigration belegt, dass sich auf Umsiedlungen innerhalb von Landesgrenzen bezieht.

Wortgeschichte

Entlehnung und frühe Bezeugungen

Migration ist im Deutschen seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert belegt (1580). Es ist auf lateinisch migrātiō Übersiedelung, im Mittellateinischen auch Ableben (vgl. Niermeyer 2002, 882), zurückzuführen.1) Der Gebrauch der Verbindung migratio gentiumlat. in der 1557 gedruckten Schrift De gentium aliquot migrationibus (Über die Wanderungen einiger Völker) des Humanisten Wolfgang Lazius (1514–1565) wird eine Rolle gespielt haben – jedenfalls begegnet Migration mit der Bedeutung Umsiedelung, Siedlungsbewegung im 16. bis 18. Jahrhundert häufiger in Bezug auf Völker und entsprechend auch in der Verbindung Migration der Völker (1596b, 1705, 1755).

Migration und Transmigration: Semantische Übergänge, semantische Abgrenzung I

In frühen Quellen begegnet Migration auch synonym zum älteren TransmigrationWGd in dessen älterer Bedeutung Seelenwanderung, Reinkarnation; Auferstehung nach dem Tod (1596a, 1613). Diese Bezeugungen bleiben gleichwohl selten.

Daneben treten spätestens mit der Wende zum 18. Jahrhundert Verwendungen von Migration, die auch die erzwungene Auswanderung von Menschen aus religiösen oder politischen Gründen bezeichnen kann (1699, 1700, 1771). Hier entstehen entsprechend semantische Überschneidungen zu Transmigration in der Bedeutung Zwangsumsiedlung, Vertreibung, wie es namentlich in der österreichischen Kanzleisprache des 18. Jahrhunderts verwendet wird. Gleichwohl bleibt Migration gegenüber Transmigration semantisch weiter gefasst.

Migration der Völker und Völkerwanderung: Semantische Übergänge, semantische Abgrenzung II

In der seit Ende des 16. Jahrhunderts belegten Verbindung Migration der Völker trägt Migration die Bedeutung Umsiedelung, Siedlungsbewegung; die Wortverbindung bedeutet zunächst also Siedlungsbewegung von Völkern in einem recht weit aufzufassenden Sinn, insofern die Kollokation auf alle Zeitalter und Völker bezogen werden kann (1705, 1755; daneben aber auch 1726). Daneben tritt im Verlauf des 18. Jahrhundert das Kompositum Völkerwanderung, das zunächst auch synonym zu Migration begegnet und ebenfalls in einem weiten Sinn von Siedlungsbewegung von Völkern verwendet wird (1724). Neben diese weiter gefasste Bedeutung, die auch weiterhin belegt bleibt (1913, 1998c), tritt seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die spezifischere Bedeutung, in der sich Völkerwanderung nunmehr im Speziellen auf das Vordringen germanischer und slawischer Völkerschaften nach Süden und Westen im vierten bis sechsten Jahrhundert bezieht (1772, 1777). Einfluss auf diese Entwicklung gehabt haben könnte, dass schon bei Lazius migration gentiumlat. im Kontext eines frühneuzeitlichen Geschichtsdenkens begegnet, auf das das historiographische Modell einer Völkerwanderung zurückgeht (so jedenfalls die These des Projekts Migratio Gentium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften; s. auch 1694, 1726). Möglicherweise handelt es sich bei Völkerwanderung also auch um eine Lehnübersetzung. Die enger gefasste Bedeutung ist jedenfalls bis in die Gegenwart stabil (1787, 1828, 1901, 1944, 2013b) und nun nicht mehr synonym zum weiter gefassten Migration.

Nicht zuletzt begegnen seit dem 19. Jahrhundert auch Verwendungen des Kompositums in Vergleichen und in übertragener Bedeutung in Bezug auf die (gruppenkonformistische) Bewegung ungewöhnlich großer Menschenmassen, insbesondere – aber nicht nur – in ihrer Freizeit (1849, 1880, 1950, 2000e).

Migration, Emigration und Immigration. Verbreitung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Die Abbildung zeigt eine DWDS-Wortverlaufskurve, auf der ein deutlicher Anstieg der Verwendungsfrequenz in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ablesbar ist.

Abb. 1: DWDS-Wortverlaufskurve zu Migration

DWDS (dwds.de) | Bildzitat (§ 51 UrhG)

Insgesamt bleibt Migration bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts wenig verbreitet – erst danach steigt die Verwendungsfrequenz deutlich an (vgl. Abb. 1 sowie die entsprechende Wortverlaufskurve des Google NGram Viewers). Migration wird nun überwiegend in Bezug auf den langfristigen oder dauerhaften Wohnortwechsel von Menschen bzw. Menschengruppen, insbesondere aus politischen, wirtschaftlichen oder religiösen Gründen, verwendet (1992, 1993a, 1993b). Überwiegend wird es für die Übersiedelung in ein anderes Land gebraucht (1959, 2000a); hier ist es zugleich ein Oberbegriff zu EmigrationWGd und ImmigrationWGd.

Die Verbreitung von Migration im deutschsprachigen Raum ist wohl auch vor dem Hintergrund entsprechender politischer Debatten der Zeit zu lesen, jedenfalls begegnet das Wort Migration in entsprechenden Zusammenhängen (1995, 1997, 1998d). Migration kann dabei auch negative Bedeutungsaspekte tragen (2002, ex negativo auch 2000c). Im Kontext entsprechender Debatten begegnet nicht zuletzt die Verbindung illegale Migration (1994b, 1999, 2020), die sich auf irreguläre Formen der Übersiedelung über Landesgrenzen ohne legalen Aufenthaltsstatus bezieht. Migration wird in solchen Debatten zu einem Schlagwort, also einem Wort, das fester Bestandteil öffentlicher Debatten ist.

Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert sind daneben Wortbildungen wie Migrationsgesellschaft und MigrationshintergrundWGd nachweisbar – hier ergeben sich nunmehr semantische Überschneidungen von Migration und ImmigrationWGd Einwanderung. Daneben sind die Personenbezeichnung MigrantWGd sowie eine Reihe weiterer Wörter belegt, die zwar nicht zur Wortfamilie, wohl aber zum Themenfeld Migration gehören.

Migration und Binnenmigration

Gelegentlich begegnet Migration auch in Bezug auf innerstaatliche Umsiedelungsbewegungen, beispielsweise vom Land in die Stadt (1985, 1989). Als Spezifizierung dieser Form der Migration ist Binnenmigration belegt (1998b, 2000d), das im Deutschen seit den 1980er Jahren bezeugt ist (1988). Die Bildung des Kompositums legt nahe, dass das Grundwort Migration überwiegend den Bedeutungsaspekt über Ländergrenzen trägt, Binnenmigration sich dahingegen auf innerstaatliche Umsiedelungsbewegungen bezieht. Allerdings wird Binnenmigration auch auf den Europäischen Raum und damit auf grenzüberschreitende Migration bezogen, hier allerdings auf Grundlage der Freizügigkeitsrechte von EU-Bürgern und zugleich in Abgrenzung zur Abwanderung aus der EU (und damit über die EU-Außengrenze; 1998e). Hierfür ist auch die Bildung EU-Binnenmigration belegt (2000b).

Weitere Verwendungen

Neben den für das Themenfeld Politik und Gesellschaft zentralen Verwendungen in den Bedeutungen Wanderung, erzwungene Umsiedlung sowie langfristiger oder dauerhafter Wohnortwechsel von Menschen über Landesgrenzen hinweg sind Verwendungen in weiteren Themenfeldern zu verzeichnen, die an dieser Stelle nur summarisch angeführt werden sollen. In den Natur- und Lebenswissenschaften ist Migration bereits seit dem 19. Jahrhundert bezeugt. In der Biologie wird das Substantiv in der Bedeutung Wanderung auf Lebewesen im Allgemeinen bezogen (1845, 1871; vgl. auch Lexikon der Biologie Online unter Migration), in der Medizin etwa auf Zellen (2009). Daneben wird Migration in den Wissenschaften auch auf chemische Elemente bezogen (1930). In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entsteht im Kontext der Informationstechnologien die Bedeutung Überführung, Umwandlung von Daten; Wechsel von Software (1998a, 2001, 2013a). Seltener begegnet Migration in der Bedeutung etwas an einen anderen Ort bringen in Bezug auf materielle oder immaterielle Güter (1994a).

Anmerkungen

1) So auch die Angabe in 6Duden Herkunft, 552, das die Entlehnung des Substantivs allerdings erst für Anfang des 18. Jahrhunderts ansetzt. Das 3OED setzt allerdings das Französische migration bereits für das ausgehende 15. Jahrhundert an und geht zumindest für das Englische migration von einer teilweise Entlehnung auch aus dem Französischen aus (vgl. 3OED unter migration, n.).

Literatur

6Duden Herkunft Duden – das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl. Berlin 2020.

Lexikon der Biologie Online Sauermost, Rolf (Projektleitung): Lexikon der Biologie. Online Ausgabe, Heidelberg 1999-. (spektrum.de)

Niermeyer 2002 Niermeyer, J. F.: Mediae Latinitatis Lexicon Minus: = Lexique latin médiéval = Medieval Latin Dictionary = Mittellateinisches Wörterbuch. 2., überarb. Aufl. Darmstadt 2002.

3OED Oxford English Dictionary. The Definite Record of the English Language. Kontinuierlich erweiterte digitale Ausgabe auf der Grundlage von: The Oxford English Dictionary. Second Edition, prepared by J. A. Simpson and E. S. C. Weiner, Oxford 1989, Bd. 1–20. (oed.com)

Belegauswahl

AUs welchem denn abzunemen were/ das sich der Mysorum und Tyrigetarium zukunfft/ etwas langsamer als der vorigen Völcker/ so ire Nachbarn in Orient gewesen/ begeben/ und fast bis zu dem anfang/ der Dritten general migration der Völker sich werweilet/ und das also ferner zu erachten/ es müssten die Mysi nicht allzuange in der Hermundurorum Land geblieben sein/ wie auch zuvor etwas erwehnet/ und im ende des VI. Tittels repetirt wird.

Albinus, Petrus: Commentarivs Novus de Mysnia Oder Newe Meysnische Chronica […]. Wittenberg 1580, S. 91. (books.google.de)

Darnach machet auch der todt Christi/ daß den gläubigen jr todt eine migration, abscheidung und wanderung auß diesem in ein viel bessere und seliger leben ist.

Bastingius, Jeremias: Gründliche Erklärung deß christlichen in h. Schrifft wolgegründten Catechismi […]. Newstadt an der Hardt 1596, S. 300. (books.google.de)

Die Kongobardi/ welche an der Elbe gesessen/ an dem Ort/ da jetzund dz Magdeburgische und Halberstadische Bisthumb gelegen/ sind zur zeit der grossen schrecklichen Züge/ und Migration der Völcker aus irem Vaterland/ mit Weib und Kind in Pannoniam/ daß ist/ an die Ungerischen Grentzen/ die Welschland am nechsten sind gezogen/ und haben sich doselbst nieder gesatzt […].

Sturm, Wenceslaus: Chronica Von anfangk der Welt biß auffs Jahr Christi unsers Erlösers […]. Leipzig 1596, S. 217. (books.google.de)

Und wann solches geschehen/ daß er in seinem langwürigen Kirchendienste wol gedienet/ würde er auch sein fast hohes Alter mit Ehren haben können namkündig machen/ daß er nemlich nu 60. Jahre erreichet/ und sich zur seligen Migration bereiten thäte.

Fabricius, Jacob: Refutation Schrift: Das ist/ Christliche und abgedrungene Widerlegung/ der vielfaltigen und nichtigen Bezüchtigungen […]. Das Erste Theil. Oppenheim 1613, S. 126. (books.google.de)

So haben auch dero Zeit die Gothen in Italien von dem Abgott Thoro keine Wissenschaft gehabt/ gestalt durch die Migration oder Wanderschaft der Gothen der Unterscheid unter den Ostro- und Westro-Gothen (Ost- und West-Göthar) aufkommen war.

Winkelmann, Johann Justus: Gründlicher Bericht und Beweiß vom Ursprung und Anfang der Thüringer […]. Bremen 1694, S. 21. (books.google.de)

So ist auß den Kirchen-Historien bekandt/ das die H. Kirchenlehrer nicht allwegen mit Lebens-Gefahr in der Verfolgung verharzet/ sondern durch Migration uns andere zugelaßne Mittel/ so sie je nach Gelegenheit zur hand gaben mögen/ ihr Leben salvirt haben.

Göbel, Johann Conrad: Christianus vapulans Oder Marter-Chronick […]. Mühlhausen 1699, S. 430. (books.google.de)

Ob nun wol bey verſpuͤrter ſolcher hartnaͤckigkeit mit aufflegung der migration in ihn getrungen werden will/ auch ſonſten denen jenigen/ ſo dergleichen irrungen in glaubens-ſachen beſtaͤndig bey ſich hegen/ nach gebrauchten gradibus die Landraumung angedeutet werden kan.

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2. Dritter und Vierdter Theil. Frankfurt a. M. 1700, S. 714. (deutschestextarchiv.de)

Es iſt ſehr glaubwuͤrdig/ daß bey der erſten migration dieſer Voͤlcker aus den Morgenlaͤndern/ ſie ſich/ da ſie an die Hercyniam kommen/ getheilet/ und etliche uͤber dieſelbe gegen Norden/ etliche herunter gegen Suͤden ſich gemacht haben/ und immer ferner geruͤcket ſind.

Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig 1705, S. 254. (deutschestextarchiv.de)

Alleine/ diese Migration oder Völckerwanderung ist in denen gantz uhralten Zeiten geschehen […]/ daher auch irrig/ wenn Tacitus [Anmerkung: de Mor. Germ.] vorgiebet/ es wären die Teutschen auf der See nach Teutschland gekommen/ welches überaus ungereimt ist/ in dem / bey Bevölckerung der Welt/ die Menschen von der Sichiffarth keine solche Wissenschaften hatten/ daß sie bey vielen 1000. auf der See hätten fortgehen können: ja es ist glaublich/ daß jene erst lange hernach/ aus höchstdringender Noth erfunden worden.

Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo 1724, S. 336. (deutschestextarchiv.de)

Da denn immer mehr von ihren Lands-Leuten gefolget, und daher ſo groſſe Veraͤnderung entſtanden, daß, die Gothiſchen Zuͤge mit eingeſchloſſen, dieſer periodus insgemein, die Zeit der groſſen migration der Voͤlcker, in der Hiſtorie genennet wird. Jnſonderheit iſt dieſe Wanderung der Burgunder, und der uͤbrigen Sveviſchen und Vandaliſchen Voͤlcker ja ſo merckwuͤrdig, wegen der groſſen Aenderung, die dadurch in Teutſchland veranlaſſet worden; als wegen der Zerſtoͤhrung des Abendlaͤndiſchen Reichs.

Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig 1726, S. 349. (deutschestextarchiv.de)

Das fünfte saeculum heisset Migratorio-Nestorianum: weil in demselben die recht sonderbare Migration oder Wanderung so vieler Völker vorging, die Kirche aber von den Nestorianern gar sehr beunruhiget ward.

Freyer, Hieronymus: Nähere Einleitung zur Universalhistorie […]. Achte Auflage. Halle 1755, S. 964. (books.google.de)

Man hat vielmehr von Anfang an für recht gehalten, daß ein catholischer Reichsstand seine Unterthanen, die sich zur Augsburgischen Confession bekännten, nicht nur aller Ehrenämter und bürgerlichen Gerechtsamen unfähig erklären, sondern auch gar ausser Landes jagen, und also zur Migration zwingen könne.

Pütter, Johann Stephan: Auserlesene Rechts-Fälle aus allen Theilen der in Teutschland pblchen Rechtsgelehrsamkeit […]. Göttingen 1771, S. 700. (books.google.de)

Alſo wuͤrde die alte Geſchichte von der Erbauung Roms, den Olympiaden, und den uͤbrigen Epochen an, die dieſes Zeitalter zum eigentlichen Anfange der ſyſtematiſchen Univerſalhiſtorie qualificiren, bis auf die Theilung des Roͤmiſchen Reichs, die Voͤlkerwanderungen, und den dadurch bewirkten Untergang der ganzen abendlaͤndiſchen Haͤlfte; […]die neue hingegen von dieſen Revolutionen an, bis auf den Untergang der morgenlaͤndiſchen Haͤlfte, die Er findung der Buchdruckerei, die Palingeneſie der Wiſſenſchaften, die Entdeckung von Oſtund Weſtindien, und den Sturz des neuen hierarchiſchen Roms, gehen (verglichen mit den uͤbrigen groſſen Weltbegebenheiten, die in eben dieſe Zeitalter fallen §. 31 und 32).

Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers […] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 1. Göttingen u. a. 1772, S. 84–85. (deutschestextarchiv.de)

Den Hopfen kanten die aͤlteſten Botaniker nicht, und es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß er, wie viele Kuͤchengewaͤchſe, erſt zur Zeit der Voͤlkerwanderung in Europa bekant geworden iſt.

Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen 1777, S. 89. (deutschestextarchiv.de)

Zur Zeit der algemeinen Voͤlkerwanderungen im fuͤnften Jahrhundert ließen ſich Gothen, Burgunder und Franken darinn nieder.

Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen […]. Bd. 1. Erster Theil. Altenburg 1787, S. 91. (deutschestextarchiv.de)

Die Voelkerwanderung endlich brachte den Untergang des römiſchen Reichs hervor.

N. N.: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3. 11. 1827–26. 4. 1828. Berlin 1827/28. (deutschestextarchiv.de)

Dieser Umstand, analog der milden, ja selbst kalten Alpenluft auf den Hochebenen der heißen Zone, übt einen wesentlichen Einfluß aus auf die Migration und die geographische Verbreitung vieler Seethiere.

Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 1. Stuttgart u. a. 1845, S. 322. (deutschestextarchiv.de)

Massen über Massen strömen zur heutigen Volksversammlung herbei und es wogt und wimmelt in den Straßen, wie bei einer kleinen Völkerwanderung.

Neue Rheinische Zeitung, 6. 5. 1849, Nr. 291, S. 1647. (deutschestextarchiv.de)

Hinsichtlich der Herkunft des braunen wighistischen Eindringlings berichtet Dr. Carpenter in seiner Ausgabe der Cuvier’schen Werke, daß die braune Ratte aus Persien stamme, wo sie noch heute in Erdhöhlen Hause und erst 1737 in Folge eines Erdbebens ihre Migration begonnen, die Wolga schwimmend überschritten und sich dann über ganz Europa verbreitet habe.

Die Grenzboten 30/2/2 (1871), S. 740. (deutschestextarchiv.de)

Dem Oberengadin führen die Gletscherpracht seiner Berge, seine blauschimmernden Seespiegel und die heilkräftigen Quellen von St. Moriz jeden Sommer eine kleine Völkerwanderung von Touristen und Kuranten aus aller Herren Ländern zu, und fünf gute Poststrassen vermitteln den von Jahr zu Jahr wachsenden Verkehr.

Jahrbuch des Schweizer Alpen-Clubs 15 (1880), S. [148] (= Digitale Ausgabe des Instituts für Computerlinguistik der Universität Zürich 2018). (deutschestextarchiv.de)

Dann kam die Völkerwanderung. Die Gothen und Vandalen, die Hunnen, Westgothen, Longobarden und andere barbarische Volksstämme drangen aus dem Norden in das römische Reich ein und verwüsteten die schönsten Gegenden.

Bremscheid, Matthias von: Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz 1901, S. 101. (deutschestextarchiv.de)

Gefährlicher war die große Völkerwanderung der Seevölker unter Ramses III.

Groebe, Paul Ernst (Hrsg.): Handbuch für den Geschichtsunterricht. Bd. 1. Leipzig 1913, S. 24. (deutschestextarchiv.de)

Der II. Teil die Migration der Elemente unter hydrothermalen und hypergenen Bedingungen, an Hand von Beschreibungen der Uran-Vanadiumgrube Tuja-Mujun in Turkestan und der Schwefelhügel in der Mittelasiatischen Wüste Karakumy.

N. N.: Bücherschau. In: Dinglers polytechnisches Journal. Bd. 345. Berlin 1930, S. 116–120, hier S. 119. (bbaw.de)

Als Nachwirkung der Völkerwanderung macht sich in Kunst und Literatur des Südens noch jahrhundertelang das Blut der Goten, Vandalen, Langobarden und anderer germanischer Stämme bemerkbar, die in fremdem Volkstum aufgegangen sind.

Petersen, Julius: Die Wissenschaft von der Dichtung: System und Methodenlehre der Literaturwissenschaft. In: Petersen, Julius: Die Wissenschaft von der Dichtung. System und Methodenlehre der Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Berlin, 1944, S. 59. (deutschestextarchiv.de)

Immer noch oder eigentlich: endlich wieder die Völkerwanderung auf den Drachenfels …

Horster, Hans-Ulrich [d. i. Rhein, Eduard]: Ein Herz spielt falsch, Köln 1991 [1950], S. 215. [DWDS]

Der Rat nahm sodann weitere Resolutionen zur Registrierung von Nationalparks und ähnlichen Einrichtungen, über die Entwicklung der internationalen Handelsgerichtsbarkeit, über die Annahme des Berichts der Bevölkerungskommission, über die Förderung von Studien zum Thema der internationalen Migration unter Berücksichtigung der demographischen Aspekte von Urbanisierung und Industrialisierung […], über die Förderung der Entwicklung der Nachrichtenmedien in Entwicklungsländern durch die UNESCO, über die Entwicklung von Bewerbungsorganen zur Frage der Informationsfreiheit, über die Preise der internationalen Presse-Telegramme, über die Aufnahme der Frage eines Entwürfes für eine Erklärung über die Informationsfreiheit in die Tagesordnung der 28. Sitzung, über die Frage der Malaria-Bekämpfung und schließlich über die Anerkennung bestimmter Nicht-Regierungs-Organisationen ob Beratende Organisationen an.

N. N.: 2. Teil der 26. Sitzung, 27. Sitzung und 1. Teil der 28. Sitzung des Wirtschafts- und Sozialrates. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 29, 9. 11. 1959, S. 8045. [DWDS]

So weist man seit einiger Zeit darauf hin, daß die räumliche B.-Bewegung, also die Prozesse, Ursachen und Wirkungen von Migrationen innerhalb der DDR, in ihren bevölkerungspolitischen Wirkungen vernachlässigt würden, und sucht, das Versäumte nachzuholen.

Zimmermann, Hartmut (Hrsg.): DDR-Handbuch – B. In: Enzyklopädie der DDR. Berlin 2000 [1985], S. 1489. [DWDS]

Die Land-Land-Wanderungen stehen den Land-Stadt-Wanderungen hinsichtlich ihres Umfanges nach, nähren sich jedoch aus den gleichen Quellen und sind zu berücksichtigen, wenn man ein wirkliches Bild der nigerianischen Binnenmigration gewinnen will.

Langeman, Bernd/Karlernst Ringer: Land-Stadt-Wanderung und ländliche Entwicklung. Ergänzende Überlegung und Erfahrungen aus Nigeria. In: Körner, Heiko (Hrsg.): Probleme der ländlichen Entwicklung in der Dritten Welt. Berlin 1988, S. 227–237, hier S. 231.

In vielen Regionen sei die Lage so schlimm, daß die Menschen das Dorf verließen. „Die Migration der Landbevölkerung hat in einigen Gebieten einen kritischen Punkt erreicht.“

N. N.: ZK-Plenum zu Agrarfragen; Wahl zum Kongreß der Volksdeputierten. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 59, 26. 3. 1989, S. 33173 ff.. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1989]. [DWDS]

Zudem werden wir, und zwar noch für lange Jahre, nicht darum herumkommen, uns mit dem äusserst komplexen Problem der Migration und des Asyls auseinanderzusetzen.

Felber, René: Neujahrsansprache 1992 von Bundespräsident René Felber, 1. 1. 1992. [DWDS] (admin.ch)

Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen nannte in seinem am 5. Juli in Bonn vorgelegten Bericht für das Jahr 1993 (zuletzt: 36893 A) das wachsende wirtschaftliche Gefälle zwischen Industrie- und Entwicklungsländern sowie das Fortdauern von Kriegen, Naturkatastrophen und Dürreperioden vor allem in der Dritten Welt als die wesentlichen Gründe für die steigende Migration.

N. N.: Weltbevölkerungsbericht der Vereinten Nationen; Jahresbericht von amnesty international. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 63, 8. 7. 1993, S. 38037 ff. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1993]. [DWDS]

Auch der wirksame Schutz ethnischer, kultureller und religiöser Minderheiten dient der Verhinderung von Migration.

Kohl, Helmut: Rede beim Symposium „Migration und Kulturwandel“ des Österreichischen Rundfunks in Wien, 5. 10. 1993. [DWDS] (helmut-kohl.de)

Alle diese Wanderungen führten zu gesellschaftl. Umschichtungen mit vielfältigen kulturellen und künstler. Folgen (z. B. einschließlich der Migration von Kulturgut).

N. N.: Lexikon der Kunst – V. In: Olbrich, Harald (Hrsg.): Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1994], S. 37179. [DWDS]

Die spezielle Kontingentierung für bestimmte Gruppen dagegen sei „hilfreich“, würde sogar illegale Migrationen quer durch Europa verhindern. Kriegsbedrohte Bosnier würden ja bereits in Deutschland sichere Aufnahme finden.

Berliner Zeitung, 27. 12. 1994. [DWDS]

Nach der Öffnung der Grenzen in ganz Europa und zu den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion ist Migration ein großes Thema in Europa.

Herzog, Roman: Friedland – Ort des Willkommens in der Freiheit – Ansprache des Bundespräsidenten, 21. 9. 1995. [DWDS] (bundesregierung.de)

Die Migration und damit verbundene international organisierte Verbrechen, so die Minister, bedrohten die öffentliche Sicherheit und erforderten zunehmend ein abgestimmtes Vorgehen aller Länder.

Berliner Zeitung, 16. 10. 1997. [DWDS]

Verwendet ein Agent beispielsweise eine Reihe von Systemvariablen zur Speicherung von Informationen, so müssen diese nach der Migration im Zielsystem in identischer Form mit identischem Inhalt bereitstehen.

Brenner, Walter/Rüdiger Zarnekow/Hartmut Wittig: Intelligente Softwareagenten. Grundlagen und Anwendungen. Berlin/Heidelberg 1998, S. 76.

Die schon seit Jahren anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen der terroristischen PKK und türkischen Sicherheitskräften im Südosten der Türkei, immer wieder ausbrechende Kämpfe zwischen den kurdischen Parteien DPK und PUK im Nordirak sowie die türkischen Militäroperationen gegen die PKK im Nordirak führen schon seit geraumer Zeit zu einer Binnenmigration und zu Abwanderungsdruck ins Ausland.

Bundesregierung: Einschränkung von Zufluchtsmöglichkeiten für Kurdinnen und Kurden. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 13/9792 vom 4. 2. 1998, S. 4. [DWDS] (bundestag.de)

Die neue Zeit ist auch eine Epoche der globalen Migration, die in ihrer Dimension alle bisherigen Völkerwanderungen in den Schatten stellt.

Herzog, Roman: Rede von Bundespräsident Roman Herzog anläßlich der Verleihung der Goethe-Medaillen, 22. 3. 1998. [DWDS] (bundespraesident.de)

Grenzüberschreitende Kriminalität, unkontrollierte Migration, nukleare Sicherheit – all das erfordert eine immer engere Zusammenarbeit der Europäischen Union mit ihren Nachbarregionen.

Kinkel, Klaus: Deutsche Außenpolitik im Zeitalter der Globalisierung – Rede von Bundesminister Dr. Kinkel in Berlin, 1. 7. 1998. [DWDS] (bundesregierung.de)

Da die Türkei kein Mitgliedsland der EU ist, spielt hier die EU-weite Binnenmigration keine Rolle, Zuzüge von (Spät-)Aussiedlerinnen und Aussiedlern sind nicht vorhanden, „neue" Arbeitsmigration fand nur in geringem Ausmaß statt (vermutlich etwa durchschnittlich 1 000 im Jahr).

Enquete-Kommission Demographischer Wandel: Zweiter Zwischenbericht der ENQUETE-KOMMISSION „Demographischer Wandel – Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den einzelnen und die Politik“. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 13/11460 vom 5. 10. 1998, S. 402. [DWDS] (bundestag.de)

Die illegale Migration hat sich nach Einschätzung von BND-Präsident August Hanning zu einer wachsenden Bedrohung Westeuropas entwickelt.

Berliner Zeitung, 29. 10. 1999. [DWDS]

Anders als in klassischen Einwanderungsländern wie den USA tritt es bei uns erst infolge der weltweiten Migration auf.

Die Zeit, 17. 2. 2000, Nr. 8, S. 12. [DWDS]

Die EU-Binnenmigration (Wanderungen zwischen Deutschland und den anderen EU-Mitgliedstaaten) sowie der Ehegatten- und Familiennachzug haben an der Gesamtwanderung nur einen relativ geringen Anteil und blieben in den vergangenen Jahren weitgehend konstant.

Fraktion der FDP: Zuwanderung steuern, Aus-und Weiterbildung intensivieren, Arbeitserlaubnisrecht entrümpeln. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 14/3023 vom 23. 3. 2000. [DWDS] (bundestag.de)

Die Ausstellung ist außerdem unter dem Motto „Kulturelle Vielfalt in Deutschland“ in ein allgemeines Kulturprogramm eingebettet, das in verschiedenen Städten stattfindet. Hier erscheint Migration endlich einmal nicht nur ausschließlich als vielfach schwieriges Problem, sondern als eine schöpferische und Kulturen verknüpfende Leistung.

Berliner Zeitung, 8. 4. 2000. [DWDS]

Jakarta hatte die Binnenmigration jahrzehntelang unterstützt, um der Übervölkerung vor allem der Insel Java entgegenzutreten und zugleich die Kontrolle auch der Peripherie des Inselreichs durch die Zentralregierung zu verstärken.

Berliner Zeitung, 21. 6. 2000. [DWDS]

Der Klippenrandweg im Oberland, der über die Insel zu Helgolands Wahrzeichen „Lange Anna“ führt, ist dann auch in Ruhe zu genießen, während sich in den Sommermonaten Völkerwanderungen von Ausflüglern dorthin begeben.

Berliner Zeitung, 9. 9. 2000. [DWDS]

Ferner wurde für den Workshop eine Erweiterung der Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen bei Einsatz und Migration der IT in der Bundesverwaltung (IT- WiBe) vorgenommen.

Bundesregierung: Wirksamer Schutz vor Computerattacken –14/4173-. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 14/6321 vom 20. 6. 2001, S. 26. [DWDS] (bundestag.de)

Aber sind nicht die sozialen Probleme zugleich gewachsen durch die hohe Arbeitslosigkeit, der hohe Anteil Alleinerziehender, die Migration.

Berliner Zeitung, 27. 12. 2002. [DWDS]

Risiko der Tumorbildung und der nichtkontrollierbaren Migration von Zellen nach Transplantation.

Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung: Technikfolgenabschätzung (TA) Zukunftsreport – Individualisierte Medizin und Gesundheitssystem. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 16/12000 vom 17. 2. 2009, S. 31. [DWDS] (bundestag.de)

Als IT Specialist EAI (m/w) sind Sie für die Implementierung, Migration sowie die technische Pflege der Plattform MS Biztalk und ihr Zusammenspiel mit weiteren technischen Applikationen verantwortlich.

Job-Börse: Linux- und Open-Source-Jobs vom 5. 6. 2013 via monster.de. und Open-Source-Jobs vom 5. 6. 2013 via monster.de, 1. 6. 2013. [DWDS] (bitblokes.de)

Im 5. Jahrhundert änderte sich also die Aufteilung Europas und die Völkerwanderung hatte ihren Anteil daran – die Germanen kamen.

Deutschland auf Kurs zu den Vereinigten Staaten von Europa. End Time Bulletin BLOG +++ Revelation +++ Zeichen der Zeit +++ Tribulation, 14. 9. 2013. [DWDS] (wordpress.com)

Wenn wir hier bei uns geordnet leben wollen, wenn wir unserer Verantwortung gerecht werden wollen – trotzdem müssen wir natürlich illegale Migration stoppen oder zumindest reduzieren –, dann müssen wir uns eben auch um andere Teile der Welt kümmern, damit Menschen in ihrer Heimat bleiben können.

Merkel, Angela: Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel beim Ehrenamtsempfang, 20. 1. 2020. [DWDS] (bundesregierung.de)