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Migrationshintergrund Zuwanderungsgeschichte

Politik & Gesellschaft

Kurz gefasst

Migrationshintergrund ist im Deutschen seit den 1990er Jahren belegt. Es adressiert den familiären oder kulturellen Hintergrund von (Arbeits-)Migranten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie insbesondere den ihrer Nachkommen. Die Verwendung des Wortes ist kritisiert worden, weil es zum Teil negative Bedeutungsaspekte trägt und sprachlich eine Trennung zwischen vermeintlich ursprünglich Deutschen und Anderen bzw. Fremden herstellt.

Wortgeschichte

Migrationshintergrund: Erstbezeugungen und politisch-behördliche Verwendungen

Die Erstverwendung von Migrationshintergrund wird oft mit der Migrationsforscherin Ursula Boos-Nünning und der Verwendung des Wortes im 10. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung 1998 in Verbindung gebracht (1998b; vgl. etwa den entsprechenden Eintrag im Neologismenwb. unter Migrationshintergrund, aber auch Scarvaglieri/Zech 2013, 205). Tatsächlich ist das Wort jedoch bereits früher nachweisbar (1996). Die Quellen legen nahe, dass das Substantiv im Bereich der Politik gebildet wird (1998a). Zu Beginn des 21. Jahrhunderts begegnet es im Kontext der ersten OECD-Erhebung zu den Lernergebnissen von Schülerinnen und Schülern (PISA) des Jahres 2000 (vgl. exemplarisch 2001). 2005 wird der Themenkomplex Migration und Integration in den Mikrozensus aufgenommen (vgl. Mikrozensusgesetz 2005); in diesem Zusammenhang wird auch das Wort Migrationshintergrund verwendet (2004b). Spätestens damit ist es auch ein behördlicher Ausdruck: Nach Definition des Statistischen Bundesamtes haben all jene Menschen einen Migrationshintergrund,

die die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzen oder die mindestens ein Elternteil haben, auf das dies zutrifft. Im Einzelnen haben folgende Gruppen nach dieser Definition einen Migrationshintergrund: Ausländerinnen/Ausländer, Eingebürgerte, (Spät-)Aussiedlerinnen/Aussiedler, Personen, die durch die Adoption deutscher Eltern die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben, sowie die Kinder dieser vier Gruppen. Die Vertriebenen des Zweiten Weltkrieges haben nach dem Bundesvertriebenengesetz einen gesonderten Status; sie und ihre Nachkommen zählen daher nicht zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund. [2024]

Allgemeinsprachliche Verbreitung von Migrationshintergrund

Die DWDS-Wortverlaufskurve auf Grundlage der DWDS-Zeitungskorpora für 1980 bis 2024 zeigt einen Bezeugungsanstieg im 21. Jahrhundert.

Abb. 1: DWDS-Wortverlaufskurve zu „Migrationshintergrund“

DWDS (dwds.de) | Bildzitat (§ 51 UrhG)

Mit Beginn des 21. Jahrhunderts verbreitet sich Migrationshintergrund auch alltagssprachlich (vgl. Abb. 1 sowie die entsprechende Wortverlaufskurve des Google NGram Viewers). Allgemeinsprachlich bezeichnet das Kompositum den familiären oder kulturellen Hintergrund von (Arbeits-)Migrantinnen und Migranten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ihren Nachkommen (2003c, 2010a; vgl. auch die entsprechende Bedeutungsangabe in Neologismenwb. unter Migrationshintergrund).

Anfang der 2000er Jahre begegnet der Neologismus zunächst besonders häufig im Kontext von Schule, Ausbildung und Chancengleichheit (2000b, 2000c, 2002a), was wohl auch vor dem Hintergrund der Ergebnisse der PISA-Studie des Jahres 2000 zu verstehen ist (2002b). Dann wird er auch in anderen Zusammenhängen verwendet (2003a, 2010b). Migrationshintergrund ist sowohl als Eigen- als auch als Fremdbezeichnung belegt (2003c, 2003b).

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Bedeutungsaspekte von Migrationshintergrund

Auch wenn Migrationshintergrund wie gezeigt auch als Selbstbezeichnung begegnet, die mindestens wertneutral zu lesen ist, verbinden sich mit dem Wort doch eine Reihe unterschiedlicher zum Teil auch negativer Bedeutungsaspekte. Zunächst ist im Anschluss an Scarvaglieri/Zech 2013 festzuhalten, dass Migrationshintergrund und die Verbindung mit Migrationshintergrund im Grunde eine Differenzkonstruktion zwischen vermeintlich ursprünglich Deutschen und Anderen bzw. Fremden aufmacht (2020; vgl. mit ähnlichem Befund auch Neumair 2022, 43–46). Scarvaglieri/Zech 2013 weisen darauf hin, dass das Wort sich auch vor dem Hintergrund der Änderung des deutschen Staatsangehörigkeitsrechts weiter verbreite:

Mit Wirkung zum 1. Januar 2000 wurde das deutsche, bis dahin allein auf dem ius sanguinis, also der Abstammung, gründende Staatsangehörigkeitsrech[t] verändert. Seitdem können zum einen auch in Deutschland geborene Kinder von Eltern nichtdeutscher Staatsangehörigkeit die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten, zum anderen können Ausländer die Einbürgerung nach einer kürzeren Aufenthaltsdauer beantragen. Der Kern dieser Gesetzesänderung ist also, dass Ausländer leichter Deutsche werden können, es wächst damit die Anzahl derjenigen, die trotz nichtdeutscher Herkunft die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Der Ausdruck Migrationshintergrund ermöglicht es nun, weiterhin zwischen Deutschen deutscher Herkunft und Deutschen fremder Herkunft zu unterscheiden. [Scarvaglieri/Zech 2013, 219, H. i. O.]

In diesem Zusammenhang ermögliche der Neologismus bei gleicher Staatsangehörigkeit auch weiterhin, zwischen Deutschen deutscher Herkunft und Deutschen fremder Herkunft zu unterscheiden: Die Veränderung des Staatsbürgerrechts werde damit sprachlich quasi rückgängig gemacht (vgl. Scarvaglieri/Zech 2013, 219).1)

Darüber hinaus rufe das Kompositum als Wissen auf, dass die mit dem Wort bezeichneten Personen gefördert und integriert werden [müssen] und […] damit ein Problem für die Mehrheitsgesellschaft dar[stellen] (Scarvaglieri/Zech 2013, 218, H. i. O.; 2004a, 2005). Die sich damit verbindende Ausgrenzung der Anderen kann bis hin zu Negativstereotypen wie kriminell oder gewaltbereit reichen (2008a, 2018b; vgl. hierzu detaillierter die Analysen von Scarvaglieri/Zech 2013). Es sind nun insbesondere die Differenzkonstruktion von Eigenem und Fremdem und die sich mit dem Wort verbindenden negativen Bedeutungsaspekte, die zu einer Kritik an der Verwendung des Wortes Migrationshintergrund geführt haben (vgl. mit diesem Hinweis auch Neologismenwb. unter Migrationshintergrund).

Die Forschung (Scarvaglieri/Zech 2013, 220–222) hat daneben auch gezeigt, dass das Wort namentlich in Bezug auf die Diskussion von Lernerfolg und Chancengleichheit im deutschen Schulsystem auch die eigentliche Problematik verdeckt. Genauer sei die durch soziale Herkunft bedingte Benachteiligung wesentlich stärker als eine etwaige Benachteiligung durch einen Migrationshintergrund: Das Beispiel Bildung zeigt, wie mit der Kategorie des Migrationshintergrunds sozioökonomisch bedingte Ungleichheiten verdeckt und dethematisiert werden können. (Scarvaglieri/Zech 2013, 222) Ähnliches lasse sich auch für andere gesellschaftliche Bereiche zeigen.

Migrationshintergrund oder Zuwanderungsgeschichte?

Neben Migrationshintergrund begegnet als Synonym auch Zuwanderungsgeschichte bzw. genauer die Verbindung mit Zuwanderungsgeschichte als Synonym zu mit Migrationshintergrund (2006). Diese Verbindung wird, zumindest in den Korpora, vornehmlich in politischen Kontexten verwendet (2007b, 2007d, 2008d, 2009b, 2012). Daneben sind noch seltener die bedeutungsverwandten Verbindungen mit Migrationsgeschichte (2007a, 2008c, 2018a) und mit Einwanderungsgeschichte belegt (2008b, 2009a). Auch diese Wortverbindungen werden überwiegend in der Politik verwendet – möglicherweise vor dem Hintergrund der zunehmend als problematisch wahrgenommenen Bildung Migrationshintergrund. Offenbar hängt es auch von den einzelnen Bundesländern ab, ob im offiziellen Sprachgebrauch eher das Wort Migrationshintergrund oder Zuwanderungsgeschichte verwendet wird (2007c, 2010c).

Allgemeinsprachlich hat sich Zuwanderungsgeschichte nicht durchgesetzt. Zuwanderungsgeschichte trägt im Übrigen auch die Bedeutung historische Entwicklung der Einwanderung in ein bestimmtes Gebiet oder Land (2000a; vgl. auch Duden online unter Zuwanderungsgeschichte).

Anmerkungen

1) Letztlich liegt dem Wort die alte diskursive Grundfigur des Eigenen und des Fremden zugrunde (vgl. hierzu im Detail Busse 1997).

Literatur

Busse 1997 Busse, Dietrich: Das Eigene und das Fremde. Annotationen zu Funktion und Wirkung einer diskurssemantischen Grundfigur. In: Matthias Jung/Martin Wengeler/Karin Böke (Hrsg.): Die Sprache des Migrationsdiskurses. Das Reden über „Ausländer“ in Medien, Politik und Alltag. Opladen 1997, S. 17–35.

Duden online Duden online. Hrsg. von der Dudenredaktion. Mannheim 2011 ff. (duden.de)

Mikrozensusgesetz 2005 Deutscher Bundestag (2004): Entwurf eines Gesetzes zur Durchführung einer Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt sowie die Wohnsituation der Haushalte (Mikrozensusgesetz 2005 – MZG 2005). BT-Drs. 15/2543. (bundestag.de)

Neologismenwb. Leibniz-Institut für deutsche Sprache (IDS): Neologismenwörterbuch. (owid.de)

Neumair 2022 Neumair, Phillip: Die Bedeutung von Flüchtling, Geflüchtete_r und Migrant_in. Eine frame-semantische Untersuchung zur sog. Flüchtlingskrise. Wiesbaden 2022.

Scarvaglieri/Zech 2013 Scarvaglieri, Claudio/Claudia Zech: „ganz normale Jugendliche, allerdings meist mit Migrationshintergrund“. Eine funktional-semantische Analyse von „Migrationshintergrund“. In: Zeitschrift für angewandte Linguistik 58/1, Berlin/Boston 2013, S. 201–227.

Belegauswahl

Eine stärkere Öffnung der Elementarpädagogik für ausländische Fachkräfte mit Migrationshintergrund wäre ein Gewinn.

Protokoll der Sitzung des Parlaments Landtag Nordrhein-Westfalen am 10. 10. 1996. 38. Sitzung der 12. Wahlperiode 1995–2000. Plenarprotokoll. [IDS]

Irgendwann – das ist absehbar – wird der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die einen persönlichen oder familiären Migrationshintergrund aufweisen, bei weit über einem Drittel der Gesellschaft liegen.

Protokoll der Sitzung des Parlaments Landtag Nordrhein-Westfalen am 29. 5. 1998. 89. Sitzung der 12. Wahlperiode 1995–2000. Plenarprotokoll. [IDS]

Dazu gehören – Mädchen und Jungen, – neue und alte Länder, – Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund, – Kinder mit Behinderungen, – die sozioökonomische Lage des Elternhauses, – regionale Unterschiede.

Bundesregierung: Bericht über die Lebenssituation von Kindern und die Leistungen der Kinderhilfen in Deutschland – Zehnter Kinder- und Jugendbericht – mit der Stellungnahme der Bundesregierung. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 13/11368 vom 25. 8. 1998, S. 4. [DWDS] (bundestag.de)

Dies reflektiere die längere Zuwanderungsgeschichte der USA.

Seifert, Wolfgang: Geschlossene Grenzen – offene Gesellschaften? Migrations- und Integrationsprozesse in westlichen Industrienationen. Frankfurt a. M. 2000, S. 223.

Wenn ein Drittel aller Schüler einen „Migrationshintergrund“ hat, dann darf „Integration“ nicht nur schmückendes Beiwerk sein.

Berliner Zeitung, 15. 7. 2000. [DWDS]

Jugendliche mit Migrationshintergrund haben es schwerer, einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

Der Tagesspiegel, 3. 11. 2000. [DWDS]

Die Analyse der Lesekompetenz erlaubt also bei den meisten der 15-jährigen Jugendlichen aus Familien mit Migrationshintergrund Rückschlüsse auf den Gesamteffekt institutioneller Förderung.

Artel, Cordula et al.: PISA 2000. Zusammenfassung zentraler Befunde. Berlin 2001, S. 34. (mpg.de)

Auch nach Berücksichtigung von Unterschieden in der Zusammensetzung der Schülerschaft in den Ländern und nach getrennter Betrachtung der Leistungen von Schülern ohne Migrationshintergrund unterscheiden sich die Länderleistungen noch signifikant voneinander.

Berliner Zeitung, 26. 6. 2002. [DWDS]

Pisa stellte auch fest, dass die schulischen Leistungen eng mit der Herkunft – dem sozialen Status und dem Migrationshintergrund der Familie – zusammenhängen.

Berliner Zeitung, 20. 11. 2002. [DWDS]

Dagegen heißt es in PDS-Kreisen, „Kandidaten mit Migrationshintergrund seien ausdrücklich erwünscht.

Der Tagesspiegel, 2. 3. 2003. [DWDS]

Die Beteiligung von Leuten mit Migrationshintergrund hat immer zwei Seiten: Es muss Chancengleichheit geschaffen werden, und andererseits sind die betreffenden Gruppen dann dafür verantwortlich, sich aktiv einzumischen.

Der Tagesspiegel, 3. 4. 2003. [DWDS]

Sie selber bezeichne sich als eine Deutsche mit türkischem Migrationshintergrund – aber Deutschtürkin sei auch in Ordnung.

Der Tagesspiegel, 23. 11. 2003. [DWDS]

Unter dem Stichwort bezeichnen wir die Stadtteile mit besonderer sozialer Problematik, also hoher Arbeitslosigkeit, einem hohen Anteil von Menschen, die von Sozialhilfe leben, und in denen viele Menschen mit Migrationshintergrund leben, die noch keinen Zugang zur deutschen Gesellschaft gefunden haben.

Berliner Zeitung, 19. 1. 2004. [DWDS]

Der Mikrozensus ist die einzige amtliche Statistik, die Informationen über Kinder, die Kindergärten, -krippen und -horte besuchen, in Verbindung mit weiteren familialen und haushaltsbezogenen Angaben bereitstellt. Die Ergebnisse liefern Aufschlüsse über soziale, regionale und arbeitsmarktrelevante Gründe für den Besuch und insbesondere auch für den Nicht-Besuch solcher Einrichtungen. Auch im Hinblick auf Diskussionen und politische Entscheidungen über Fragen der Kinderbetreuung, der gesellschaftlichen Integration von Kindern mit Migrationshintergrund sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind die Daten notwendig.

Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes zur Durchführung einer Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt sowie die Wohnsituation der Haushalte (Mikrozensusgesetz 2005 – MZG 2005). In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 15/2543 vom 18. 2. 2004, S. 21. (bundestag.de)

Wegen der vielen sozialen Probleme? Wir haben zwar viele Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger und Schüler mit Migrationshintergrund.

Berliner Zeitung, 4. 11. 2005. [DWDS]

Mittel zur Integration junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte dienen der Konfliktprävention ebenso wie der Verbesserung ihrer Ausbildungschancen.

Plenarprotokoll vom 7. 9. 2006. In: Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 16/47, S. 4627. [DWDS] (bundestag.de)

Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass professionelle Künstlerinnen, Künstler und andere Personengruppen mit Migrationsgeschichte, die – wie bei allen übrigen kulturellen Förderprogrammen des Landes Nordrhein-Westfalen auch Muslime sein können – daran partizipieren.

Bundesregierung: Stand der rechtlichen Gleichstellung des Islam in Deutschland. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 16/5033 vom 18. 4. 2007, S. 82. [DWDS] (bundestag.de)

In den Gemeinden, Städten und Stadtteilen entscheidet sich, ob die Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte gelingt.

Bundesregierung: Der Nationale Integrationsplan Neue Wege – Neue Chancen. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 16/6281 vom 9. 8. 2007, S. 17. [DWDS] (bundestag.de)

Je nach Land wird mit den Begriffen „Zuwanderinnen/Zuwanderer“, „Menschen mit Migrationshintergrund“ oder „Menschen mit Zuwanderungsgeschichte“ gearbeitet.

Bundesregierung: Der Nationale Integrationsplan Neue Wege – Neue Chancen. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 16/6281 vom 9. 8. 2007, S. 18. [DWDS] (bundestag.de)

Für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte gilt dies in verstärktem Maße.

Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“: Schlussbericht. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 16/7000 vom 11. 12. 2007, S. 405. [DWDS] (bundestag.de)

Die gebürtige West-Berlinerin hält die derzeitige Diskussion über ein verschärftes Jugendstrafrecht für „Panikmache“ und empfiehlt höhere Bildungschancen sowie eine bessere Integration als Hauptwaffe gegen kriminelle Jugendliche mit Migrationshintergrund.

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 13. 1. 2008. [DWDS]

Gut ausgebildete Deutsche mit Einwanderungsgeschichte wollen nicht mehr in unserem Land bleiben und orientieren sich in Richtung Ausland.

Plenarprotokoll vom 29. 5. 2008. In: Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 16/163, S. 17183. [DWDS] (bundestag.de)

Es darf uns deshalb nicht ruhen lassen, dass es Jugendliche mit Migrationsgeschichte selbst bei gleichen schulischen Leistungen deutlich schwerer haben, einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

Köhler, Horst: Rede von Bundespräsident Horst Köhler anlässlich der Jahrestagung des BDI, 23. 6. 2008. [DWDS] (bundespraesident.de)

Mehr als die Hälfte der Kinder kamen aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte.

Köhler, Horst: Rede von Bundespräsident Horst Köhler beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit, 3. 10. 2008. [DWDS] (bundespraesident.de)

Das Bewusstsein dieser ‘interkulturellen Dimension’ im eigentlichen Wortsinn und nicht nur bezogen auf die Menschen „mit Einwanderungsgeschichte“ oder mit „Migrationshintergrund“ setzt sich in der Kulturpolitik allmählich durch.

Henner-Fehr, Christian: Theater in Deutschland oder so großartig war die Vergangenheit gar nicht: ein Interview. Kulturmanagement Blog, 26. 7. 2009. [DWDS] (wordpress.com)

Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte – wir wissen das – sind besonders häufig in der Gefahr, keinen Schulabschluss zu erreichen.

Schavan, Annette: Rede der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, im Rahmen der Aussprache zur Regierungserklärung der Bundeskanzlerin vor dem Deutschen Bundestag, 11. 11. 2009. [DWDS] (bundesregierung.de)

Nicht wenige Buden werden betrieben von Menschen mit Migrationshintergrund, schließlich ist das Ruhrgebiet immer ein Schmelztiegel unterschiedlichster Nationalitäten gewesen.

Die Zeit, 7. 1. 2010. [DWDS]

Heute bietet das Unternehmen unter anderem besondere Leistungen für Kunden mit Migrationshintergrund an.

Die Zeit, 15. 4. 2010. [DWDS]

In Nordrhein-Westfalen sieht das Gesetz zur Neugestaltung der Lehrerausbildung vor, dass alle Lehramtsstudierende Leistungen in „Deutsch für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte für alle Lehrämter“ als eigenständiger Einheit erbringen müssen.

Bundesregierung: Bundesweites Integrationsprogramm – Angebote der Integrationsförderung in Deutschland und Empfehlungen zu ihrer Weiterentwicklung. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 17/3276 vom 5. 10. 2010, S. 36. [DWDS] (bundestag.de)

Bald werden wir eine größere Zahl von Älteren auch mit Zuwanderungsgeschichte in unserem Land haben.

Gauck, Joachim: Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Kuratoriums Deutsche Altershilfe, 5. 10. 2012. [DWDS] (bundespraesident.de)

Deshalb werde ich das Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“ ausweiten und für alle öffnen, die Patenschaften und Unterstützung brauchen, egal ob sie gebürtige Deutsche, Geflüchtete oder Menschen mit Migrationsgeschichte sind.

Giffey, Franziska: Rede der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey, bei der Aussprache zur Regierungserklärung zu den Themen Familien, Senioren, Frauen und Jugend, 22. 3. 2018. [DWDS] (bundesregierung.de)

Für die Politik war und bleibt der öffentliche Umgang mit Gewalt und Kriminalität – das wissen wir und weiß der Bundesinnenminister noch besser – eine dauerhafte Gratwanderung, auch und gerade dann, wenn Täter Migrationshintergrund haben.

Steinmeier, Frank-Walter: Rede von Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier bei 26. Ordentlichen Bundeskongress der Gewerkschaft der Polizei (GdP), 26. 11. 2018. [DWDS] (bundesregierung.de)

Die Benannten, das sind immer die anderen: Gastarbeiter und Gastarbeiterinnen, Schwarze, Muslime, »Menschen mit Migrationshintergrund«. Sie sehen anders aus oder heißen anders, manchmal beides.

Die Zeit, 5. 3. 2020. [DWDS]

Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund zählen alle Personen, die die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzen oder die mindestens ein Elternteil haben, auf das dies zutrifft. Im Einzelnen haben folgende Gruppen nach dieser Definition einen Migrationshintergrund: Ausländerinnen/Ausländer, Eingebürgerte, (Spät-)Aussiedlerinnen/Aussiedler, Personen, die durch die Adoption deutscher Eltern die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben, sowie die Kinder dieser vier Gruppen.

Die Vertriebenen des Zweiten Weltkrieges haben nach dem Bundesvertriebenengesetz einen gesonderten Status; sie und ihre Nachkommen zählen daher nicht zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Daneben gibt es noch eine Gruppe von Personen, die mit deutscher Staatsangehörigkeit im Ausland geboren sind und deren beide Eltern keinen Migrations­hintergrund haben. Diese Personen wurden während eines Auslandsaufenthalts der Eltern geboren, beispielsweise während eines Auslandsstudiums oder einer Beschäftigung im Ausland. Diese im Ausland geborenen Personen haben aber keinen Migrationshintergrund, weil sie selbst und ihre Eltern mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren sind.

Statistisches Bundesamt: Migration und Integration. Personen mit Migrationshintergrund. (destatis.de)