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Widerstand passiver Widerstand · widerständig

Politik & Gesellschaft

Kurz gefasst

Das seit dem 14. Jahrhundert bezeugte Widerstand bezeichnet allgemein eine Kraft, die entweder aktiv oder passiv einer anderen Kraft entgegenwirkt. Die aktiv ausgeübte Gegenwehr schließt auch den Kampf gegen einen feindlichen Angriff ein. In der Lesart Kampf gegen Unterdrückung erhält das Wort im 19. Jahrhundert eine erkennbare politische Bedeutungsdimension. In Fügungen wie im Widerstand sein und in den Widerstand gehen bildet sich hierzu nach dem 2. Weltkrieg die Spezialisierung Opposition gegen das NS-Regime aus, in der unterschiedlichste Formen der Regimegegnerschaft zusammengefasst sind. Von dieser Bedeutung ausgehend etabliert sich Widerstand besonders in den 1970er Jahren als Prestigewort, wozu sich um 1980 auch die positive Charakterisierung eines Kunstwerks oder einer Persönlichkeit als widerständig unangepasst stellt. Die Verbindung passiver Widerstand, die seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts belegt ist, verdankt sich möglicherweise dem Vorbild von englisch passive resistance.

Wortgeschichte

Gegenwehr und Gegenkraft

Widerstand ist eine Ableitung vom Verb widerstehen der Einwirkung einer Kraft standhalten, sich widersetzen. Das Verb ist schon im Althochdeutschen (8. Jahrhundert) belegt, die substantivische Ableitung tritt seit dem 14. Jahrhundert auf (s. Pfeifer unter WiderstandDWDS und 1DWB 14, 1, 2, 1262).

Das Substantiv Widerstand bezeichnet ganz allgemein eine Kraft, die einer anderen Kraft entgegenwirkt. Die übergreifende Bedeutung des Wortes ist entsprechend als Gegenkraft anzugeben. Bei dieser Gegenkraft kann es sich zum einen um ein Hemmnis handeln, das einer Person oder einem Gegenstand bei der eigenen Bewegung oder der eigenen Kraftentfaltung im Weg steht (1696). Mit Widerstand kann aber auch eine aktiv ausgeübte Gegenwehr gemeint sein, die gegen eine andere, gewissermaßen antagonistische Kraft gerichtet ist. In dieser Lesart bezieht es sich oft auf Personen, die sich im Kampf oder im Krieg gegen einen Gegner zur Wehr setzen (1488, 1870). Die häufige Verbindung Widerstand tun, jünger auch Widerstand leisten, bedeutet dementsprechend auch sich gegen etwas wehren, widersetzen (vgl. auch 1522, 1659, 1895). Ob der Widerstand dabei eher passiv oder aktiv ist, ob es sich um eine unmittelbar körperliche Kraftausübung oder um eine innere, seelisch-geistige Gegenkraft oder Gegenwehr handelt, variiert stark je nach Kontext.1) Als Beispiele für eine solche innere Gegenwehr vgl. den Beleg 1524 sowie die Verbindung innerer Widerstand in den Belegen von 1745 und 2000.

Widerstand als Kampf gegen Unterdrückung

Als Kampf gegen Unterdrückung, eine als illegitim angesehene staatliche Ordnung erhält das Wort schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine erkennbare politische Bedeutungsdimension (1809, 1827a, 1914a, 1914b; 1808 als bewaffneter Widerstand gegen die napoleonische Fremdherrschaft). In dieser Lesart schließt Widerstand an die ältere Wortbedeutung aktiv ausgeübte Gegenwehr an. Der Übergang ist als Bedeutungsverengung zu beschreiben. Diese politische Interpretation ist auch in dem Kompositum Widerstandsbewegung organisierte Bestrebung zum Kampf gegen Unterdrückung deutlich profiliert (1849).

In dieser um 1800 neu aufkommenden Bedeutung ist Widerstand überwiegend positiv besetzt: Der Widerstand wird als legitim, die Ordnung, gegen die er sich richtet, dagegen als illegitim aufgefasst. In der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte durch die französische Nationalversammlung im Jahr 1789, über die auch in deutschsprachigen Quellen berichtet wird, kommt dem Widerstand gegen Unterdrückung dementsprechend der Status eines unveräußerlichen Rechts zu, das in einem Atemzug mit dem Recht auf Freiheit und Eigentum genannt wird (1789, 1914c).2) In Abhängigkeit vom jeweiligen Standpunkt kann Widerstand indes gelegentlich auch neutral oder auch negativ perspektiviert werden. Letzteres ist dann der Fall, wenn vom Widerstand als etwas Unerwünschtem, zu Vermeidendem die Rede ist. Die Wortbedeutung tendiert in diesem Fall eher in Richtung Kampf gegen die legitime staatliche Ordnung (1880). Diese Interpretation tritt auch in der Verbindung Widerstand gegen die Staatsgewalt zu Tage (1803, 1847).

In den Widerstand gehen: Der Widerstand gegen das NS-Regime

Ein besonders konturierter Wortgebrauch bildet sich – wiederum per Bedeutungsverengung – im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aus. Das Wort wird hier sehr spezifisch im Sinne von Opposition, Kampf gegen das nationalsozialistische Regime verwendet (auch synonym zu Widerstandsbewegung und Widerstandskampf, vgl. 1943, 1949a, 1949b). Aus der Zeit des NS-Regimes selbst freilich gibt es – möglicherweise bedingt durch eine unzureichende Quellenlage – nur wenige Beispiele für eine positiv zu verstehende Selbstbezeichnung derjenigen, die sich gegen das Regime engagieren. Zu nennen wäre hier ein Beleg von 1935 oder auch der für 1938 bezeugte Aufruf Leistet Widerstand!.

Die betreffende Verwendung von Widerstand hat sich wohl erst nach dem 2. Weltkrieg etabliert (vgl. auch Eitz/Stötzel 2007, 649-665). Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie – gewissermaßen als Sammelbegriff – unterschiedlichste Formen der Opposition gegen die NS-Herrschaft, vom Attentat bis hin zur Befehlsverweigerung, unter einem Label zusammenfasst (1945a, 1945b, 1945c, 1945d, 1947, 1949a, 1950, 2004). Auch die Widerstandsbewegungen in den von Nazi-Deutschland besetzten Ländern Europas werden im Deutschen als Widerstand bezeichnet (1968a). Im Zuge dieser Verwendung kommen auch die festen Wortverbindungen in den Widerstand gehen, im Widerstand sein oder dem Widerstand angehören auf, die seither gebräuchlich sind (1956, 1989, 1963). Besonders in diesen Verbindungen hat sich die Bedeutung Opposition, Kampf gegen das nationalsozialistische Regime soweit verfestigt, dass Widerstand, wenn es ohne weitere Attribute oder Erläuterungen steht, für das mehr oder weniger stark ausgeprägte Engagement gegen das Nazi-Regime schlechthin gilt (vgl. 2001, 2006). Mit dieser klaren Referenz auf einen bestimmten historischen Sachverhalt erhält das Wort einen namenartigen Charakter.

Widerstand um 1970

In der Bedeutung Opposition, Kampf gegen das NS-Regime ist Widerstand ein Prestigewort im öffentlichen Sprachgebrauch der Nachkriegszeit. Von diesem Prestige profitiert auch der im Kontext der Protestbewegungen um 1970 aufkommende Wortgebrauch. Widerstand wird hier als legitime Form der Opposition gegen eine als illegitim empfundene Gesellschaftsordnung gefasst; diese Opposition richtet sich sowohl gegen konkrete Formen staatlicher Machtausübung, etwa die Notstandsgesetze (1968b, 1971b), oder auch allgemein gegen die kapitalistische Herrschaft (1968c). Die Wortbedeutung erhält gleichzeitig eine stark deontische Komponente: Widerstand ist etwas, was von profilierten Akteuren der Bewegung eingefordert wird, und zwar nicht nur als Haltung oder Meinungskundgabe, sondern als konkrete Aktion.

Für diesen handlungsbetonten Aspekt der politischen Semantik von Widerstand steht besonders der von Ulrike Meinhof verfasste Aufruf Vom Protest zum Widerstand; in diesem Text werden auch gewalttätige Aktionen als Formen des Widerstands gegen den Staat legitimiert und eingefordert, womit gleichzeitig eine ideologische Grundlage für den Linksterrorismus der 1970er Jahre geschaffen ist (1968d, vgl. auch 1968e und die Verbindung bewaffneter Widerstand 1972).3) Wie stark dieser deontische Gehalt sein kann, wird auch in dem Slogan Wenn Unrecht Recht wird, wird Widerstand Pflicht explizit gemacht (1979). In der Bedeutung Opposition gegen eine als illegitim empfundene Gesellschaftsordnung ist Widerstand auch gegenwärtig noch als Fahnenwort vornehmlich linker Protestbewegungen im Gebrauch (2019).

Widerständig als Prestigewort

Die Ableitung widerständig ist mindestens seit dem Mittelhochdeutschen bezeugt (1DWB 14,1,2, 1270DWDS). Das Adjektiv bedeutet, wenn es von Personen gebraucht wird, Widerstand leistend, zum Widerstand neigend (1877a in Verbindung mit sein). In Bezug auf unbelebte Gegenstände steht es für widerstandsfähig (1877b). Im Anschluss an den Prestigewortgebrauch von Widerstand in den 1970er Jahren bildet auch das Adjektiv eine entsprechend positiv akzentuierte Verwendung aus. Widerständig bedeutet hier unangepasst, unkonventionell. In dieser Bedeutung steht es oft als Attribut entweder für Intellektuelle oder Künstler, die eine entsprechende Haltung einnehmen (1978, 1980, 1999). Auch Kunstwerken kann widerständig als Qualität zugeschrieben werden (2005). Damit geht die positive Perspektivierung noch einen Schritt weiter als bei den vergleichbaren Adjektiven aufmüpfigWGd oder rebellischWGd.

Passiver Widerstand als Protestform

Die Verbindung passiver Widerstand nicht gewaltsamer, z. B. durch Befehlsverweigerung ausgeübter Widerstand ist seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts überliefert (1819, 1827b, 1846). Laut Gombert 1906, 229 handelt es sich um eine Lehnübersetzung zu der gleichbedeutenden englischen Verbindung passive resistance (vgl. auch 3OED unter resistance). Neben dem Beleg 1819, der in der Tat auf Sachverhalte in England bezogen ist, gibt es freilich auch Textstellen aus dieser Zeit, in denen ein Bezug zu Frankreich hergestellt wird (1827b). Da französisch résistance passive in dieser Bedeutung ebenfalls in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts belegt ist (vgl. TLFi unter résistance), erscheint die Annahme eines englischen Vorbilds nicht zwingend.

Passiver Widerstand bezeichnet eine Protestform, die in der deutschen Geschichte vor allem im Widerstand gegen die Besetzung des Ruhrgebiets durch Frankreich (1923, 1930) sowie später im Rahmen der Protestbewegungen um 1970 virulent war (1971a). Seit den 1920er Jahren tritt dann auch ziviler UngehorsamWGd als Synonym hinzu.

In semantischem Gegensatz zu passiver Widerstand steht neben aktiver Widerstand (1848) auch offener Widerstand (1818, 1900) sowie bewaffneter Widerstand (1808, 1972).

Widerstand als Ausdruck der Allgemeinsprache und der Naturwissenschaften

Widerstand kann seit alters auf Kräfteverhältnisse in der unbelebten Natur angewandt werden. Es wird daher auch im Sinne von die Bewegung eines Körpers hemmende Kraft gebraucht, so schon ab dem 15. Jahrhundert (1493, 1696). Das Wort entwickelt sich dann auch zum Begriff der Mechanik und der Naturwissenschaften im Allgemeinen (vgl. 1826, auch in der Verbindung passiver Widerstand). Die terminologische Verbindung elektrischer Widerstand ist in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erstmals bezeugt (1860), vgl. das englische electric resistance (3OED unter electric resistance).

Anmerkungen

1) Zum breiten Verwendungsspektrum in seiner historischen Entfaltung s. auch 1DWB 14, 1, 2, 1262.

2) Im französischen Original: „Le but de toute association politique est la conservation des droits naturels et imprescriptibles de l’homme. Ces droits sont la liberté, la propriété, la sûreté et la résistance à l’oppression”, vgl. Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte.

3) Hierzu auch Kämper, Protestdiskurs.

Literatur

1DWB Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Bd. 1–16. Leipzig 1854–1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971. (woerterbuchnetz.de)

Eitz/Stötzel 2007 Eitz, Thorsten/Georg Stötzel: Wörterbuch der „Vergangenheitsbewältigung“. Die NS-Vergangenheit im öffentlichen Sprachgebrauch. Hildesheim u. a. 2007.

Gombert 1906 Gombert, Albert: Sprechsaal. Einige weitere Bemerkungen zu O. Ladendorfs historischem Schlagwörterbuch. In: Zeitschrift des allgemeinen deutschen Sprachvereins 21 (1906), S. 226–229. (archive.org)

3OED Oxford English Dictionary. The Definite Record of the English Language. Kontinuierlich erweiterte digitale Ausgabe auf der Grundlage von: The Oxford English Dictionary. Second Edition, prepared by J. A. Simpson and E. S. C. Weiner, Oxford 1989, Bd. 1–20. (oed.com)

Pfeifer Pfeifer, Wolfgang u. a.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache. (dwds.de)

Protestdiskurs 1967/68 Leibniz-Institut für deutsche Sprache (IDS): Diskurswörterbuch Protestdiskurs 1967/68. (owid.de)

TLFi Trésor de la langue française informatisé (Trésor de la langue française, sous la direction de Paul Imbs/Bernard Quemada. Bd. 1–16. Paris 1972–1994). (atilf.fr)

Belegauswahl

Ite̅ er hat auch ſant Baꝛtholomes kirchen laſen veꝛpꝛene̅ vnd all oꝛnat vn̅ kelch von dan̅ genum̅en. Mer hat er ſeineꝛ haubtma̅ eine̅ in ein gꝛoſʒ doꝛff geſchickt mit namen ʒeinding ʒu veꝛbrennen. aber der ſelb haubtma̅ mocht das doꝛff nit veꝛbrennen von wideꝛſtant wege̅ der doꝛfleuͤt.

N. N.: Historia Dracole Waida. [Nürnberg] [14]88, S. clxxv. (deutschestextarchiv.de)

Da mocht der frembd man dem beren nit allein widerstand thun/ vnd kam im in sinn/ das ein ber einem doten menschen nichtz thet/ vnd legt sich nider vff das ertreich vff den buch/ vnd hielt den athem yn.

Pauli, Johannes: Schimpf und Ernst. Straßburg 1522, S. LXXXIb. (digitale-sammlungen.de)

Will aber eyn teyl Chriſtlich faren/ nemlich der vater/ ſo mag er ſich ſeyns rechts verzeyhen/ vnd das kind laſſen ſich ſeyns mutwillens vnd vngehorſams wallten/ vnd nach gethanem trewem veterlichem widderſtand/ warnung vnd rad/ ſeyn gewiſſen entſchuͤldigen/ vnd dem kinde ſeyn gewiſſen laſſen beſchweret ſeyn.

Luther, Martin: Das Elltern die kinder zur Ehe nicht zwingen noch hyndern/ Vnd die kinder on der elltern willen sich nicht verloben sollen. Wittenberg 1524, B ii. (deutschestextarchiv.de)

Zu Prage auff dem Schloßwahle machten die Polter Geister diese erste Nacht des Beylagers ein solches Unwesen / daß die ausgestelleten Schildwachten darauff nicht bleiben kunten […]/ wie ungerne sie auch wichen; dann etliche / die hart Widerstand leisteten /wurden gar hinunter in den Graben gestürzet / daß sie sich durch schwimmen erretten musten.

Buchholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Großfürsten Herkules Und Der Böhmischen Königlichen Fräulein Valiska Wunder-Geschichte. 6 Bücher in 2 Teilen. Teil 2. Braunschweig 1659, S. 60. [DWDS]

Galiläus hat von schwerer dinge wurf gehandelt, ohne den widerstand der luft in rechnung zu bringen.

¹DWB 14,1,2, 1276 (Leibniz dt. schr. [1838] 1, 390).

Alle Beweiſe gruͤnden ſich zuletzt auf den Satz des Widerſpruches. Deſſen Gewißheit aber gruͤndet ſich auf unſere innere Empfindung. Wir fuͤhlen einen innern Widerſtand, wenn wir dencken wollen, es koͤnne ein Ding zugleich ſeyn und nicht ſeyn.

Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Zweyter Theil. Jena 1745, S. 34. (deutschestextarchiv.de)

Erklaͤrung der Rechte des Menſchen in Geſellſchaft.

[…]1) Die Menſchen werden frey und gleich an Rechten gebohren, und bleiben es. Die Unterſcheidungen muͤſſen bloß auf den gemeinſchaftlichen Nutzen gegruͤndet ſeyn.

2) Der Zweck aller Geſellſchaft muß in der Erhaltung der natuͤrlichen und der Verjaͤhrung nicht unterworfenen Rechte des Menſchen beſtehen. Dieſe Rechte ſind die Freyheit, das Eigenthum, die Sicherheit und der Widerſtand gegen Unterdruͤckung.

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, 1. 9. 1789, Nr. 139, S. [2]. (deutschestextarchiv.de)

Widerstand gegen die Staatsgewalt wird also Verbrechen, sobald auch nur ein stillschweigender Unterwerfungsvertrag existirt.

Eplen von Härtenstein, Joseph Franz Xaver: Ueber das Prinzip der deutschen Territorialverfassung. Widerlegung der Schrift des Herrn Professor Zachariä: Geist der deutschen Territorialverfassung. Frankfurt a. M. 1803, S. 8. (digitale-sammlungen.de)

Warum beſchloſſen denn alſo ihre Fuͤrſten bewafneten Widerſtand, und warum leiſteten ihn mit Begeiſterung die Voͤlker? — Der Himmel war es, und die ewige Seeligkeit, fuͤr welche ſie willig ihr Blut vergoſſen.

Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin 1808, S. 264. (deutschestextarchiv.de)

Aber dauernder Friede konnte in Indien nicht werden; und daher nie ein ſicherer Etat. Es war der gewoͤhnliche Kreislauf der Eroberer. Die Bedruͤckungen erzeugten Widerſtand, dieſer Kriege, die Kriege Koſten, die Koſten neue Bedruͤckungen.

Heeren, Arnold H. L.: Handbuch der Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien, von der Entdeckung beyder Indien bis zur Errichtung des Französischen Kayserthrons. Göttingen 1809, S. 481. (deutschestextarchiv.de)

Kein teutsches Volk wagte mehr offenen Widerstand.

Hold, Ernst: Die Weltgeschichte für die Jugend bis auf die neuesten Zeiten. Leipzig 1818, S. 154. [DWDS] (gei.de)

bekanntlich haben die radikalreformer in England in ihren verschiedenen versammlungen einander angelobt, sich aller accisbaren gegenstände, als thee, zucker, taback, geistige getränke usw. zu enthalten. diesz geschah in der absicht, um die regierung durch eine bedeutende verminderung ihrer einkünfte zur einwilligung in ihre forderungen zu zwingen; diesz nennen sie im gegensatz mit passiver unterwerfung, passiven widerstand.

¹DWB 14,1,2, 1268 f. (morgenblatt f. gebildete stände, 15. 12. 1819, 1195b).

Die Bedingung einer hinlaͤnglich großen Schnelligkeit, […]einer Schnelligkeit z. B., welche 2 und 3 Meter uͤbersteigt, gruͤndet sich […]1) darauf, daß […]die Raͤder und die verschiedenen anderen Theile der Maschinerie, welche mit derselben getrieben werden, dann Schwungraͤder bilden, oder mit einer Quantitaͤt lebendiger Kraft begabt sind, die faͤhig ist, die Einfoͤrmigkeit der Bewegung des Systemes, ungeachtet der Stoͤße, der ungestuͤmen Veraͤnderungen der Schnelligkeit gewisser Stuͤke und der periodischen Abwechslung der Wirkung des Widerstandes, zu erhalten; 2. daß, da die arbeitenden Stuͤke der Maschine (les opérateurs) fast immer eine betraͤchtliche Schnelligkeit zur Erzeugung einer guten technischen Wirkung erfordern, zwischen Widerstand und Kraft mehr oder weniger vervielfachte Triebwerke angebracht werden muͤßten […], um diese End-Geschwindigkeit zu erhalten, wenn das bewegende Rad langsam geht; so daß, außer der Vermehrung der Kosten, daraus ein Zuwachs an passivem Widerstande, so wie Hindernisse und Schwierigkeiten entspringen koͤnnten, welche unter gewissen Orts-Verhaͤltnissen unuͤberwindlich waͤren.

Polytechnisches Journal 19 (1826), S. 419. (bbaw.de)

Beide Länder wurden den Franzosen unterworfen, und wie sehr auch die Einwohner über die neuen Herrscher seufzten, so wagten sie doch, eingeschüchtert und betäubt, keinen Widerstand.

Nösselt, Friedrich: Lehrbuch der Weltgeschichte für Bürgerschulen und die mittleren Klassen der Gymnasien. Theil 2. Leipzig 1827, S. 83. [DWDS] (gei.de)

[…] so ruft der unbedeutendste Bürger aus der Straße von St. Denis aus: Haben wir nicht das Recht der Verweigerung der Abgaben? Dabei muss man bedenken, dass ein passiver Widerstand dem Volke der liebste und gleichzeitig das leichteste Mittel ist, das Umsichgreifen einer ungesezmäßigen Gewalt aufzuhalten.

Allgemeine Zeitung, 5. 7. 1827, Nr. 186, S. 743. (digitale-sammlungen.de)

Spätere Untersuchungen ergaben, daß die städtische Obrigkeit nicht so unthätig bei der Sache sich benommen, als es den Anschein hatte, aber ihre Kräfte hatten nicht ausgereicht, einzuschreiten; sie waren an dem passiven Widerstande der Massen gebrochen.

Der Kerker von Edinburg. In: Der neue Pitaval Bd. 10. Leipzig 1846, o. S. [DWDS]

Die Bauern mußten in ihren Ausschweifungen bestärkt und auf den Gedanken gebracht werden, ihr Beistand habe die Regierung gerettet, […]dafür seien sie berechtigt, jegliche Belohnung anzusprechen; die Regierung aber sei unvermögend, ihnen zu verweigern, was sie mit Ernst und Nachdruck fordern würden. Man hoffte, wenn sie sich in ihren Erwartungen getäuscht fänden, würden sie leicht zum Widerstande gegen die Staatsgewalt zu bewegen sein; […]und so werde der Zweck, den man auf dem bisherigen Wege verfehlt hatte, durch einen Bauernkrieg erreicht werden.

Die Grenzboten 6/3/2 (1847), S. 62. (deutschestextarchiv.de)

Die „Schlesw.-Holst. Ztg.“ spricht sich auf den Grund der im Publikum vorläufig bekannt gewordenen Bedingungen des Waffenstillstandes […]in einem fulminanten Artikel gegen denselben aus. Sie verlangt […]unter Anderm, daß die Landesversammlung (die am 4. d. M. wieder zusammentreten wird) sich für permanent erkläre, daß Niemand der aufgedrungenen Regierung Gehorsam leiste, eine allgemeine Steuerverweigerung eintrete, und daß, wenn diese Mittel des passiven Widerstandes nicht hinreichen, zum aktiven Widerstande übergegangen werde.

Neue Rheinische Zeitung, 7. September 1848, Nr. 96, o. S. (deutschestextarchiv.de)

Die Stadtbehörde scheint desorganisirt zu seyn, indem die verschiedenen bewaffneten Corps der Bürgerwehr es für nöthig erachtet haben, einen Sicherheitsausschuß niederzusetzen, der es sich […]nach dem folgenden Placate zur Aufgabe gesetzt hat, Personen und Eigenthum zu schützen, und die aufgeregte Stimmung und die Widerstandsbewegung vor Ausschweifungen und Gewaltthätigkeiten zu bewahren.

Bayreuther Zeitung, 15. 5. 1849, S. 507.

Es ist also — (x — α) die Länge eines cylindrischen Leiters von demselben Material, welcher denselben electrischen Widerstand bietet wie der Leiter von Gestalt unseres Luftraumes […], gerechnet von einem Querschnitt des cylindrischen Theiles in der Entfernung — x von der Mündung bis in unendliche Entfernung im freien Raume.

Journal für die reine und angewandte Mathematik 57/1 (1860), S. 39. (deutschestextarchiv.de)

Man rühmte doch seither und allezeit die Zähigkeit des Widerstandes sei gerade eine deutsche Tugend, und jetzt sollte sie plötzlich eine französische geworden sein? Geschieht dieser Widerstand, den Frankreich noch unsern siegreichen Waffen leistet, aus Zähigkeit? Wir antworten nein. […]Die Zähigkeit fehlt dem Franzosen, und sie ist ihm während des Krieges nicht plötzlich eingeimpft worden. Dieser so verderbnißvolle Widerstand, resultirt aus folgenden Eigenschaften unserer Nachbarn. Stellen wir die edelste voran: die Vaterlandsliebe, und gleich neben an diejenige, die alles verdirbt und die wahre Vaterlandsliebe zur falschen macht, die Eitelkeit.

Der Arbeitgeber, 5. 11. 1870, Nr. 705, Sp. 8804. (deutschestextarchiv.de)

Du bist heute widerständig gewesen gegen meinen Willen; ich will dennoch versuchen, ob Dir wirklich mein Befehl nichts gilt.

May, Karl: Der Kaiserbauer. Eine erzgebirgische Dorfgeschichte. In: Illustrirte Chronik der Zeit 7/10 (1878), S. 196. [DWDS]

Wegen der Abkühlung sind auch nur die Stiele des Kammergerüstes von starkem Holz und diese mit eisernen Riegeln in Abständen von 0m,5 verbunden, damit das Blei hinreichend widerständig bleibt gegen den innern Druck der Bombonnes.

Polytechnisches Journal 224 (1877), S. 298. [DWDS] (bbaw.de)

Und ferner, wenn man sagt, wir halten die gewisse polizeiliche Willkür für nothwendig, um gewissen Ausschreitungen entgegenzutreten, so bewirkt diese Willkür gleichfalls das Umgekehrte, nämlich nicht Nachgiebigkeit auf Seite derjenigen, die dadurch betroffen werden, sondern umgekehrt, sie ruft auch wieder Zügellosigkeit, Widerstand und schließlich Revolution hervor.

Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Reichstags. 4. Legislaturperiode III. Session 1880. Berlin 1880, S. 1158. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)

Es ist festgestellt worden, die Arbeiter bemühten sich, das Lokal zu verlassen, – die Herren Gendarmen und Polizisten stehen im Ausgang des Lokals und hauen mit der blanken Plempe auf die Leute, die keinen Widerstand leisteten, ein.

Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Reichstags. IX. Legislaturperiode III. Session 1894/95. Berlin 1895, Bd. 1, S. 748. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)

Bei einer Expedition leisteten die Eingeborenen sogar offenen Widerstand.

Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Reichstags. 10. Legislaturperiode I. Session 1898/1900. Vierter Anlagenband. Berlin 1900, S. 2910. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)

Ein erneuter Widerstand der Buren wurde bei Boomplaats blutig niedergeschlagen (29. August 1848).

Hennig, Richard: Unser Vetter Tartuffe oder Wie England seine Kolonien „erwarb“. Berlin 1914, S. 30. [DWDS]

Trotz aller Erfolge im offenen Felde vermochten die spanischen Truppen den Widerstand der „Geusen“ nicht zu brechen.

Kästner, Oskar/Gottfried Brunner: Lehrbuch für den Geschichts-Unterricht an Oberlyzeen und Studienanstalten. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden. Teil 2. Klasse 3. Ausg. B für Studienanstalten. Frankfurt a. M. 1914, S. 171. [DWDS] (gei.de)

Als allgemeine Menschenrechte erklärte die Nationalversammlung das Recht auf Freiheit und Rechtsgleichheit, auf Eigentum, auf Sicherheit und das Recht des Widerstandes gegen Unterdrückung.

Neubauer, Friedrich: Lehrbuch der Geschichte für höhere Lehranstalten. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit. Teil 5. Halle a. d. S., 1914. [DWDS] (gei.de)

Wenn es auch unmöglich ist, die Franzosen mit Waffengewalt zu verjagen, so kann und muß der passive Widerstand den Sieg bringen.

Vossische Zeitung (Abend-Ausgabe), 5. 3. 1923, S. 2. [DWDS]

Die deutsche Regierung, infolge der Niederlage im Weltkrieg ohne militärische Macht, ordnete an, die Bevölkerung solle passiven Widerstand leisten.

Feuchtwanger, Lion: Erfolg. In: Ders.: Gesammelte Werke in Einzelbänden. Bd. 6. Berlin 1993 [1930], S. 589. [DWDS]

Und zwar über Zusammenhalt im Lager, über die S.S.. über Wege des organisierten Widerstands.

Langhoff, Wolfgang: Die Moorsoldaten. Stuttgart 1978 [1935], S. 152. [DWDS]

Leistet dem nationalsozialistischen Regime gemeinsamen Widerstand, fallt den Kriegstreibern in den Arm, die das Schwanken ihrer Herrschaft deutlich spüren, zeigt euch den Aufgaben gewachsen, die der Freiheitskampf des eigenen Volkes an euch stellt.

Deutsche Volkszeitung, 20. 11. 1938, S. 1. [DWDS]

Zwischen dem alliierten Oberkommando und der Widerstandsbewegung in Frankreich ist die Fühlung aufgenommen worden.

Archiv der Gegenwart, Bd. 13, 23. 7. 1943, S. 6023. [DWDS]

Märtyrer des aus dem Geist geborenen Wiederstandes gegen den Ungeist des Dritten Reiches.

Süddeutsche Zeitung, 1995 [1945], S. 5. [DWDS]

Sie sind vereint durch eine gemeinsame Höchstleistung am Widerstand gegen den Nationalsozialismus und durch die Ueberzeugung.

Süddeutsche Zeitung, 1995 [1945], S. 3. [DWDS]

Im Radio München läuft z. Z. eine Sendefolge „ Opfer und Widerstand “ am Sonntag um 18. 15, in der politische Opfer der Konzentrationslager, Männer und Frauen, zu Worte kommen sollen.

Süddeutsche Zeitung, 1995 [1945], S. 2. [DWDS]

Aber Widerstand, wie ich gern feststelle, blieb immer vorhanden, wenn er auch nur in Ereignissen wie dem mißlungenen Anschlag auf Hitler am 20. Juli 1944 offenbar wurde.

N. N.: Zweiter Tag. Mittwoch, 21. November 1945. In: Der Nürnberger Prozeß. Berlin 1999 [1945], S. 1442. [DWDS]

[…] Daß der innere deutsche Widerstand im einzelnen, zunächst von einander unabhängigen Gruppen bereits 1932 begann und, alle Kreise des Volkes umfassend, nach immer wieder neuer Zerschlagung, schließlich in den gemeinsamen Umsturzversuch des 20. Juli einmündete.

Die Zeit, 11. 9. 1947, Nr. 37. [DWDS] (zeit.de)

Gerade dieser Zweck hätte freilich erfordert, daß irgendwie in dem Stück ersichtlich geworden wäre, daß die Ereignisse und Personen des 20. Juli die Widerstandsbewegung zwar am weitesten sichtbar gemacht haben, daß sie aber in dem Gesamtkomplex „Widerstand" nur von mehr oder minder episodischer Bedeutung waren.

Die Zeit, 23. 6. 1949, Nr. 25. [DWDS] (zeit.de)

Der aus dem Widerstandskampf gegen Hitler bekannte deutsche Kommunist Heinz Scholz gab laut UP. die Gründung einer „Freien Kommunistischen Partei Deutschlands“ bekannt.

Archiv der Gegenwart, Bd. 19, 23. 8. 1949, S. 2049. [DWDS]

Nun, diese Gestalt ist keineswegs für den ganzen deutschen Widerstand, am wenigsten für den 20. Juli typisch.

Die Zeit, 23. 2. 1950, Nr. 08. [DWDS] (zeit.de)

Nur wer im Widerstand war – von der großen Tat bis zum tapferen Sich-nicht-Beugen im alltäglichen Geschehen – der kann auf Freispruch plädieren.

Die Zeit, 12. 7. 1956, Nr. 28. [DWDS] (zeit.de)

Sowohl der Vater wie der Onkel gehörten also dem „Widerstand“ an und wurden nach dem mißlungenen Attentat vom 20. Juli 1944 ermordet.

Die Zeit, 26. 7. 1963, Nr. 30. [DWDS] (zeit.de)

So auch – nachträglich – das Verhältnis der jüdischen Franzosen zu einem Mann, in dem sie stets vor allem den Anführer des französischen Widerstandes gegen Hitler gesehen haben und auch wieder sehen möchten.

Die Zeit, 17. 5. 1968, Nr. 20. [DWDS] (zeit.de)

„Wir waren bemüht“, erläuterte ein Sprecher des hannoverschen SDS, „in Aktion und Diskussion schon Strategien zu entwerfen, was über die Notstandsgesetze hinaus an Widerstand möglich ist gegen einen Staat, der solche Gesetze offenbar braucht.“

Die Zeit, 7. 6. 1968, Nr. 23. [DWDS] (zeit.de)

Und spätestens seit Beethoven profiliert avancierte Musik den Widerstand gegen die Herrschaft.

Die Zeit, 7. 6. 1968, Nr. 23. [DWDS] (zeit.de)

„Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht länger geschieht. Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle andern auch nicht mehr mitmachen.“

Meinhof, Ulrike: Vom Protest zum Widerstand (Mai 1968). Zit. nach: Deutsche Geschichte in Dokumenten und Bildern (ghi-dc.org)

Wie dieser Protest in politischen Widerstand umzusetzen sei, blieb offen.

Die Zeit, 28. 6. 1968, Nr. 26. [DWDS] (zeit.de)

Schließlich schlage ich vor, wir sollten doch mal passiven Widerstand üben und Sitzstreik machen.

N. N. [Autorenkollektiv am Psychologischen Institut der Freien Universität Berlin]: Sozialistische Projektarbeit im Berliner Schülerladen Rote Freiheit. Frankfurt 1971, S. 320. [DWDS]

Mit der Verabschiedung der Notstandsgesetze und dem Widerstand dagegen machte die Kriegsdienstverweigerung in der Bundesrepublik nicht nur einen quantitativen sondern auch einen qualitativen Sprung.

Schwamborn, Winfried: Kriegsdienstverweigerung: politische Alternative. In: Haug, Hans-Jürgen/Hubert Maessen (Hrsg.): Kriegsdienstverweigerer – Gegen die Militarisierung der Gesellschaft. Frankfurt a. M. 1971, S. 82. [DWDS]

Die spanische Arbeiterklasse hat sich nie wie die deutsche oder englische durch ihren Respekt vor dem Privateigentum ausgezeichnet, und sie hat, da sie mit Waffengewalt unterdrückt wurde, den bewaffneten Widerstand von jeher für ein normales Mittel ihrer Selbstbehauptung gehalten.

Enzensberger, Hans Magnus: Der kurze Sommer der Anarchie. Frankfurt a. M. 1972, S. 35. [DWDS]

Wenn die Begegnung mit Lacan in Deutschland nicht vom Stumpfsinn des nur abgeschauten Rituals […], von der imaginären Einverleibung verhindert wird, könnte sie auf der Ebene eines widerständigen Hörens glücken […], auf einer Ebene, wo man sich der Lacanschen Suggestion verweigert, um dann vielleicht seine Schärfe in Dienst nehmen zu können bei der Frage nach der Bündnisfähigkeit der Psychoanalyse als Wissenschaft.

Die Zeit, 1. 12. 1978, Nr. 49. [DWDS] (zeit.de)

"Wenn Unrecht Recht wird, wird Widerstand Pflicht.“

Die Zeit, 6. 4. 1979, Nr. 15. [DWDS] (zeit.de)

Widerständig

Klaus Billing ist kein gewöhnlicher Pianist. Sein unprätentiöses Auftreten weist Star-Exhibitionismus und Personenkult weit von sich. Auch sein umfangreiches Repertoire, dessen Schwerpunkt Werke der Moderne bilden, unterscheidet ihn wohltuend von den meisten anderen Pianisten.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. 1. 1980, S. 36.

Sein Dolmetscher, ein aus Berlin stammender Arzt, der im Widerstand gewesen war, machte die Gesprächsaufzeichnung und half, wenn wir ganz sicher gehen wollten, bei der Übersetzung einer »schwierigen« Formulierung.

Brandt, Willy: Erinnerungen. Berlin 1997 [1989], S. 213. [DWDS]

Im Vergleich zu Reinhold Schneider war ein so widerständiger Mensch wie Heinrich Böll pflegeleicht.

Rau, Johannes: Verleihung der Reinhold-Schneider-Plakette 1999. In: Rede von Johannes Rau, 23. 10. 1999. [DWDS] (bundespraesident.de)

Wenn uns Bilder von Unwettern erreichen, wie derzeit aus den Alpen, regt sich innerer Widerstand, dies auf eine Klimakatastrophe zu schieben.

Berliner Zeitung, 19. 10. 2000. [DWDS]

Kessel, Jahrgang 1902, entstammt der preußischen Aristokratie – der Vater Mitglied im Preußischen Herrenhaus, sein Patenonkel war Reichskanzler Bethmann-Hollweg – und wurde flügge im aufgelockerten Klima der Weimarer Republik und gehörte zur jüngeren Generation des Widerstandes.

Der Tagesspiegel, 26. 8. 2001. [DWDS]

Das waren kleine Akte des Widerstands oder Versuche, ein Winziges ihrer jüdischen Seele zu retten.

Honigmann, Barbara: Ein Kapitel aus meinem Leben. München/Wien 2004, S. 45. [DWDS]

Es setzt mehrere Brennpunkte: ein Teil des Programms präsentiert junge Komponisten aus Polen und dem Baltikum, ein anderer die Geschichte widerspenstiger, widerständiger Musik aus Italien – und ein Projekt, das eine traditionsreiche Form mit neuen Überlegungen belebt.

Berliner Zeitung, 30. 12. 2005. [DWDS]

Den Mund bekam man nicht mehr auf, doch weil man nicht redete, fühlte man sich wie im Widerstand.

Lepenies, Wolf: Kultur und Politik. München 2006, S. 121. [DWDS]

„Feeding Back“ ist ein Tanz-Stück für fünf Performer, einen Gast und das Publikum – ein Dialog über sozialen Widerstand, eine Choreografie über mögliche Strategien, um autonome Wesen zu bleiben.

Der Tagesspiegel, 3. 1. 2019. [DWDS]