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Verein e. V. · Fußballverein · Kurverein · Sportverein · Turnverein

Politik & Gesellschaft

Kurz gefasst

Zunächst auf staatsrechtlicher Ebene angesiedelt ist das Wort Verein bereits zum Ende des 18. Jahrhunderts breiter bezeugt. Im darauffolgenden Jahrhundert etabliert sich der Verein als typische Organisationsform des kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Lebens. Die allgegenwärtige Vereinstätigkeit schlägt sich schließlich sprachlich nieder, was sich in der für diesen Zeitraum stark ausgeprägten Bedeutung lokaler, durch das Vereinsrecht kodifizierter Zusammenschluss zeigt. Die auffällige Verwendung von Possessivpronomen begegnet vor allem im Bereich des Fußballs, die die stark identitätsstiftende Wirkung dieses Vereinssports unterstreicht.

Wortgeschichte

Vertragsmäßige Zusammenschlüsse

Bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches beschreibt Verein vor allem die Einigung beziehungsweise den kooperativen Zusammenschluss von ständischen oder reichsunmittelbaren Herrschaftsträgern im Kontext des Staatsrechts (1517, 1635a, 1650a, 1714, 1786a; mit Verweis auf den Rheinischen Bund: 1817). Im Besonderen geht es bei Verein um den staatsrechtlich wirksamen, vertraglich geregelten Zusammenschluss der Kurfürsten, der anlässlich des Wahlaktes bestätigt wird. Da hier die vertragsrechtliche Vorstellung im Vordergrund steht, kann bei Kurverein metonymisch auch auf die Vertragsurkunde verwiesen werden (vgl. DRW 8, 155–156; 1786b). Synonymcharakter haben Union (1635b) und Bündnis (1650b), mit Einschränkung auch Staatenbund (1817). – Im Übergang zur Aufklärung werden Vereine, insbesondere in der Form des Ehebunds (1724, 1810), aber auch als Personenverband (1775) Gegenstand des gesellschaftlichen Alltags, bis sich mit Anbruch des neuen Jahrhunderts der Geselligkeitszweck verselbstständigt.

Ausdruck des Verbundenseins

Das 18. Jahrhundert ist geprägt von den philosophischen und sozialethischen Leitvorstellungen, die sich um die Begriffe Freundschaft und Geselligkeit ranken und weit bis in die folgende Jahrhunderthälfte hineinwirken. Vor dem Hintergrund dieser Leitvorstellungen erweitert sich das semantische Profil des Wortes Verein und bildet mit der Lesart Verbundenheit einen neuen Schwerpunkt mit Bezug auf Herzens- und Gesinnungsgemeinschaften. Zum Ausdruck kommen die Freiwilligkeit der Bindung, die individuelle Selbstständigkeit der Verbundenen und die gefühlsmäßige Nähe vor allem in der dichterischen Sprache (1798, 1799 [hier im Neutrum!], 1825). Grundsätzlich unterscheidet sich diese Bedeutung von der älteren Lesart kooperativer Zusammenschluss darin, dass die Zweckgebundenheit in den Hintergrund rückt: Es geht um den Ausdruck des Verbundenseins auf abstrakterer Basis, gerade um die Wende zum 19. Jahrhundert und im Zuge romantischer Strömungen. Im Vordergrund steht die Betonung des Gefühls: Verstärkend wird häufiger mit entsprechenden Adjektiven, wie lieblich oder süß (1802a, 1825), vor allem aber innig (1802b, 1822, 1837) auf das Miteinander und Zusammenwirken Bezug genommen. Mit der Weimarer Klassik tritt Verein zunehmend mit dem Aspekt der ideellen Vereinigung von Kräften und Eigenschaften auf (vgl. Belegauswahl in 1DWB 25, 272 unter Verein 1). Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts begegnet Verein im Sinne von Verbundenheit nur noch vereinzelt (1840a, 1871, 1882a).

Syntagmatische Beziehung: im Verein (mit)

Der Beziehungscharakter wird durch die bis in die Gegenwart auftretende Wortverbindung im Verein (mit) zusammen mit besonders akzentuiert (1959a, 2004). Die Fügung kann bereits ab Mitte des 17. Jahrhunderts angesetzt werden, wo sie zunächst isoliert auftritt (1652). Mit dem Syntagma werden stets konkrete Kontexte beschrieben (1815, 1855, 1866, 1907, 1962).

Eine neue Gesellschaftsform im neuzeitlichen Bürgertum

Mit Übergang in das 19. Jahrhundert setzt die Lesart Verbindung mehrerer Personen zu einem gemeinschaftlichen Zweck für Verein ein (1795). Die Entwicklung zu einem freiwilligen Personenverband, der einen bestimmten Vorsatz verfolgt, ist im Zusammenhang mit der im 18. Jahrhundert einsetzenden Welle privater Gesellschaftsgründungen zu sehen (s. auch synonym auftretend KlubWGd und AssoziationWGd in 1854). Teilweise scheint es semantische Überschneidungen zu Personenverbänden mit korporativem Charakter zu geben, wie etwa Gilde (1775) oder Genossenschaft (1867; s. auch KorporationWGd); zudem tritt Verein als Oberbegriff zu Gesellschaft auf (1867, 1909). Die Vereinsbildung wird zu einem zentralen Element der gesellschaftlichen Modernisierung und zu einer Lebens- und Ausdrucksform der sich neu organisierenden Gesellschaft; Vereine und Assoziationen werden zu ihren Strukturprinzipien (vgl. GG 6, 809).

Insgesamt betrachtet sind Sinn und Zweck der als Verein bezeichneten Zusammenschlüsse zunächst ganz unterschiedlicher Art; bisweilen sind sie eher dem wissenschaftlich-intellektuellen Diskurs verpflichtet und vor allem unpolitisch (1795, 1802c, 1821, 1840b).1)

Weiter in das 19. Jahrhundert hineingehend lässt sich an der Verwendung des Wortes Verein der zunehmende Prozess der Politisierung der deutschen Gesellschaft ablesen: vaterländische Unternehmungen (1831) werden gegründet, geheime Vereine (1840c) gebildet und Arbeitervereine ins Leben gerufen (1846, 1865a). Der Vereinsbegriff etabliert sich mit Ende des Vormärz schließlich vollends zur Pathosformel der liberalen und demokratischen Bewegung (vgl. Hardtwig 1997, 19). Insbesondere die politische Arbeiterbewegung organisierte sich in Deutschland zunehmend in bewusster Abgrenzung von der bürgerlichen Vereinsbewegung (vgl. dazu auch das Einsetzen der politisch-sozialen Bedeutung von BewegungWGd im 19. Jahrhundert).

Die Bezeugungsfrequenz des Wortes Verein erreicht in den 1870ern wohl vor dem Hintergrund der sich zu dieser Zeit ausbildenden eindrucksvollen Vielfalt an Vereinsformen eine vorläufige Spitze. Auch von einem wortgeschichtlichen Standpunkt aus macht es Sinn, versuchsweise einen differenzierenden Blick in die Vereinslandschaft zu wagen.2) So gab es beispielsweise Vereine mit wirtschaftlichen oder berufsständischen Zwecksetzungen (1865a, 1870a, 1894a), Konsumvereine (1865b, 1870b), Vereine, die spezifische Gemeinwohlvorstellungen betrafen (1841, 1870c, 1874), oder solche, deren Zweck in der beruflichen Ausbildung oder gemeinnützigen Bildung bestand (1862, 1875). Politische Strukturen lassen sich im Vaterlandsverein (1832a) oder dem Märzverein (1848a) sowie darüberhinausgehend im Ortsverein (1879) erkennen.

So, wie das Vereinswesen zu dieser Zeit als Massenerscheinung die gesellschaftliche, politische, kulturelle und religiöse Existenz einer Vielzahl von Menschen in beträchtlichem Umfang bestimmt, zeigt sich in den Textzeugnissen, dass die Übergänge zu verwandten Wörtern und deren Bedeutungsfeldern durchaus fließend sein können, wie etwa zu Verbindung (1832b), Partei (1848b), Bund (1902) oder Gewerkschaft (1914).

Turn- und Sportvereine: Vom kryptopolitischen Charakter zum gesellschaftlichen Kitt

Bis in die Gegenwart wird das Bild unserer Gesellschaft von Vereinen geprägt: Die Mehrheit der Bundesbürger ist Mitglied in zumindest einem Verein, noch mehr nehmen an Vereinsveranstaltungen teil. Vor allem spiegelt sich die große gesellschaftliche Bedeutung des Sports im Wort Verein wider. Verein als Zusammenschluss von Personen, der sich zum Zweck der Körperertüchtigung oder Ausübung von Sport gebildet hat ist Mitte des 19. Jahrhunderts zu verorten (1843). Allerdings geht es bei der Vereinstätigkeit zunächst weniger um die Ausübung einer Sportart im heutigen Sinne als um die Verbreitung die Turnkunst, als einer deutsch-volksthümlichen Sitte (1844a). Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts wandelt sich der Charakter von patriotisch ausgerichteten Turn- und Leibesübungsvereinen zu solchen, die ausschließlich der körperlichen Ertüchtigung dienen und auch den Wettkampfsport verfolgen (1887, 1926, 1965).

Im Besonderen ist seit der Zurücknahme der Turnsperre in den 1840ern von Turnvereinen die Rede (1844b). Neben der Körperertüchtigung sollen die Vereine der militärischen Erziehung dienen. Der halb- oder kryptopolitische Charakter der Turnvereine, der im Vormärz verortet wird (Jansen/Borggräfe 2007, 43–45), bleibt nach der Revolution erhalten, wenngleich die politische Bedeutung abnimmt. Verein ist weiterhin in dem Kontext zu lesen, dass die Vereinstätigkeit nunmehr mit dem Ziel der Wehrertüchtigung staatspolitisch gefördert wird (1922).

Die Popularisierung des unpolitischen, aber leistungsorientierten Sports findet dagegen in den neuen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung ihren Ausdruck. In die Phase turnerischer Dominanz gründen sich zuerst im Kaiserreich erste Vereine, die einen Sport betreiben (1894b). Es beginnt eine Popularisierung so genannter Sportvereine, die von Zeitgenossen durchaus mit einiger Skepsis verfolgt wird (1882b). Gegenwärtig werden die Bezeichnungen Turnverein und Sportverein quasi synonym in dem Sinne verwendet, dass sie Personen den Zugang zu Sportgeräten, Anlagen und Gleichgesinnten ermöglichen (1995a, 2010).

Die Abbildung zeigt die verhältnismäßige Bezeugungsfrequenz der Wörter „Turnverein“, „Sportverein“ und „Fußballverein“ mit einer signifikanten Steigerung der Bezeugungsfrequenz für „Sportverein“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Abb. 1: Wortverlaufskurve zu den Linkserweiterungen „Turnverein“, „Sportverein“ und „Fußballverein“ aus dem DWDS-Referenz- und Zeitungskorpus

DWDS (dwds.de) | Bildzitat (§ 51 UrhG)

Der wiederum von England aus beginnende weltweite Siegeszug des modernen Vereinsfußballs wird vergleichsweise spät zum Trend des organisierten bürgerlichen Sports. Das Kompositum Fußballverein tritt zunächst Endes des 19. Jahrhunderts vereinzelt auf (1893), nimmt in seiner Bezeugungsfrequenz jedoch ab den 1930ern rasch zu (s. Abb. 1; 1924, 1999, 2017a). Gerade Fußballvereine entwickeln über die Vereinsorganisation einen stark identitätsstiftenden Charakter, was nicht zuletzt an den gehäuften Vorkommen der Possessivpronomen mein (1965, 1995b) oder unser (1900, 2017b) deutlich wird.

Das BGB und der e. V.

Mit dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs zum 1. Januar 1900 ändert sich die Rechtsform der Vereine. Nicht-wirtschaftliche Vereine müssen beim jeweils zuständigen Amtsgericht unter Nennung eines Namens eingetragen werden. Die Bezeichnung des eingetragenen Vereins ist heute allgegenwärtig und macht den überwiegenden Teil aller Vereinsnennungen im deutschsprachigen Raum aus (vgl. Stifterverband 2022). Die Abkürzung e. V. umfasst vor allem Sportvereine (1945), Musikvereinigungen (1996) und Automobilklubs (1959b).

Anmerkungen

1) Die Kodifizierung durch die seit 1794 existierenden Bestimmungen des Allgemeinen Preußischen Landrechts gewährleistete die Verbindung mehrerer Mitglieder zu einer Gesellschaft, unterstellte diese aber zugleich dem Gemeinwohl, da die allgemeinen Rechte, Sicherheit und Ordnung nicht gefährdet werden durften; Volksversammlungen und politische Verbindungen wurden zu dieser Zeit bestenfalls geduldet, die ständisch-korporative Gesellschaftsstruktur sollte weiter aufrechterhalten werden (vgl. Müller 1965, 239–240).

2) Die Tendenzen einer funktionellen Ausrichtung von Vereinen anhand einer Typologie diskutiert etwa Watermann (Watermann 2017, 313).

Literatur

2Adelung Adelung, Johann Christoph: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der Oberdeutschen, 2. vermehrte und verbesserte Ausg. Bd. 1–4. 2. Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1793–1801. Hildesheim u. a. 1990. (woerterbuchnetz.de)

DRW Deutsches Rechtswörterbuch. Wörterbuch der älteren deutschen Rechtssprache. Bis Bd. 3 hrsg. von der Preußischen Akad. der Wiss., Bd. 4 hrsg. von der Deutschen Akademie der Wissenschaften (Berlin, Ost), ab Bd. 5 hrsg. von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (bis Bd. 8 in Verbindung mit der Akademie der Wissenschaften der DDR). Bd. 1 ff. Weimar 1912 ff. (adw.uni-heidelberg.de)

1DWB Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Bd. 1–16. Leipzig 1854–1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971. (woerterbuchnetz.de)

GG Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Hrsg. von Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck. Bd. 1–8. Stuttgart 1972–1997.

Hardtwig 1997 Hardtwig, Wolfgang: Genossenschaft, Sekte, Verein in Deutschland. Bd. 1: Vom Spätmittelalter bis zur Französischen Revolution. München 1997.

Jansen/Borggräfe 2007 Jansen, Christian/Henning Borggräfe: Nation – Nationalität – Nationalismus. Frankfurt a. M. u. a. 2007.

Lexer Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Zugleich als Supplement und alphabethischer Index zum Mittelhochdeutschen Wörterbuch von Benecke-Müller-Zarncke. Bd. 1–3. Leipzig 1872–1878. (woerterbuchnetz.de)

Müller 1965 Müller, Friedrich: Korporation und Assoziation. Eine Problemgeschichte der Vereinigungsfreiheit im deutschen Vormärz. Berlin 1965. (duncker-humblot.com)

Pfeifer Pfeifer, Wolfgang u. a.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache. (dwds.de)

Stifterverband 2022 Stifterverband. Discussion Paper 1. Ausgabe 03 | 04. Juli 2022. Vereine in Deutschland im Jahr 2022. (ziviz.de)

Watermann 2017 Watermann, Daniel: Bürgerliche Netzwerke: städtisches Vereinswesen als soziale Struktur – Halle im Deutschen Kaiserreich. Zugl.: Halle-Wittenberg, Univ., Diss. 2014. Göttingen 2017.

Belegauswahl

Damit ins Lannd nit froͤmbtgeſt/ Wurden gelaſſen hinein/ Wie Sy alſdann ein verein/ Zuͤſammen hetten gemacht […].

Maximilian I.: Die geuerlicheiten vnd einsteils der geschichten des loblichen streytparen vnd hochberümbten helds vnd Ritters herr Tewrdannckhs. Nürnberg 1517, Bl. h ii r. (digitale-sammlungen.de)

[…]Weil dann dieses vnrechtmässiges vnd dem H. Röm. Reich vnd Churfürstlichen Collegio hochschädliches Fürnehmen vielen Trewhertzigen gegen der höchsten Obrigkeit wolaffectionirten nit wenig mißfallen / darbey auch betrachtet / da dieses mit dem höchsten Haupt der Christenheit vorgenommenes procedere gut geheissen / vnd mit stillschweigen vnd sitzen solte approbirt werden / was für gefährliche Consequentien darauß erfolgen / vnd wie leichtlich mit andern Obrigkeiten dergleichen auch vorgenommen werden könte / die in der Churfürstl. geschwornen Verein sich befindende Churfürsten auch nit ausser acht gelassen / wz bey solchen gefährlichen Zeiten / vnd vnverantwortlichen Attentaten / dero Ampt / vnd jhrem höchsten Haupt vnd dem H. Röm. Reich geleystete Pflicht erfordert / haben sie sich in der Reichsstatt Mühlhausen zusammen betaget […].

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt a. M. 1635, S. 510. [DTA]

[…]Da nun jetzo durch gleichförmige Mittel so wol Jhr. Mayest. Provintzien in gemein als einer jedern besonder hierinn kan Rath gefunden werden / zu Gottes Ehr / vnnd Ruhe seiner Kirchen: welches der einige Zweck ist / dahin gegenwärtiger Vorschlag gerichtet. Wann nun vnsere Feinde jhnen hoch angelegen seyn lassen jhre Vnion vnd Verein vnter vnterschiedlicher Fürsten vnnd Polentaten Panier außzustrecken […]/ allein zu dem End / daß der rechte Gottesdienst möge auffgehebt / vnd Jh. M. Monarchey vnd Gebieth möchte gekräncket werden / wie dann jhre Verbündnussen solches offentlich an Tag geben […].

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum: Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt a. M. 1635, S. 1183. (deutschestextarchiv.de)

Ferꝛner ſollen […]Jn. vnd mit Auffrichtung dieſes Friedenſchluſſes/ vnnd deſſen Publication/ alle vnnd jede Vniones, Ligæ, Fœdera vnnd dergleichen Schluͤſſe […]/ auch darauff gerichtete Eyd vnnd Pflichte/ gaͤntzlich auff gehoben ſeyn/ vnd ſich einig vnd allein an die Reichs vnnd Krayß Verfaſſunge […]/ vnd an dieſe gegenwertige Pacification gehalten werden. Doch verſtehet ſich ſolches gar nicht auff eine Auffgebung der Churfuͤrſtlichen Vereyn.

Wartmann, Sigismund Friedrich: Germaniae Pertvrbatae et Restavratae sive Vnpartheyischer wolmeynender Theologo-Politicorum Discvrsvm Ander vnd dritter Theil. […] Frankfurt a. M. 1650, S. 220. (deutschestextarchiv.de)

Auch hab ſich Julius I. geruͤhmt/ er mache Buͤndnuͤſſen vnnd Vereyn mit den Frantzoſen vnd Teutſchen nur allein/ daß er ſie betruͤge.

Wartmann, Sigismund Friedrich: Germaniae Pertvrbatae et Restavratae sive Vnpartheyischer wolmeynender Theologo-Politicorum Discvrsvm Ander vnd dritter Theil. […] Frankfurt a. M. 1650, S. 227. (deutschestextarchiv.de)

Dañ ſie eroberten den veſten Ort Arien/ oder Air/ haͤtten jhn auch gar behauptet wann nicht deß Graven von Soiſſons Wiederwill/ vnd Verein mit Spanien/ ja feindlicher Einfall bey Sedan, ſie haͤtte genoͤtiget/ demſelben Einbruch zu ſtewren […].

Wartmann, Sigismund Friedrich: De Statv Pertvrbato Germaniae et Franciae Vnpartheyischer wolmeynender Theologo-Politicorum Discvrssvvm, Vierter vnd letzter Theil. […] Frankfurt a. M. 1652, S. 40. (deutschestextarchiv.de)

[Registerstelle:] III. 95 gegen denselben [Kaiser Leopold] bedancket sich Churfürst Friedrich Wilhelm zu Brandenburg, vor die zwischen ihm und der Cron Schweden offerirte Mediation, und bittet hingegen denselben, Krafft derer Churfürsten Verein, um Assistenz.

Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. Leipzig 1714, Bl. Ggg7 v. (deutschestextarchiv.de)

4) Die aus solchen Ehen entspriessende Kinder aber gar nicht als Fürsten consideriren […], noch denenselben eher die Landes-succession eingestehen, als wenn keine Printzen mehr vorhanden, so von beyderseits Fürstlichen Standes mäßigen Eltern gebohren. 5) Einander in maintenirung dieser Verein, […]consilio & ope judicialiter & extrajudicialiter wieder diejenige, so sich derselben entgegen stellen, in alle thunliche Wege assistiren […]und Fleiß anwenden, daß noch mehr regierende Fürsten, welche hierdurch freund-vetterlich dazu invitiret werden, accediren.

Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Zweyter Theil. Halle 1724, S. 113 [DTA]

[…]In Frankreich und England gieng man damals zu, und gab den ſich ſolchergeſtalt nothwendig vermehrenden Advocaten Gilde- oder Ordensrecht. Sie verſammleten ſich zu Capittel, erwaͤhlten ihren Dechanten, machten Statuta, Stiftungen und andre Vorkehrungen zur Erhaltung ihres Anſehens. In Deutſchland hingegen begnuͤgte man ſich, mit der Doktorwuͤrde geſchickten Leuten das Recht zu advociren zu ertheilen; und des Heil. Roͤm. Reichs Doktoren machten es wie des Heil. Roͤmiſchen Reichs Ritter. Sie blieben unter ſich ohne Verein oder Gilde, folglich ohne Stiftungen und Statuten. […]Daher zeigt ſich bey der Kaiſerwahl kein Dalwich mehr der Ritter werden will, und kein Landgraf von Heſſen nimmt mehr die Doctorwuͤrde an.

Möser, Justus: Patriotische Phantasien. Erster Theil. Hrsg. v. Jenny von Voigts. Berlin 1775, S. 293. (deutschestextarchiv.de)

Anzahl der Fuͤrſten uͤbertraf, und nach dem Umfange ihrer Laͤnder auch wenigſtens ein gewiſſes Gleichgewicht ausmachte; ſo fieng jetzt die Schale der Grafen an merklich zu ſinken. (Die Grafen dachten ſich nachher durch Vereine zu helfen, wozu ihnen die Churverein vielleicht zum Beyſpiele dienen mochte. […]Allein der Sache war ſchwer zu helfen. Eben die Grafenvereine gaben vielmehr Anlaß, daß es zuletzt eine ganz ausgemachte Sache wurde, daß man mehrere Grafen, die in einer Verein begriffen waren, auf dem Reichstage nur fuͤr eine Stimme rechnete; an ſtatt daß ein jeder Fuͤrſt fuͤr ſeine Perſon gezehlt wurde. Sobald dieſer Unterſchied zwiſchen graͤflichen Curiatſtimmen und fuͤrſtlichen Virilſtimmen ſeine voͤllige Richtigkeit hatte, war es noch erheblicher, wenn eine kaiſerliche Standeserhoͤhung vermoͤgend war, einem Grafen an ſtatt ſeiner bisherigen Theilnehmung an einer graͤflichen Curiatſtimme zu einer herzoglichen Virilſtimme zu verhelfen. Eben darum fieng man aber auch in der Folge an, darauf Bedacht zu nehmen, dieſem Rechte der kaiſerlichen Standeserhoͤhungen etwas engere Graͤnzen zu ſetzen.)

Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Erster Teil: bis 1558. Göttingen 1786, S. 271. (deutschestextarchiv.de)

Sie giengen deswegen von einer allgemeinen Reichsverſammlung, die Ludewig dieſer Umſtaͤnde wegen zu Frankfurt veranſtaltet hatte, noch erſt bey Seite nach Renſe, und ſchloſſen hier (1338. Jul. 15.) die ſo genannte Churverein, die ſeitdem bis auf den heutigen Tag eine wichtige Grundfeſte der churfuͤrſtlichen Vorrechte geblieben iſt.

Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Erster Teil: bis 1558. Göttingen 1786, S. 234. (deutschestextarchiv.de)

Gelehrte ermunterte er durch Lob, Theilnahme und Belohnungen, befoͤrderte den Druck nuͤtzlicher Buͤcher und verbeſſerte die Druckereyen. Durch ſeine Vermittelung kam vor ungefaͤhr 15 Jahren eine Art von Verein fuͤr die Wiſſenſchaften in Warſchau zu Stande, und ſeine Schuld war es nicht, wenn er ſich nicht erhielt.

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers von Riga nach Warschau, durch Südpreußen, über Breslau, […]. Enthaltend die fortgesetzte Schilderung von Warschau, […]. Zweyter Theil, Viertes Heft. Berlin 1795, S. 152. (deutschestextarchiv.de)

[…]
O laß des Jünglings Herz in Liebe für sie wallen,
Und gönn’ ihr diese Nacht das längst gehoffte Glück!
[…]Du knüpfst den schönsten Bund. Vor allen Erdensöhnen
Ist er nur ihrer Huld, wie sie der seinen werth.
Es eile Beyder Wunsch Gott Amor selbst zu krönen,
Und blitze Zorn auf den, der den Verein erschwert!

Ramdohr, Basilius von: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredlung und Verschönerung. Dritten Theils erste Abtheilung: Aeltere Geschichte der Geschlechtsverbindung und Liebe. Leipzig 1798, S. 330. (deutschestextarchiv.de)

Sie geſtund, daß ſchon ſeit vier Jahr und
ſechs Wochen
Sich der Baron ehelich mit ihr verſprochen,
Und daß ſonſt in allen Zuͤchten und Treun
Gemeinet ſey ihr geheimes Verein.

Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund 1799, S. 70. (deutschestextarchiv.de)

Beginnt das heil’ge Lied, geweihte Neune,
Und Lipp‚ und Laut‘ ertön’ in lieblichem Vereine.
Flöſst Frieden, Eintracht, Edenslust
In jede sanftgehobne Brust.
[…] Laſst Schwermuth den gesunknen Nacken heben,
Der Ruhe Ahnung laſst das bange Herz durchbeben!

Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig 1802, S. 21. (deutschestextarchiv.de)

Zukunft und Vergangenheit hatten ſich in ihm berührt und einen innigen Verein geſchloſſen; er ſtand weit außer der Gegenwart und die Welt ward ihm erſt theuer, als er ſie verlohren hatte, und ſich nur als Fremdling in ihr fand, der ihre weiten bunten Säle noch eine kurze Weile durchwandern ſollte.

Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Ein nachgelassener Roman. Berlin 1802, S. 17. (deutschestextarchiv.de)

Die große Frey-Maurer-Loge R. Y. zur Fr. fuͤhrt bey allen Logen ihres Vereins das aͤlteſte aͤchte engliſche Ritual der drey Sct. Johannis-Grade ein.

Fessler, Ignaz Aurelius: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Oder Resultate vereinigter Denker über Philosophie und Geschichte der Freimaurerei. Erstes Bändchen. Berlin 1802, S. 108. (deutschestextarchiv.de)

Das Altdeutſche Biederweib ſchenkte ihre Liebe nur dem Ehemann, und Ehe heißt geſetzlicher Bund, und war Verein auf Leben und Tod. […]Die Germanin gab ſich nicht zur Magd eines unvermählten Gebieters hin, ließ ſich in kein Frauenzimmer ſperren, wollte keine zum Staat gehaltene Puppe ſein, [u]nd verſchmähte einſtweilige frühe Vergötterung, die der Lockſucht genügt.

Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck 1810, S. 434. (deutschestextarchiv.de)

Der Hofmarſchall machte den Banquier, doch ſtand er, wie man mir ſagte, mit dem Fuͤrſten in der Art im Verein, daß er allen Gewinn behielt, der Fuͤrſt ihm aber jeden Verluſt, in ſo fern er den Fond der Bank ſchwaͤchte, erſetzte.

Hoffmann, E. T. A.: Die Elixiere des Teufels. Nachgelassene Papiere des Bruders Medardus eines Capuziners. Berlin 1815, S. 319. (deutschestextarchiv.de)

I) An die Stelle des ehemaligen teutschen Reichsstaates trat, für einen groſsen Theil desselben, ein StaatenSystem […](Systema civitatum foederatarum s. achaicarum), anfangs der rheinische Bund, nun […], für fast alle ehehin zu dem teutschen Reich gehörige Staaten, der teutsche Bund; dieser kein Bundesstaat, sondern ein Verein teutscher SouverainStaaten. Ungeachtet der Einheit dieses Staatenbundes, […]und des gemeinschaftlichen Bandes, welches die einzelnen, verbündeten Staaten vereinigt, sind doch II) diese unter sich getrennt, selbstständig und unabhängig.

Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt a. M. 1817, S. 9. (deutschestextarchiv.de)

Dieſe Leitung und Aufſicht haben aber bisher an den meiſten Orten Mitglieder des Wohlthaͤtigkeits-Vereins gerne, und zwar unentgeldlich uͤbernommen. — Beſonders haben ſich in dieſer Hinſicht bisher an vielen Orten die weiblichen Mitglieder dieſes Vereins ſehr ruͤhmlich und nuͤtzlich ausgezeichnet […], indem theils einzelne von ihnen, beſonders unter anderen die Gattinnen der Orts-Geiſtlichen, theils ein aus ihrer Mitte gewaͤhlter Ausſchuß, theils ſaͤmmtliche weibliche Mitglieder des Wohlthaͤtigkeits-Vereins, und andere Frauen von Honoratioren und angeſehenen Buͤrgern, zum Theil auch deren Toͤchter, abwechslungsweiſe ſich um die Jnduſtrie-Schulen, unentgeldlich, angenommen haben.

Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821, S. 116. (deutschestextarchiv.de)

Minder jugendlich aufgefaßt, könnte er für einen Gott Vater gelten, doch den Ausdruck deſſelben, dieſen innigen Verein göttlicher Hoheit und unendlichen Erbarmens der ewigen Liebe ſprechen Worte nicht aus.

Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt a. M. 1822, S. 187. (deutschestextarchiv.de)

Wieder sich finden,
Und wieder umarmen,
Und wieder am Herzen
Geliebter erwarmen!
Und ewig zu leben im süßen Verein! —
Das Grab, das Grab wird uns all’ erfreun!

Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. 3. Bd.: Sprache der Dichtkunst. Leipzig 1825, S. 161. (deutschestextarchiv.de)

Eine andere vaterländische Unternehmung ist die im Baue begriffene Eisenbahn zwischen Prag und Pilsen, zu deren Gründung sich im Jahre 1825 ein Verein bildete.

Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag 1831, S. 662. (deutschestextarchiv.de)

[…]Unser Vaterland war in Schmach und politische Ohnmacht versunken; es hat die Schmach von sich geworfen, es ist aus dem unwürdigen Schlafe erwacht, die Blicke Europa’s sind wieder auf dasselbe gerichtet. – Die Begeisterung, mit welcher das deutsche Volk die Revolution des Juli begrüßte, die Aufſtaͤnde in Heſſen, Braunſchweig, Sachſen ꝛc. ꝛc. die edle Theilnahme an dem Schickſale Polens, dann die mächtig ſich erhebende öffentliche Meinung, genährt durch eine entſchiedene Oppoſition, und zur Begeiſterung geſteigert durch die Gründung des deutſchen Vaterlandsvereins, Alles dies mußte die Freunde und Vertheidiger der Freiheit zu hohen, herrlichen Erwartungen berechtigen.

Wirth, Johann Georg August: Das Nationalfest der Deutschen zu Hambach. Neustadt an der Haardt 1832, S. 69. (deutschestextarchiv.de)

Wenn ſchon in einem jeden wohlgeordneten Staate […], ſo wie auch in dem unſrigen, politiſche Verbindungen, Vereine, Zuſammenkünfte, außerhalb der verfaſſungsmäßigen Corporationen, an ſich, als dem Zwecke des Staats zuwider, unerlaubt ſind, ſo finden wir Uns, beſonders in der dermaligen Zeit, wo ſich, veranlaßt durch ähnliche Vorgänge in andren Ländern, Verſammlungen, Verbindungen oder Vereine hier bilden zu wollen ſcheinen, durch Unſre obrigkeitlichen Pflichten aufgefordert, löbliche Bürger- und Einwohnerſchaft in hieſiger Stadt und deren Gebiet dringend zu ermahnen, daran keinen Theil zu nehmen.

Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 137, Hamburg, 12. 6. 1832, S. [7]. (deutschestextarchiv.de)

Zu wahrhaft innigem Verein aber gelangten wir mit David Mendel, einem ſtillen und ſcheuen Juͤngling, der aber von tiefer Gluth erfuͤllt war. […]Aus Goͤttingen gebuͤrtig, war er mit Mutter und Schweſtern fruͤh nach Hamburg gekommen, wo er den Schulſtudien fleißig oblag.

Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim 1837, S. 83. (deutschestextarchiv.de)

[…]Es ist daher sehr wahr, daß eben für eine dramatische Laufbahn keine Eigenschaft vortheilhafter, des Erfolges sicherer seyn kann, und oft wenn ich die reizende Maritza mit der Stimme einer Pasta […], und aller Anlage bei guter Schule und geschickter Leitung einst eine gleich große Künstlerin zu werden, singen hörte, […]ihre tadellose Gestalt, und ihr schönes tiefbedeutendes Gesicht betrachtete, konnte ich mich kaum des Bedauerns erwehren, daß […], ihrem eigenen Wunsche entgegen, durch die alltäglichen gesellschaftlichen Vorurtheile ein so seltner Verein von Eigenschaften seiner zweckmäßigsten Bestimmung, zum Verluste Tausender, entzogen werden sollte.

Allgemeine Zeitung, Nr. 107, 16. 4. 1840, S. 849. (deutschestextarchiv.de)

Im Auftrage des erwähnten Vereins lade ich hierdurch alle homöopathischen Aerzte des In- und Auslandes, so wie alle Freunde der reformirten Heilkunst freundlichst ein, möglichst zahlreich zu erscheinen, oder im Behinderungsfalle schriftliche Mittheilungen, welche für die Homöopathie von allgemeinen Interesse sind, gefälligst einsenden zu wollen.

Allgemeine Zeitung, Nr. 182, 30. 6. 1840, S. 1445. (deutschestextarchiv.de)

Die Reaktion lockte natürlich etwas von einer Revolution hervor. Da man die Freiheit und die Nationaleinheit in der Idee, die das deutsche Volk damit verband, bedroht sah, bildeten sich, sie zu schützen, geheime Vereine. […]Sie wurden entdeckt und die Gefängnisse füllten sich mit jungen Männern, deren Schicksal doch nicht hindern konnte, daß andre immer Das wieder aufnahmen, was die Vorhergegangenen verloren gegeben hatten.

Gutzkow, Karl: Börne’s Leben. Hamburg 1840, S. 118. (deutschestextarchiv.de)

Auf diese Weise gibt sich […]— inmitten der Bemühungen der französischen Bevölkerung und Regierung, welche nicht wenig von den reichern Familien deutschen Ursprungs unterstützt werden, die sich dieses Ursprungs schämen, und gern sich als Franzosen von Geburt angesehen wüßten, daher jede Spur deutscher Gesittung und deutschen Lebens aus ihrer Nähe eifrig verbannen, — eine deutsche Partei zu erkennen, die in der Geschichte des Landes ihre Berechtigung, in den Ueberlieferungen und den Gewohnheiten des Volkes ihre Stütze findend, einen Verein gebildet hat, wo deutsche Kunst und Wissenschaft gepflegt, und wo möglich weiter gebildet wird.

Die Grenzboten 1 (1841), S. 51. (deutschestextarchiv.de)

Geſellſchafts-Ordnung der Turngeſellſchaft in Hanau.

Erſter Abſchnitt. Der Verein.

§. 1. Zweck des Vereins.

Die Turngeſellſchaft iſt ein Verein junger Männer, welche zuſammengetreten ſind, zum Zweck gemeinſchaftlicher Körperübungen.

Jahrbücher der deutschen Turnkunst 1 (1843), S. 22. (deutschestextarchiv.de)

Vorſchlag zur Stiftung eines Vereines für die Verbreitung der Turnkunſt, als einer deutſchvolks-thümlichen Sitte.

Jahrbücher der deutschen Turnkunst 2 (1844), S. 86. (deutschestextarchiv.de)

Freilich fragen wir die Stimme des Volks, ſo deuten die überall entſtehenden Turnvereine eine Beſorgniß an, die wir — wenn auch nicht theilen — doch auch nicht gänzlich zu unterdrücken vermögen, als ob die Organiſation noch nicht ſo nahe vor der Thüre ſei.

N. N.: Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Zweites Heft. Hrsg. von Karl Euler. Solingen 1844, S. 95. (deutschestextarchiv.de)

Ich war mit Anton eines Sonntags in die Stadt gegangen, es war vor ein paar Monaten, als Du uns immer zu dem Arbeiterverein Vorschläge machtest, die Sache aber noch nicht zu Stande gekommen war. […]Wir saßen in einer Bierstube, in welcher sich noch viele Arbeiter aus andern Fabriken befanden, auch manche Bürger und andere Leute, welche sich wohl noch etwas mehr dünkten.

Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 2. Leipzig 1846, S. 8 (deutschestextarchiv.de)

Der hiesige Volksverein hat sich so gut wie einstimmig dem frankfurter Märzvereine angeschlossen und sind wir sehr sehr begierig zu erfahren, ob der vaterländische Verein, in welchem diese Angelegenheit jedenfalls auch zur Sprache kommt, einen gleichen Schritt unternehmen wird.

Mainzer Journal, Nr. 168, 19. 12. 1848. (deutschestextarchiv.de)

[…]Aber noch ein anderes Mittel hatte Herr Benedix bereit. Der Bürgerverein repräsentirt keine Partei, wie der Stollwerk’sche Verein. Wie dem abhelfen? Ganz einfach! Der Verein beschließe, der Bürgerverein sei eine Partei und wolle eine Partei sein. […]Dahin lautete der wohlmeinende Vorschlag des Herrn Benedix. Figaro! Du hättest das nicht gefunden!

Neue Rheinische Zeitung, Nr. 25, 25. 6. 1848, S. 117. (deutschestextarchiv.de)

Die engl. C[lub]s sind zahllos; politische Parteigenossen bilden dergl., Schriftsteller u. Gelehrte, ehemalige Studiengenossen, Militärs etc. In der ersten Revolution nannten die Franzosen ihre politischen Vereine auch C[lub]s (z. B. Jakobinerclub), diese entsprachen aber wenig den engl. Associationen oder Vereinen.

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau 1854, S. 148. (deutschestextarchiv.de)

Wir erinnern […]an den Bären des heiligen Gallus, der ihm wie ein getreuer Diener Scheiterholz beitrug und Brod aus der Hand fraß, — an die kunſtreichen Tanzbären […], die im Ruodlieb Fr. III. 85 u. ff. beſungen ſind[,] und mit ihrem aufrechten Eimertragen und Reihentanz im Verein mit ſingenden Spielweibern den Zuſchauern ein Vergnügen geboten haben mögen, von dem man begreift, daß die Geiſtlichkeit in beſondern Synodalbeſchlüſſen dawider eiferte.

Scheffel, Joseph Victor von: Ekkehard. Eine Geschichte aus dem zehnten Jahrhundert. Frankfurt a. M. 1855, S. 460. (deutschestextarchiv.de)

Gegenwärtige Anleitung, deren erste Auflage 1845 auf Veranlassung und mit Unterstützung des hiesigen stenographischen Vereins erschien, ist zum Leitfaden beim Unterricht bestimmt. Der ausführliche Lehrgang und das Lesebuch von mir dienen zum Selbstunterricht und zur weiteren Fortbildung.

Stolze, Heinrich A. W.: Anleitung zur deutschen Stenographie. Berlin 1862, o. S. [Vorwort]. (books.google.de)

Nicht minder bedeutſam, wenn auch nach einer ganz anderen Richtung, iſt nun die zweite Unterart, diejenige Gruppe von Vereinen, welche auf dem Elemente der Arbeit und ihrer beſonderen Stellung in der Induſtrie beruht. Wir können dieſe Vereine am beſten mit einem Worte als Arbeitervereine bezeichnen. […]Das Weſen der Arbeitervereine beſteht darin, die perſönliche Arbeit und zwar in der gewerblichen Welt als ein ſelbſtändiges Element mit eigenthümlichen Grundlagen und damit auch eigenthümlichen geſellſchaftlichen Forderungen zur Geltung zu bringen. Die Arbeitervereine ſind es, welche den tiefen geſellſchaftlichen Gegenſatz der ſtaatsbürgerlichen Geſellſchaft zum äußeren Ausdruck bringen. Man kann ihre Bedeutung ohne das Weſen dieſes Gegenſatzes nicht verſtehen.

Stein, Lorenz von: Die Verwaltungslehre. Erster Theil: Die Lehre von der vollziehenden Gewalt, ihr Recht und ihr Organismus. Mit Vergleichung der Rechtszustände von England, Frankreich und Deutschland. Stuttgart 1865, S. 550. (deutschestextarchiv.de)

[…]A. Sonntagsschulen zur Fortbildung für das weibliche Geschlecht aller Klassen.

[…]B. Errichtung von Sparkassen für Frauen und Mädchen.

C. Consumvereine für Hausfrauen.

[…]Es dürfte nun die Frage aufgeworfen werden, aus welchen Mitteln sollen diese allenfalls kostspieligen Institute ins Leben gerufen werden, über welche Geldkräfte wird die Frauenversammlung zunächst verfügen können und wie sollen alle diese Anstalten administrirt werden? Hierauf bin ich mit folgenden Antworten vorbereitet:

A. Es möge ein großer deutscher Frauenverein gebildet werden, dessen Mitglieder sich über ganz Deutschland ausdehnen und deren Beiträge für den Verein 2 Thaler jährlich, denselben in den Stand setzen sollen, über eine ansehnliche Jahreseinnahme verfügen zu können.

Korn, Philipp Anton: Die erste deutsche Frauen-Conferenz in Leipzig. Leipzig 1865, S. 26. (deutschestextarchiv.de)

Jn Spanien fanden wir ihn [den Mauersegler] in innigſtem Verein mit Thurmfalken, Steinſperlingen und Röthlingen; Homeyer traf ihn auf den Balearen unter Felſentauben und Fliegenfängern.

Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Eine allgemeine Kunde des Thierreichs. Bd. 3. Hildburghausen 1866, S. 657. (deutschestextarchiv.de)

Die Verbindung iſt jede Vereinigung, deren Zweck die Aenderung der beſtehenden Rechtsordnung iſt. Ein Verein iſt dagegen jede organiſirte und dauernde Vereinigung, deren Zweck die Vollbringung irgend einer Aufgabe der Verwaltung iſt. Die Geſellſchaft endlich iſt diejenige Unterart der Vereine, deren Zweck ein durch die organiſirte Gemeinſchaft der Kräfte angeſtrebter Erwerb der Mitglieder iſt. Eine Genoſſenſchaft wird man denjenigen Verein nennen, der […], weil ſein Zweck ein adminiſtrativer, aber die Erreichung deſſelben von der Vereinigung aller Betheiligten abhängiger iſt, ſeine Organiſation durch geſetzliche Vorſchrift empfängt, wie die Associations syndicales in Frankreich, die Handwerkergenoſſenſchaften in Oeſterreich u. a.

Stein, Lorenz von: Die Verwaltungslehre. Vierter Theil. Das Pflegschaftswesen und sein Recht. Stuttgart 1867, S. 107. (deutschestextarchiv.de)

Jn der großen und allgemein tief einschneidenden Noth ist man auf den Gedanken gekommen, Vereine zur Besserung von Dienstboten zu gründen. […]Wenn ich von solchen Plänen vernehme, fällt mir immer jener sächsische Bauer ein, der, als der Herr Graf X. im landwirthschaftlichen Verein zu Y. den Vorschlag zur Begründung einer Gesellschaft zur Verbesserung des Gesindes machte, erwiderte, daß er sich diesem Vorschlage zwar nicht widersetzen wolle, aber dann auch darauf dringen müsse, daß man gleichzeitig einen Verein zur Besserung der Herrschaften gründe.

Der Arbeitgeber, Nr. 669, 25. 2. 1870, Sp. 8223. (deutschestextarchiv.de)

* Der Verein der Wollinteressenten Deutschlands hält am 13. Februar seine erste Versammlung in Berlin ab.

* Einkaufsgenossenschaft. Der Verband der sächsischen Konsumvereine hat ähnlich wie in Mannheim eine Einkaufsgenossenschaft gegründet.

Der Arbeitgeber, Nr. 667, 11. 2. 1870, Sp. 8199. (deutschestextarchiv.de)

In Berlin iſt erſt durch gemeinnützige Thätigkeit in den letzten Jahren der Verein für Volksküchen entſtanden, der durch den Betrieb im Großen im Stande iſt, für 1¾ Sgr. eine ganze für einen kräftigen Mann ausreichende Portion kompaktes in Bouillon gekochtes Gemüſe und Fleiſch zu verabreichen.

Schmoller, Gustav von: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Statistische und nationalökonomische Untersuchungen. Halle a. d. S. 1870, S. 444. (deutschestextarchiv.de)

Ich durfte nebſt anderen Damen die Honneurs machen und bewunderte am Meiſten bei der gefeierten ſchönen Frau die Mobilität ihrer Züge, den ſeltenen Verein hoher geiſtiger Begabung mit lieblich naiver Heiterkeit.

Bauer, Karoline: Aus meinem Bühnenleben. Erinnerungen. Hrsg. v. Arnold Wellmer. Berlin 1871, S. 148. (deutschestextarchiv.de)

Aber auch die h. Kirche läßt es sich, wie schon angedeutet, auf’s Angelegentlichste am Herzen liegen, wahrhaft christlich-fromme Mütter heranzubilden. Wer kennte nicht die mannichfaltigen Bestrebungen, Einrichtungen, Vereine und Genossenschaften in unserer h. Kirche zum Besten der Jugend, um sie überhaupt in echt christlicher Gesinnung und besonders in unverletzter Unschuld zu erhalten?

Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen 1874, S. 23. (deutschestextarchiv.de)

Unsere Verbindungen mit auswärtigen Vereinen werden immer zahlreicher und die neu entstehenden Vereine sind nicht ausschliesslich Alpenvereine. So hat sich in Krakau ein Tatra-Verein gebildet, der die Aufmerksamkeit hatte, nicht nur Herrn Prof. Desor in Neuenburg, sondern auch den gegenwärtigen Centralpräsidenten zum Ehrenmitglied zu ernennen.

Jahrbuch des Schweizer Alpen-Clubs 10 (1875), S. 629.

Als Grundlage der Organiſation beantragte er daher die Schaffung von Ortsvereinen mit gleichem Statut, Namen und Wirkungskreis. Ueberall da, ſchlug er vor, wo mindeſtens drei verläßliche Parteigenoſſen wohnen, treten ſie zu einem geheimen Verein, „Geſellſchaft der Menſchenrechte“ genannt, zuſammen, welcher den Zweck hat, erſtens die Mitglieder in der Treue für die Prinzipien der Partei zu beſtärken […].

Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Erste kritische Gesammt-Ausgabe. Hrsg. von Karl Emil Franzos. Frankfurt a. M. 1879, S. CIV. (deutschestextarchiv.de)

Wo ihm unter ſeinen Verehrern ſchöpferiſche Begabung begegnete, da thaute er auf; wie väterlich kam er dem Wunderkinde Felix Mendelsſohn-Bartholdy entgegen und freute ſich mit den glücklichen Eltern des ſchönen Vereines von feiner Bildung und echtem Talent.

Treitschke, Heinrich von: Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert. Zweiter Theil: Bis zu den Karlsbader Beschlüssen. Leipzig 1882, S. 45 (= Staatengeschichte der neuesten Zeit 25). (deutschestextarchiv.de)

Allerdings ist die Wissenschaft nicht der einzige Zweck des Bergsteigens, aber wenn die Alpenvereine dieselbe ganz bei Seite setzen wollten, um einzig dem Sport zu huldigen, so würden sie damit auf das beste Theil ihrer Existenzberechtigung verzichten. Sie wären dann nichts mehr als Sportvereine, deren Mitglieder zufällig, statt am Rudern, am Rennen, Taubenschießen oder Velocipedfahren, Freude am Bergsteigen haben.

Jahrbuch des Schweizer Alpen-Clubs 1882, S. 482. [DWDS]

Ungeachtet dieses schönen Erfolges müssen wir aber jetzt sofort von Seiten des Bergsteigens folgende kritische Bemerkungen gegen die Art und Weise, wie jetzt in unsern Vereinen meist geturnt wird, erheben: 1. Viele der jetzt am meisten gepflegten Uebungen dienen sehr wenig zum Bergsteigen […], so namentlich die endlosen Handstände an Reck, Barren und auf dem Boden und die ein- und beidbeinigen Kreise an den Pauschen des Pferdes, womit unsere Wettturner am meisten brilliren.

Jahrbuch des Schweizer Alpen-Clubs 1887, S. 471. [DWDS]

Im Laufe der letzten beiden Jahre haben sich zahlreiche deutsche Fußballvereine in Berlin gebildet, die sich auf den verschiedenen Seiten der Weltstadt ihren Fleck zum Spielen aufsuchen. […]Dieses frische Leben verdankt seinen Ursprung der Thätigkeit des deutschen Fußball- und Cricketbundes, der in den zwei Jahren seines Bestehens unter seinen Mitgliedern die Kunst und den Eifer beim Spiel außerordentlich zu steigern und viele andere junge Männer zur Teilnahme heranzuziehen verstanden hat.

Koch, Konrad: Über die Einrichtung von Wettspielkämpfen durch den Ausschuß. In: Über Jugend- und Volksspiele. Jahrbuch des Zentralausschusses zur Förderung der Jugend- und Volksspiele in Deutschland 2 (1893), S. 190. (deutschestextarchiv.de)

Als in Köln ein Verein für das Wohl der arbeitenden Klaſſen, nach dem Muſter Berlins, gebildet werden ſollte, da erklärte Aſſeſſor Jung, der Mitarbeiter der untergegangenen Rheiniſchen Zeitung: dieſer Name iſt beleidigend, denn wir Alle ſind Arbeiter — eine Behauptung, die aus dem Munde des verwöhnten Lebemanns allerdings ſeltſam klang. […]Er verlangte den Namen: Allgemeiner Hilfs- und Bildungsverein; bei der Verhandlung darüber wurden die Schlagwörter der communiſtiſchen Zeitſchriften ſo häufig wiederholt, daß Ludolf Camphauſen und einige andere gemäßigte Liberale ſofort zurücktraten.

Treitschke, Heinrich von: Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert. Fünfter Theil: Bis zur März-Revolution. Leipzig 1894, S. 517 (= Staatengeschichte der neuesten Zeit 28). (deutschestextarchiv.de)

Mit dem wachsenden Anteil an Fischzucht und Fischerei, auf welchen auch der Sport, dessen Pflege und Verständnis hauptsächlich von England aus verbreitet wurde, einen wesentlichen Einfluſs übte, mehrten sich die Vereine.

Schwappach, Adam: Forstpolitik, Jagd- und Fischereipolitik. Leipzig 1894, S. 356. (deutschestextarchiv.de)

Bei der Feier des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums unseres Fußballvereins im Anfange dieses Herbstes durften wir uns mit hoher Freude dem Gedanken hingeben, wie viel Nachfolge unser damals so vereinzeltes und so vielfach angefeindetes Vorgehen inzwischen gefunden hat.

Koch, Konrad: Das Fußballspiel im Jahre 1899. Hrsg. v. E. von Schenckendorff und F. A. Schmidt. Leipzig 1900, S. 222 (= Jahrbuch für Volks- und Jugendspiele). (deutschestextarchiv.de)

An den Minister des Inneren dürste aber bei dieser Sachlage die Anfrage gerechtfertigt sein, auf Grund welcher gesetzlichen Bestimmungen der in seinem eigenen Organ als politischer Verein sich bezeichnende Bund der Landwirthe eine Ausnahmestellung genießt?

Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe), 17. 2. 1902, S. 2. [DWDS]

Jm Kleinbetriebe ist jeder Arbeiter für sich allein oder höchstens im Verein mit seiner Familie, mit den Mitgliedern seines Haushalts, tätig, etwas Ganzes zu erzeugen – die Knechte und Mägde des Bauern und die Gesellen des Handwerkers gehörten ursprünglich auch zur Familie des betreffenden Besitzers und Leiters des Kleinbetriebes.

Kautsky, Karl/Schönlank, Bruno: Grundsätze und Forderungen der Sozialdemokratie. Erläuterungen zum Erfurter Programm. Berlin 1907, S. 5. (deutschestextarchiv.de)

Anläßlich des zehnjährigen Bestandes der Gesellschaft österreichischer Friedensfreunde sende ich dem Vereine, vor allem aber Ihnen – seinem geistigen Haupte, seiner Seele – meine besten Glückwünsche.

Suttner, Bertha von: Memoiren. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin 2001 [zuerst 1909], S. 70975. [DWDS]

Die Gewerkschaften, die sich als Kampforganisationen auftaten, wurden zu politischen Vereinen gestempelt und als sozialdemokratische Vereine von der Polizei und den Gerichten verfolgt, während die Unternehmerschaft ihnen mit Maßregelungen und schwarzen Listen zu Leibe ging.

Blos, Wilhelm: Denkwürdigkeiten eines Sozialdemokraten, Bd. 1. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690–1930. Berlin 2004 [zuerst 1914], S. 9465. [DWDS]

So sehr jeder vernünftige und denkende Mensch für sportliche Betätigung sein wird, so sehr wünschen wir alle, daß diese sportliche Betätigung freiwillig betrieben werde und daß, wenns sein muß, auch von Amts wegen für die einzelnen Vereine Geräte und Spielplätze beschafft werden. Ein Zwang darf nicht sein.

Tucholsky, Kurt: Wehrpflicht – hintenherum. In: Ders.: Werke – Briefe – Materialien. Berlin 2000 [zuerst 1922], S. 2411. [DWDS]

Gewiß hat unsere wirtschaftliche Stabilität segensreich auch im Sporte gewirkt, und speziell unsere Fußballvereine, die in schweren Nöten, sind so langsam auf dem Wege einer inneren Gesundung, im Interesse der gewaltigen Jugendpflege innerhalb der Fußballvereine eine überaus bedeutsame und begrüßenswerte Wendung.

Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 11. 3. 1924, S. 13. [DWDS]

Als erster Verein des Brandenburgischen Boxverbandes führte der Verein Brandenburg nach den Meisterschaften einen Kampfabend durch, der recht guten Sport brachte. […]Grabbe (Astoria) konnte Rössel (Brandenburg) auspunkten, wurde hier allerdings dadurch unterstützt, daß der Brandenburger zu Beginn des Kampfes auf den Hinterkopf stürzte und nur mit Mühe den Kampf durchstand. Patschte (Brandenburg) gab gegen Onderka (Polizei) nach der zweiten Runde völlig geschlagen den aussichtslosen Kampf auf.

Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 6. 3. 1926, S. 11. [DWDS]

Jugend erscheint ebenfalls. Münchner Sportvereinigung e. V., Abteilung Fußball. Jeden Donnerstag Vereinsabend im Gasthaus Forsthaus, Ecke Balan- und Orleansstraße.

Süddeutsche Zeitung, 1995 [zuerst 1945], S. 6. [DWDS]

[Kommentar zu einem Brief:] 3 Emanuel hatte, nach B1, sich im Verein mit Otto aufopfernd für die Familie Köhler bemüht (vgl. zu Nr. 352), dabei aber noch Undank geerntet.

Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959, S. 502. (deutschestextarchiv.de)

Zur Beendigung des Rechtsstreits zwischen dem Volkswagenwerk und den VW-Sparern schlägt der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e. V. (ADAC) vor, bei der von der Bundesregierung geplanten Privatisierung des Volkswagenwerkes den VW-Sparern eine Bezugsberechtigung für Aktien in Höhe der eingezahlten Sparbeträge oder eines aufgewerteten Teils davon einzuräumen.

Die Zeit, 9. 10. 1959, Nr. 41. [DWDS] (zeit.de)

Und wenn es uns im Verein mit Ihnen und mit der Hilfe anderer Menschen guten Willens gelingt, diese gespannte Situation zu liquidieren, müssen wir uns auch damit befassen, daß andere gefährliche Konflikte, die zu einer thermonuklearen Weltkatastrophe führen können, nicht entstehen.

N. N.: Dritte Cuba-Krise. In: Archiv der Gegenwart, 2001 [zuerst 1962], S. 10193. [DWDS]

„Nun, ich habe es erleben dürfen, wie mein Verein 1962 Deutscher Meister der Vertragsspieler und 1964, nach Einführung der Bundesliga und des Lizensspielertums, erster Meister nach dem neuen System wurde.“ „Das war kein Torschuß, sondern nur eine Vorlage, die Helmut Rahn beim Endspiel um die Weltmeisterschaft in Bern zum Siegestreffer verwandelte.“

Die Zeit, 13. 8. 1965, Nr. 33. [DWDS] (zeit.de)

Reges Vereinsleben

Trotz erheblicher Diskriminierung durch bürgerliche Sportvereine festigte sich der Mahlsdorfer Turnverein. Die Folge: Erstmals wurden Frauen Mitglieder und 1912 wurde die Abteilung Fußball gegründet.

Berliner Zeitung, 4. 1. 1995. [DWDS]

Wie mehrere italienischen Tageszeitungen berichteten, hat Scholl Kontakt mit dem AS Rom […], früherer Klub von Rudi Völler, aufgenommen. […]Der Transfer könnte dem deutschen Rekordmeister und Tabellenführer laut Corriere dello Sport elf Millionen Mark bringen. Wechselschluß ist in Italien am 9. November. Rehhagel erklärte Scholls Versuch für aussichtlos: ‚Für Nationalspieler gibt es bis zu 58 Pflichtspiele. Da muß jeder am Ende der Saison sehen, auf wieviele Einsätze er gekommen ist. Und dann kann jeder für sich entscheiden, ob er gehen will. Nicht jetzt.‘ Scholl sieht jedoch keine Basis mehr: ‚Ich spiele im Moment wie einer, der kein Vertrauen vom Trainer hat. Ich bin beliebig austauschbar. Das Thema ist für mich durch, das ist nicht mehr mein Verein.‘

Süddeutsche Zeitung, 25. 10. 1995, S. 48. [IDS]

[…]Unter dem Motto „Take Five“ präsentieren fünf Tempelhofer Kultureinrichtungen am Wochenende in der UFA-Fabrik, Viktoriastraße 13, drei Tage lang „Kultur satt“. Veranstalter sind neben dem Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum die Tempelhofer Musik- und die Volkshochschule, der Kunst- und Kulturverein sowie Jazz für alle e. V.

Berliner Zeitung, 29. 11. 1996. [DWDS]

Ich denke auch mal, daß viele Leute durch meine Person zum Football gekommen sind; vom Fußball. Ich wohne in Essen, und hier im Ruhrgebiet gibt es viele Fußballvereine.

Berliner Zeitung, 16. 1. 1999. [DWDS]

Daß die kritische Linke im Verein mit der DDR ihre konzentrierten Angriffe auf Globke richtete, weil sie an Adenauers Moralität im Dritten Reich nicht herummäkeln konnte, war für diesen ein weiterer Grund, an ihm festzuhalten.

Schwarz, Hans-Peter: Anmerkungen zu Adenauer, München: Deutsche Verlags-Anstalt 2005 [zuerst 2004], S. 159. [DWDS]

Antisemitische, deutschtümelnde und militaristische Tendenzen durchziehen die Turngeschichte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, bereits um 1870 gab es mancherorts Arierparagrafen. Der ETV, einst der größte Turnverein Deutschlands und noch heute Hamburgs drittgrößter Sportverein, war keine Ausnahme, das belegt das Buch.

Die Zeit, 16. 11. 2010, Nr. 45. [DWDS] (zeit.de)

Wir können einzelnen unserer 25.000 Fußballvereine nur in steuerrechtlich eng umgrenzten Ausnahmefällen Finanzmittel zuwenden. Die Landesverbände und durch zentrale Hilfen des DFB die gesamte Amateurbasis werden in einem Maße gefördert, wie es das noch nie gegeben hat.

Die Zeit, 3. 12. 2017, Nr. 49. [DWDS] (zeit.de)

Wir gehen nicht nur zum Fußball, wir leben für unseren Verein, vertreten Werte und engagieren uns darüber hinaus.

Die Zeit, 20. 9. 2017, Nr. 39. [DWDS] (zeit.de)