Originalwerk
Das Adjektiv
Während das Substantiv
Die Bedeutung von
Will man so etwas wie die Grundbedeutung des Adjektivs ermitteln, so könnte man diese, gewissermaßen als kleinsten gemeinsamen Nenner der Bedeutungspositionen 1–3, pauschal angeben als:
Zu den charakteristischen Eigenschaften, die man einer Elite zuweilen zuschreibt, gehören auch Einstellungen und Verhaltensweisen wie
Eine naheliegende Annahme wäre, dass das Aufkommen dieser pejorativen Verwendung, die ab
Hervorzuheben ist, dass das Substantiv
Denn auch die platonische Erkenntnislehre ist durchaus
elitär-aristokratisch aufgebaut, ein seltnes Beispiel der Adäquanz philosophischer Theorie und sozialer Seinsgebundenheit.N. N.: Das Neue Tage-Buch. Bd. 5. Niederlande 1937, S. 175.
So ist nebenbei die bittere Lehre aus der Geschichte vom unglücklichen „Happy“,
deren Buchtitel „Nenn’ es Verrat“ heißt,daß man aus dem deutschen Widerstand, weil er sichelitär gebärdete, nur eine für eine Elite geltende ethische Motivierung ableiten kann.Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. 11. 1952, S. 6.
Die Funktionen dieser so wissenschaftlich ausgebildeten Intelligenz umfassen
in der Struktur der modernen Gesellschaft aberRänge und Leistungen, die bei einer noch so großzügigen Auslegung des Begriffs einer geistigen Führungsschicht damit kaum etwas zu tun haben, denen eineelitäre Geistesbildung anzusinnen daher sozial sinnlosund praktisch ergebnislosist.Schelsky, Helmut: Die skeptische Generation. Düsseldorf 1957, S. 313.
Er
der Verhaltenstyp der Hitler-Jugend ist in seinen Sozialformen, die diese Verhaltensformen stützen,kollektivistischer als die Jugendbewegung, primitiver in seiner geistigen Struktur, dafür aber handlungssicherer und nicht so sehr auf eineelitäre Minderheit der Jugend abgestellt wie jene.Schelsky, Helmut: Die skeptische Generation. Düsseldorf 1957, S. 79.
Auch derelitäre Professorenstand kennt so etwas wie den schlechten Durchschnitt.Die Zeit, 25. 1. 1963, Nr. 4.
Wenn jedoch dieser Tonfall, dieses
elitäre Gebaren im Namen der Demokratie, Einlaß in die neue Zeitschrift findet, dann ist es um sie geschehen.Die Zeit, 02. 07. 1965, Nr. 27.
Kryptokommunistische Prediger der egalitären Revolution befinden sich zur Zeit im Kampf gegen faschistoide Verschwörer
elitärer Privilegien. So jedenfalls sehen die Doktrinäre beider Lager den Kampf um die englische GesamtoberschuleFrankfurter Allgemeine Zeitung, 18. 11. 1969, S. 2.
Unter dem Druck der Militärdiktatur hat sich ein Teil des jungen brasilianischen Films inzwischen so ziellos und hermetisch zu einem Anti-Kino entwickelt, daß er sich den Vorwurf eingetragen hat,
intellektuelle Exportartikel zu produzieren undeiner gefährlichen,elitären Koketteriemit der eigenen politischen Impotenzzu frönen.Die Zeit, 22. 10. 1971, Nr. 43.
Obrigkeitssprache einerseits und
elitäres Gerede andererseits stehen wie Schranken vor dem Bürger.Archiv der Gegenwart, 2001 [1973], S. 17812.
Inzwischen erschienen Bücher von Rosa Luxemburg, W. Benjamin,
J. Habermas, Horckheimer und Adorno u. a.,aber auch Arno Schmidtselitäres Mammutwerk „Zettels Traum“sic , in Raubdrucken zu DumpingpreisenN. N.: Raubdruck. In: Aktuelles Lexikon 1974–2000. München [1974] 2000, S. 583.
Selbst Arbeiter, die das
elitäre Gerede von Linksintellektuellen verwirrt, sehen in der CDU eine annehmbare Alternative.Wiedemeyer, Wolfgang: Helmut Kohl. Porträt eines deutschen Politikers: eine biographische Dokumentation. Bad Honnef 1975, S. 158.
Dies mag für
elitäre Zirkel, für Studiengruppen der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik vielleicht gelten, für den Auswärtigen Ausschuß gewiß nicht.Die Zeit, 14. 4. 1978, Nr. 16.
so daß der moderne Staat, sei er kapitalistisch oder sozialistisch, liberal oder autoritär, egalitär-demokratisch oder elitistisch , im Effekt immer »paternalistischer« wird.Jonas, Hans: Das Prinzip der Verantwortung, Frankfurt a. M. 1979, S. 192.
Dass Hauptmann Eidel die großartigste und imponierendste Persönlichkeit war, die mir während meiner Frontjahre begegnete, konnte ich damals nicht ahnen. Aufmerksam, sachlich und ohne
elitäres Gehabe.Die Zeit, 12. 9. 1980, Nr. 38.
„
Elitär bedeutet nicht, wie oftmals geglaubt wird, abgesondert, sondern; Auswahl, Auslesen, die Besten, In diesem Sinne benötigen wir eine Elite.“N. N.: Zeitlese. In: Die Zeit, 12. 9. 1980, Nr. 38.
Dort lernte der ungebildete Fünfzehnjährige, was Sozialismus sein soll. Der ISK verstand sich aber auch als kleiner,
elitärer Zirkel aus Gleichgesinnten und hatte Züge, die ans Verschrobene grenzten: nicht zu rauchen und zu trinken, Pünktlichkeit walten zu lassen, die bürgerliche Ehe zu verachten – das gehörte zur weihevollen Abgrenzung von den gewöhnlichen Genossen.Die Zeit, 15. 6. 1984, Nr. 25.
Unmut und Widerstand gegen die CIA und ihre
elitären Snobs saßen tief bei den zahlreichen Konkurrenten.Der Spiegel, 9. 10. 1989, S. 167.
Die Anfälligkeit einer markenorientierten Gesellschaft für diesen
elitären Habitus ist nicht verwunderlich.Berliner Zeitung, 25. 2. 1997.
Wesentlich sei, aufgeschlossener für die Bildung von Eliten zu sein, solange die „nicht
elitär “ seien.Berliner Zeitung, 10. 5. 2002.
„Eine
elitäre Haltung lehne ich grundsätzlich ab“, sagt Katharina Wagner, mit ihrer Halbschwester Eva Wagner-Pasquier seit 2009 Leiterin der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth. Doch was könnteelitärer sein als diese?Die Presse, 23. 8. 2010, S. 21.