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ökologisch öko

Politik & Gesellschaft

Kurz gefasst

Das Adjektiv ökologisch wird Ende des 19. Jahrhunderts vom Substantiv Ökologie abgeleitet. Seither hat es die Bedeutung die Ökologie bzw. die Wechselbeziehung von Lebewesen zu ihrer Außen- bzw. Umwelt betreffend. Im Kontext der Umweltdebatten der 1960er und insbesondere 1970er Jahre erhält ökologisch die neuen Bedeutungen die Ökologie als Untersuchung der Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt betreffend; die Sorge um die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt betreffend sowie umweltverträglich, nachhaltig, zukunftsfähig. Vor diesem Hintergrund bilden sich sowohl das Präfix Öko- als auch das eher umgangssprachliche Adjektiv öko aus.

Wortgeschichte

Von Ökologie zu ökologisch: Adjektivableitung

Das Adjektiv ökologisch ist seit Ende des 19. Jahrhunderts bezeugt (1897a, 1897b). Es ist vom Substantiv ÖkologieWGd abgeleitet, das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus dem griechischen oīkos (οἶκος) Haus, Wohnung, Heimat und dem Suffix -logie gebildet wird (1838). 1866 führt Ernst Haeckel das Wort in die Biologie ein (1866); seitdem bedeutet es dort Wissenschaft von den Beziehungen von Lebewesen zu ihrer Außen- bzw. Umwelt. Ausgehend hiervon wird auch das Adjektiv ökologisch gebildet; seither hat es die Bedeutung die Ökologie bzw. die Wechselbeziehung von Lebewesen und Außen- bzw. Umwelt betreffend (1897a, 1914, 1935, 1971b).

Bedeutungswandel im Kontext des Umweltdiskurses

Unter Einfluss des angloamerikanischen Umweltdiskurses erhält das Substantiv Ökologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die neue Bedeutung Untersuchung der bzw. Sorge um die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt (vgl. hierzu im Detail ÖkologieWGd. Parallel zur semantischen Entwicklung des Substantivs erfährt auch das Adjektiv eine entsprechende Transformation: Bereits seit Mitte der 1960er Jahre begegnen Belege, in denen ökologisch zunehmend im Zusammenhang mit der Vorstellung eines aus dem Gleichgewicht geratenen Ökosystem verwendet wird (1964b, 1969a) – auch hier zunächst in Bezug auf den angloamerikanischen Raum (1964a, 1969b). Damit ist das Adjektiv nun auf die neue Bedeutung von Ökologie bezogen. Ab den 1970er Jahren ist zudem die feste Verbindung ökologische Bewegung bezeugt (1970a). Daneben treten Verbindungen wie ökologische Gesichtspunkte (1970b), ökologischer Bankrott (1970c) oder ökologische Krise (1971a) auf. Solche Verbindungen stehen erkennbar im diskursiven Kontext der Umweltdebatten der 1970er Jahre.

Ausgehend hiervon bildet sich dann ab Mitte der 1970er Jahre mit umweltverträglich, nachhaltig, zukunftsfähig sukzessive eine weitere Bedeutung aus (2010a), der eine neue Basisdichotomie zugrunde liegt: Der neuen Bedeutung liegt jetzt tiefensemantisch eine Einordnung menschlicher Handlungen in Bezug auf das Ökosystem über die Unterscheidung richtig versus falsch bzw. nicht schädlich versus schädlich zugrunde (1972, 1977, 1978a). Vor diesem Hintergrund wird ökologisch im öffentlichen anders als im wissenschaftlichen Sprachgebrauch besonders verwendet, um

etwas unter einem Gesichtspunkt von hoher und allgemein anerkannter Wichtigkeit, dem Umweltschutz, zu betrachten oder zu beurteilen. Daran anschließend wird ökologisch […] als positives Schlagwort verwendet, mit dem die Dringlichkeit eines Problems betont und zur Abhilfe aufgerufen wird. Außerdem […] wird ökologisch […] verwendet, um Personen und ihre Einstellungen dahingehend zu kennzeichnen, daß sie einer bestimmten weltanschaulichen oder politischen Bewegung zugerechnet werden. [Haß 1989, 490]

Möglicherweise entwickelt sich diese Bedeutung aus Kollokationen mit Landwirtschaft, jedenfalls begegnen ab Anfang der 1980er Jahre ökologischer Anbau (1981c) sowie ökologische Landwirtschaft (1982a) als feste Verbindung mit der Bedeutung nachhaltige, zukunftsfähige, umweltverträgliche Landwirtschaft – und damit als Gegenentwurf zu konventionelle LandwirtschaftWGd. Ökologisch hat spätestens jetzt die Bedeutung umweltverträglich, zukunftsfähig angenommen, die seither auch in anderen Kontexten auftreten kann (1992, 2000a, 2010a). Zu den zahlreichen festen Verbindungen, die sich seither in dieser Bedeutungslinie ausgebildet haben, gehört unter anderem ökologischer Fußabdruck (1997, 2001b, vgl. auch Neologismenwb. unter ökologischer Fußabdruck).

Von der Präfixbildung zum neuen Adjektiv: Öko- und öko

Vor dem Hintergrund der wortgeschichtlichen Entwicklung von Ökologie und ökologisch ist schließlich die Ausbildung des umgangssprachlichen Adjektivs öko zu verorten. Ab Ende der 1970er Jahre ist zunächst die Binnenkürzung von Wörtern wie Ökologiebewegung zu Öko-Bewegung bzw. Ökobewegung zu verzeichnen (1978b, 1981a, 1982b, 1983b). Daneben sind seither Wörter wie Öko-Gruppe (1981b), Ökobewusste (1993b) oder Ökostrom (1996b) bezeugt, die zeigen, dass Öko- zu einem sehr produktiven Präfix wird. Es zeigt an, dass jemand oder etwas in irgendeiner Weise mit Ökologie, mit bewusster Beschäftigung mit der Umwelt, mit Umweltproblemen in Beziehung gesetzt wird (vgl. Duden online unter öko-, Öko-).

Alleinstehend begegnet öko seit Mitte der 1980er Jahre (1986, 1987a, 1996a, 2001a). Dabei scheint das umgangssprachliche Adjektiv öko gegenüber seiner Grundlage ökologisch insgesamt an semantischer Präzision zu verlieren: Es wird breit verwendet, kann nun in einer recht allgemeinen Bedeutung auf ganz heterogene Gegenstände bezogen werden (1998, 2010b, 2014) und rückt damit semantisch zugleich in die Nähe des ebenfalls recht unspezifischen bio (1987b). Wenige Jahre nach öko ist auch die Großschreibung Öko belegt (1990, 1991, 1993a). Diese sprachlich schwer einzuordnende Form begegnet bereits früher als verkapptes bzw. orthographisch nicht normgerecht umgesetztes Präfix: Es gibt auffallend oft die Schreibung Öko mit Spatium bzw. ohne Bindestrich (1983a, 1984, 1994; zum Präfix Öko- bzw. öko-, vgl. auch Haß 1989, 477–483; Kombinationen mit Öko- bzw. öko- werden Haß zufolge ab etwa 1980 gebildet). Daneben begegnet Öko auch als Adjektiv in Großschreibung (1985, 1993c, 1995, 2000b). Weiterhin stehen Verwendungen der Großschreibung als Kürzung von Ökologie (1987c); im Einzelnen ist die Abgrenzung zwischen einer adjektivischen Verwendung in Großschreibung und der Verwendung als Verknappung von Ökologie nicht immer eindeutig zu entscheiden.

Nicht zuletzt bildet sich die Bezeichnung ÖkoWGd mit der Bedeutung Anhänger der Ökobewegung für eine Sozialfigur des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts aus.

Literatur

Duden online Duden online. Hrsg. von der Dudenredaktion. Mannheim 2011 ff. (duden.de)

Haß 1989 Haß, Ulrike: Umwelt. In: Gerhard Strauß/Ulrike Haß/Gisela Harras (Hrsg.): Brisante Wörter von Agitation bis Zeitgeist. Ein Lexikon zum öffentlichen Sprachgebrauch. Berlin/New York 1989, S. 395–557.

Neologismenwb. Leibniz-Institut für deutsche Sprache (IDS): Neologismenwörterbuch. (owid.de)

Belegauswahl

III. Oecologie, die Lehre von der Anlage von Wohnungen, natürlich ebenfalls in Rücksicht auf Hygieine [sic].

Vetter: Hygieine. In: Busch, D. W. H. et al. (Hrsg.): Encyclopädisches Wörterbuch der medicinischen Wissenschaften. 17. Band Homoplata – Iliacus musculus, Berlin 1838, 392–419, hier S. 415. (bsb-muenchen.de)

Unter Oecologie verstehen wir die gesammte Wissenschaft von den Beziehungen des Organismus zur umgebenden Aussenwelt, wohin wir im weiteren Sinne alle „Existenz-Bedingungen“ rechnen können.

Haeckel, Ernst: Generelle Morphologie der Organismen. Allgemeine Grundzüge der organischen Formen-Wissenschaft. Mechanisch begründet durch die von Charles Darwin reformirte Descendenz-Theorie. Zweiter Band: Allgemeine Entwicklungsgeschichte der Organismen. Berlin 1866, S. 286. (books.google.de)

Wir wiſſen jetzt, daß die Ufer der Weltmeere von anderen lebenden Weſen bewohnt ſind, als der freie Spiegel dieſer Meere; daß die Oberfläche eine andere Thiergenoſſenſchaft beherbergt, als die unteren Waſſerſchichten; wir erkannten, daß die ewige Finſterniß der tiefſten Meeresgründe nicht öde und verlaſſen, ſondern von eigenartigen, urweltlich und abſonderlich geformten Weſen bevölkert iſt, und wir können nun auch in großen Zügen jenen Nexus, der zwiſchen der Formenvariabilität und den ökologiſchen Bedingungen der Meeresfauna beſteht. Die Millionen lebender Meeresgeſchöpfe ſind keine von Zufall zuſammengetragene Menge, ſondern in ihrer Geſammtheit ein, durch tauſend Fäden gegenſeitiger Beziehungen verknüpfter wirkſamer, mächtiger und unentbehrlicher Factor des organiſchen Lebens.

N. N.: Nr. 206, 10. 9. 1897. In: Mährisches Tagblatt. Czernowitz 1897, S. [2]. (deutschestextarchiv.de)

Über diese und andere, besonders anatomische Anpassungsverhältnisse siehe Warming, Lehrbuch der ökologischen Pflanzengeographie.

Schiebler, W.: Wie es Frühling wird in Davos. Eine botanische Skizze. In: Schweizer Alpen-Club (Hrsg.): Jahrbuch des Schweizer Alpen-Clubs. 32. Jg. Bern 1897, S. 251–281, hier S. 252. (deutschestextarchiv.de)

Ohne irgendwie auf entwicklungsgeschichtliche Dinge einzugehen, werden zunächst in Zoologie wie in Botanik anatomische wie physiologische, ökologische wie auch paläontologische Tatsachen erarbeitet, unter Umständen auch mitgeteilt.

Schmid, Bastian: Biologie und philosophische Propädeutik. In: Pädagogisches Archiv, 1914, Nr. 2, Bd. 56, S. 73. [DWDS]

Alle Symbiosen, z. B. zwischen stickstoffbindenden Bakterien und Bohnen, zwischen Wurzelpilzen und bestimmten Waldbäumen, zwischen Tieren und Leuchtbakterien, zwischen manchen holzbohrenden Käfern und Pilzen etc.; auch Tierstaaten, wie etwa der Ameisenstaat; auch ökologische Einheiten wie z. B. der Wald – sie alle bilden »harmonische Lebenseinheiten«.

Fleck, Ludwik: Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1980 [1935], S. 80. [DWDS]

Der amerikanische Wissenschaftler Dr. Carl Sagan leitete daraus die in letzter Zeit immer häufiger erhobene Forderung ab, daß jeder irdische Raumflugkörper, der zum Mars geschickt wird, vor Antritt seiner Reise sterilisiert werden müsse. Sagan hält es für möglich, daß Lebenskeime, die von der Erde mit einem Raumflugkörper zum Mars gebracht werden, sich dort in einer Weise entfalten könnten, daß die ökologischen Verhältnisse auf diesem Planeten in völlige Unordnung geraten.

Die Zeit, 29. 5. 1964, Nr. 22. [DWDS] (zeit.de)

Seit in den letzten Jahrzehnten fast alle Zuflüße an Süßwasser, die in den See münden, abgedämmt oder so stark abgepumpt werden, daß ihre Wasser nicht mehr den See erreichen, leben wichtige Teile des St. Lucia nur noch vom Hluhluwefluß. Nicht zu Unrecht befürchtet die Verwaltung der Schutzgebiete, daß der See nunmehr einer Versalzung ausgesetzt sein wird, die, wenn auch schleichend, das gesamte ökologische Gefüge ändern wird. Damit dürfte das Todesurteil für die ganze vom Süßwasser lebende Tierwelt gesprochen sein.

Die Zeit, 4. 12. 1964, Nr. 49. [DWDS] (zeit.de)

Können wir die bereits angerichteten ökologischen Schäden überhaupt abschätzen, geschweige denn reparieren?

Die Zeit, 11. 7. 1969, Nr. 28. [DWDS] (zeit.de)

In England warnt jedoch Dr. Kenneth Mellanby, der Direktor der Monks-Wood-Versuchsanstalt, davor, die Störung des ökologischen Gleichgewichts, die zum Alptraum der Biologen geworden ist, ausschließlich den Pestiziden in die Schuhe zu schieben.

Die Zeit, 26. 9. 1969, Nr. 39. [DWDS] (zeit.de)

Eine ökologische Bewegung hat die Universitäten und die Colleges erfaßt, die sich für diese Sache mit dem gleichen Enthusiasmus einsetzt wie früher für die Bürgerrechte zur Gleichstellung der Farbigen oder für den Protest gegen den Krieg in Vietnam.

Die Zeit, 17. 4. 1970, Nr. 16. [DWDS] (zeit.de)

Nebel und Treibhausluft an den Ufern, Glatteisgefahr in der kalten Jahreszeit auf den benachbarten Straßen, unabsehbare Folgen für die Rebanlagen und die Nahrungsmittel (Schimmelbildung), Sinken des Sauerstoffgehaltes im Rheinwasser und Erwärmung der ufernahen Brunnen wären die Konsequenz von Kraftwerkbauten, die offenbar mehr vom grünen Tisch als unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte beschlossen worden sind.

Die Zeit, 24. 4. 1970, Nr. 17. [DWDS] (zeit.de)

Die industrialisierte Welt wird binnen weniger Jahre vor dem ökologischen Bankrott stehen, wenn sie nicht eine gewaltige Anstrengung planetarischen Haushaltens unternimmt.

Die Zeit, 7. 8. 1970, Nr. 32. [DWDS] (zeit.de)

Die ökologische Krise, die wir beschwören, ist längst gegenwärtig.

Die Zeit, 22. 1. 1971, Nr. 04. [DWDS] (zeit.de)

Zwar nicht „Normenfindung“, aber Normenkritik möchte der Biologe für die Verhaltensforschung beanspruchen. Auf ein treffliches Beispiel dafür führt die von mehreren Tiersoziologen der Vergangenheit bemerkte Abhängigkeit der Sozialstruktur von ökologischen, also Umwelteigenschaften. Auch die moderne, oft jahrelange Freilandbeobachtung sozialer Tiere hat eindrucksvolle Beispiele sammeln können, die belegen, daß die Form des Zusammenlebens vom Lebensraum diktiert wird.

Die Zeit, 11. 6. 1971, Nr. 24. [DWDS] (zeit.de)

Eine Ökologisch „richtig“ betriebene Landwirtschaft würde möglicherweise mit verminderten Flächenerträgen rechnen müssen (die Frage der Qualität dieser Erträge steht auf einem anderen Blatt!), während der Versuch, die heute von der Landwirtschaft verursachten Umweltschäden (wie etwa die Nitratverschmutzung der Gewässer) durch technische Eingriffe zu verhindern, erhebliche Aufwendungen nötig macht: sie kosten nicht nur Geld, sondern stimulieren zudem industrielle Aktivitäten, die ihrerseits der Umweltschädlichkeit verdächtig sind.

Die Zeit, 24. 11. 1972, Nr. 47. [DWDS] (zeit.de)

So formulierte Scheel in einem Interview: „Die Grenzen der wissenschaftlich-technischen Zivilisation werden sichtbar“, er fordert eine „naturgemäße Wissenschaft“ und verlangt von den Politikern eine Kontrolle der „sozial, politisch und ökologisch schädlichen Folgen bei der Anwendung von Forschungsergebnissen im Hinblick auf die Grundwerte unserer Verfassung“.

Die Zeit, 20. 5. 1977, Nr. 21. [DWDS] (zeit.de)

„Landverbrauch am falschen Platz und ökologisch schädliche Landnutzung werden wegen des nur langsamen Vordringens ökologisch Orientierten [sic] Denkens und der immer noch unbefriedigenden Kenntnis der ökologischen Zusammenhänge, aber auch wegen vermeintlicher oder tatsächlicher technischer und wirtschaftlicher Zwänge für eine geraume Zeit eine umweltgerechte Raumnutzung verhindern. Infolge dieser Mängel wird insbesondere ein effektiver Schutz wertvoller Ökosysteme mit ihrem natürlichen Arteninventar nahezu unmöglich gemacht. “

Die Zeit, 19. 5. 1978, Nr. 21. [DWDS] (zeit.de)

Denn die Frankfurter Anarcho-Clowns um den „roten Dany“ hätten mit ihrem burlesken Gastspiel bei den hessischen Grünen die Öko-Bewegung in diesem Bundesland gespalten und diskreditiert – so daß die Umweltparteien in Hessen (insgesamt 2,0 Prozent) anders als unlängst in Hamburg (4,5 Prozent) und in Niedersachsen (3,9 Prozent) zu schwach blieben, um dazu beitragen zu können, die Freidemokraten unter die Fünf-Prozent-Hürde zu drücken.

Der Spiegel, 16. 10. 1978, S. 23. [IDS]

Die beiden Autoren, Sozialdemokraten und aktiv Mitwirkende in der Öko-Bewegung, sind schon durch andere Publikationen zum Thema hervorgetreten.

Die Zeit, 17. 4. 1981, Nr. 17. [DWDS] (zeit.de)

Bei diesen Vorschlägen ist sich die Öko-Gruppe bewußt, daß sie dirigistische Eingriffe vom Staat fordert, wenn auch mit Einschränkungen: „Der Abbau von institutionellen Hindernissen (in Form von Bauvorschriften, Mietordnungen, Tarifordnungen usw.)“ sei „sicher nicht verdächtig, Freiheit einzuschränken“.

Die Zeit, 26. 6. 1981, Nr. 27. [DWDS] (zeit.de)

Mit ökologischem Anbau ohne Fungizide könnten wir eine Wiederholung dieser Katastrophen nicht verhindern.

Die Zeit, 21. 8. 1981, Nr. 35. [DWDS] (zeit.de)

Mitten in Amsterdam arbeitet sogar eine Beratungsstelle für ökologische Landwirtschaft, die unter anderem auf die Bestrebungen der Kabouter – eine Gruppe, die 1970 einen neokommunistischen Freistaat proklamierte – zurückgeht.

Die Zeit, 11. 6. 1982, Nr. 24. [DWDS] (zeit.de)

Weil Eppler, eloquentester Wortführer der Friedens- und Ökobewegung, ein prinzipientreuer Mensch ist, kündigte er knapp zwei Wochen nach seiner Hambacher Rede, am Donnerstag vergangener Woche, seine Mitgliedschaft im Stuttgarter Landtag auf.

Der Spiegel, 28. 6. 1982, S. 25. [IDS]

Nicht ganz unrichtig, denn auch im Prinzip richtige Bewegungen haben ja durchaus ihre hochpeinlichen Mitläufer und Momente und sogar Inhalte, aber vollends ungerecht randaliert er gegen „Öko Mumpitz“ und „FriedensHetze“ und dann auch gleich gegen das ganze „dummkritische Verantwortungsdenken“, weil – und ganz falsch liegt er ja auch da nicht – „dieses Denken hat den Kopf schon abgegeben, bevor es überhaupt die Augen aufgemacht und zum Schauen angefangen hat“.

Die Zeit, 14. 10. 1983, Nr. 42. [DWDS] (zeit.de)

Als solche versteht sich sodann auch die Ökobewegung, die Gewerkschaft und dann, laut Bundeskanzler, die Bundesregierung.

Die Zeit, 4. 11. 1983, Nr. 45. [DWDS] (zeit.de)

Vorn im Laden werden Öko Buttons un[d] T Shirts mit dem Wappentier der Umweltschützer, dem Walfisch, feilgeboten.

Die Zeit, 21. 9. 1984, Nr. 39. [DWDS] (zeit.de)

Wenn du dir beim Zähneputzen schon Gedanken machen mußt, ob du auch richtig Öko bist oder nicht, dann macht das keinen Spaß mehr.

Die Zeit, 19. 4. 1985, Nr. 17. [DWDS] (zeit.de)

Manche finden ihn dann vielleicht ein bißchen zu „prolo“, für andere ist er auch „echt öko“, also pfui; aber echt eben doch.

Der Spiegel, 5. 5. 1986, S. 69. [IDS]

Geworben wird mit attraktiven Attributen: Alles ist „bio“ oder „öko“.

Die Zeit, 30. 10. 1987, S. 26. [IDS]

Alles ist „bio“ oder „öko“. Doch was eigentlich „bio“ oder „öko“ ist, das kann niemand erläutern.

Die Zeit, 30. 10. 1987, Nr. 45. [DWDS] (zeit.de)

Es interessiert sich sehr für „Öko“ und Gesundheit und industrielle Verschmutzung.

Die Zeit, 11. 12. 1987, Nr. 51. [DWDS] (zeit.de)

Nie wieder Nationalismus – logo! Krieg, Öko etc. dito.

Die Zeit, 16. 3. 1990, Nr. 12. [DWDS] (zeit.de)

Überall in Europa scheint sich die Finanzbranche auf Ethik und Öko einzustellen.

Die Zeit, 10. 5. 1991, Nr. 20. [DWDS] (zeit.de)

Kenner finden den kleinen Hof, umgeben von bröckelnden Häuserwänden. „Verbraucherring für ökologisch erzeugte Produkte“ steht an einer Tür – dahinter: Gemüse und Obst, Säfte, Säcke mit verschiedenem Korn, Haselnuß- und Erdnußmus, Tees, Eier, Yoghurt, Quark, Knäckebrot.

Die Zeit, 2. 10. 1992, Nr. 41. [DWDS] (zeit.de)

Deshalb schlägt der Automobilclub vor, dort, wo Alleen zu schmal oder stark befahren sind, eine Parallelstraße zu bauen: eine Autopiste neben doppelter Baumreihe, damit sich Auto und Öko nicht weh tun.

Die Zeit, 5. 2. 1993, Nr. 06. [DWDS] (zeit.de)

Das Bioladen-Quellwasser – aus Norwegen im Einwegkarton herangekarrt – macht deutlich, daß auch die demonstrativ Ökobewußten zwar einzelne Aspekte der umweltverträglichen Lebensführung beherzigen, aber gleichzeitig andere völlig ausklammern. Der Soziologe Fritz Reusswig hat in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift Politische Ökologie unser grünes Gewissen ausgeleuchtet: „Ökologisches Bewußtsein hat sich keineswegs nur im ‚angestammten‘ Milieu der Müslis und Ökos durchgesetzt. [...]

Die Zeit, 10. 9. 1993, Nr. 37. [DWDS] (zeit.de)

Heute, wo die deutsche Hausfrau mit dem Zauberwort „Öko“ zu ködern ist, ein gutes Verkaufsargument: Kokos- und Palmöl sind biologisch voll abbaubar, was mit Erdöl nicht zu schaffen war.

Die Zeit, 17. 9. 1993, Nr. 38. [DWDS] (zeit.de)

Die hohen Preise seien vielmehr ein Resultat der geringen Mengen, die die kleinen Öko Betriebe in den Handel brächten.

Die Zeit, 15. 4. 1994, Nr. 16. [DWDS] (zeit.de)

Auf der Suche nach gesundheits- und umweltverträglichen Textilien stößt man immer häufiger auf Begriffe wie „Bio“, „Öko“, „schadstoffgeprüft“ oder „Natur“.

Berliner Zeitung, 7. 1. 1995. [DWDS]

Für den jungen Gastronom ist „öko sein“ Programm: Neben dem Fleisch liefern Brandenburger Biobauern auch das Gemüse, Einwegverpackungen sind geächtet und eine breitgefächerte Speisekarte und kreative Köche sorgen dafür, daß in der Küche nach alter Tradition fast nichts in die Abfalleimer muß.

Berliner Zeitung, 23. 2. 1996. [DWDS]

In Berlin kann der Ökostrom von RWE nicht bezogen werden, da hier die Veag und die Bewag zuständig sind.

Berliner Zeitung, 28. 6. 1996. [DWDS]

Wie groß ist die Fläche, die sie dauerhaft am Leben hält? Diese Fläche nennen Mathias Wackernagel und William Rees den „ökologischen Fußabdruck“ einer Stadt (Birkhäuser Verlag, Basel 1997, 34 Mark). Die Methode ist plausibel und macht zukunftsfähiges Wirtschaften sichtbar und vergleichbar.

Die Zeit, 29. 8. 1997, Nr. 36. [DWDS] (zeit.de)

Nicht überall, wo „öko“ draufsteht, ist auch „öko“ drin.

Der Tagesspiegel, 30. 11. 1998. [DWDS]

Die Erkenntnis, dass ökologisches Handeln auch einen ökonomischen Sinn macht, ist in den Unternehmeretagen seit Jahren verbreitet – die manchmal etwas monolithisch denkenden Parteizentralen brauchen dafür etwas länger.

Der Tagesspiegel, 26. 7. 2000. [DWDS]

Das war aller Welt richtig, weil es zeigte, dass Öko nicht unsozial ist – und weil es ein einmaliger Zuschuss ist.

Der Tagesspiegel, 25. 10. 2000. [DWDS]

Und weil alles so schön umweltfreundlich und „öko“ ist, eröffnet er vor der Versteigerung zunächst das „Öko-Buffet“: Öko-Wein und Öko-Fleisch auf Öko-Brot.

Der Tagesspiegel, 7. 3. 2001. [DWDS]

Im Problemfeld „Globale Umweltverantwortung“ fordern die Politiker eine Reduktion der Kohlendioxid-Emissionen pro Kopf um 50 Prozent, eine Stabilisierung des Wasserverbrauchs in den Haushalten auf 100 Liter pro Kopf am Tag, eine Erhöhung der erneuerbaren Energien auf 20 Prozent und eine Reduzierung des so genannten ökologischen Fußabdrucks – die individuelle Menge des Umweltverbrauchs – um 50 Prozent.

Der Tagesspiegel, 20. 7. 2001. [DWDS]

«[…] Ich bevorzuge es, ganzjährig ökologisch unterwegs zu sein. »

Die Zeit, 22. 8. 2010 (online). [DWDS] (zeit.de)

Laminat, findet auch der Fachverkäufer, sei doch praktisch öko, alles nachwachsendes Holz, na also!

Die Zeit, 26. 8. 2010, Nr. 35. [DWDS] (zeit.de)

Nymphenburger Porzellan war insofern also immer schon absolut öko.

N. N.: Wo die schönen Dinge wohnen. In: Zeit Magazin, 20. 2. 2014, Nr. 09. [DWDS] (zeit.de)